Open-Ear- und In-Ear-Kooperation mit Bose

Baseus Inspire XC1 und XP1 im Test: Zwei Welten, zwei Perspektiven

Baseus hat mit Bose gemeinsam neue Ohr- und Kopfhörer zur IFA 2025 auf den Markt gebracht. Neben den großen Over-Ear-Kopfhörern XH1 gibt es auch zwei kleine Stöpsel mit sehr unterschiedlichen Ansätzen: XC1 und XP1. Wir haben beide verglichen.

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Beide XC1-Clips mit Ladecase unscharf im Hintergrund.

Die Baseus XC1 im Test: Dank Open Ear mit hohem Tragekomfort, aber nicht ohne Schwächen. (Foto: Andreas Sebayang/ Handyhase)

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Open-Ear-Clips XC1 sind eine interessante Alternative für alle, die ihre Ohren freihaben möchten.
  • Ob die Ohrhörer einem gefallen, hängt stark von der Musikauswahl ab.
  • Die XP1 klingen in der Regel besser, müssen aber direkt in den Ohrkanal.

In Kooperation mit Bose hat Baseus gleich mehrere neue Kopfhörer zur IFA 2025 vorgestellt: Zum einen den großen Kopfhörer XH1 und zum anderen zwei kleine portable Ohrhörer, die sich doch sehr stark voneinander unterscheiden, namens XC1 und XP1. Erstere gehören zu den Open-Ear-Ohrhörern, die den Gehörgang nicht verschließen. Die XP1 sind hingegen typische Ohrstöpsel.

In diesem Test konzentrieren wir uns vor allem auf die sehr kompakten und angenehm zu tragenden XC1-Clips, nutzen aber die XP1 für den direkten Vergleich zwischen den beiden Welten. Die Unterschiede sind nämlich tatsächlich enorm und es kommt sehr auf Deinen eigenen Geschmack, aber auch die gewählte Musik an. Aber kommen wir zuerst zu den XC1 und dem generellen Aufbau.

XC1-Design: Wo ist eigentlich rechts?

Die XC1 kommen in einem überraschend kleinen Ladecase daher, das Du per USB‑Typ‑C aufladen kannst. Qi oder Qi2 fehlen leider.

Eine etwas seltsame Design-Entscheidung ist der Umstand, dass an den XC1-Clips kein R oder L an den jeweiligen Clips steht. Das ist normalerweise kein Problem bei Ladecases. Bei den In-Ear-Stöpseln XP1 kannst Du etwa nur den rechten Stöpsel in die rechte Halterung des Cases einsetzen. Bei den XC1 passen aber die jeweiligen Clips auch in die gegenüberliegenden Ladepositionen.

Ein Clip vor dem offenen Ladecase.

Die Clips passen jeweils in beide Ladepositionen. (Foto: Andreas Sebayang/ Handyhase)

Es kann schnell passieren, dass Du die Clips falsch aufsetzt oder verkehrt herum ins Ladecase einsetzt. Immerhin: Sie laden auch in der falschen Position. Du musst Dir also keine Sorgen machen, plötzlich ohne Akku dazustehen.

Es gibt natürlich einen Hinweis. Beide Clips haben für die Bedienungen jeweils einen Knopf. Ist dieser oben positioniert, hast Du alles richtig gemacht. Doch das musst Du auch erst einmal wissen. Bei Musik fällt ein falsches Sitzen vielleicht auch gar nicht so auf. Schaust Du Dir aber einen Film an und fährt das Auto im Bild gerade von rechts nach links, der Sound wandert aber von links nach rechts, dann heißt es: Clips tauschen.

Mit einer Brille können die XC1 stören

Etwas anders sieht es bei der Nutzung einer Brille aus, wie wir feststellen mussten. Bei unserer Brille gehen die Bügel relativ weit nach hinten um das Ohr herum. Das kann dann mit den XC1 kollidieren.

Solltest Du regelmäßig eine Brille tragen, sei es als Sehhilfe, Sonnenschutz oder beides, dann empfehlen wir Dir, im Laden lieber eine Anprobe durchzuführen. Bist Du auf eine Brille angewiesen, solltest Du Dich etwas intensiver informieren oder eine Rückgabemöglichkeit prüfen – die bei Stöpseln nicht so einfach ist. Das gilt übrigens auch für Ohrringe, was wir mangels Schmuck aber nicht testen konnten.

Der Tragekomfort der XC1 ist sonst insgesamt gut. Dadurch, dass die XC1 nur hinten am Ohr als Clip festgemacht werden, stören sie kaum.

Der Sound: Es kommt erstaunlich stark auf die Musik an

Bei unserem Test haben uns die XC1-Clips überwiegend gut gefallen. Die gefühlte Freiheit am Ohreingang hat durchaus einen großen Wert für uns, insbesondere da wir die Gummipfropfen moderner In-Ear-Ohrhörer nicht gerne nutzen. Das gilt auch für die XP1 von Baseus, ist aber natürlich eine starke Frage der eigenen Empfindlichkeit gegenüber Dingen im Ohr.

zwei Ladecaaes offen, jeweils ein Stöpsel eingesetzt und einer draußen liegend.

Die XC1 (links) sind unterwegs etwas kompakter. (Foto: Andreas Sebayang/ Handyhase)

Gerade bei Live-Performances, wo nicht allzu viel in der Nachbearbeitung übertrieben werden kann, gefielen uns die XC1. Die Tiny-Desk-Konzerte von NPR (Anderson Paak oder Tyler the Creator) kann man sich sehr gut mit den Clips anhören.

Auch ruhige Stücke wie „Mexico“ von Elphanz × Clou oder „Camille“ von Michael Giacchino (Soundtrack von Pixars „Ratatouille“) klingen in den XC1 noch gut. Das instrumentale „Bundle of Joy“ von Michael Giacchino (Soundtrack von Pixars „Alles steht Kopf/ Inside Out“) war auch noch in Ordnung, aber vielleicht nicht das beste Hörerlebnis. Erstaunlicherweise funktionierten bei diesem Stück die Bässe aber sehr gut – wenn die Umgebung ruhig ist.

Es gibt aber eindeutig Musikstücke, die wir überhaupt nicht gerne mit den XC1 gehört haben. One Republics „Sunshine“ gehört etwa zu denen, die uns regelrecht gestört haben. Überspitzt gesagt: Die Musik klang, als würden wir sie in einer Warteschlange einer Hotline hören.

Wir können dieses Empfinden leider nicht an einem Musikstil oder Instrumenten festmachen. Selbst mit Instrumenten überfüllte Audiostücke wie Wintergatans „Emerson“ störten uns nicht. Bei Slipknot, das die Treiber mit mindestens genauso vielen Instrumenten überfüllt, fehlte uns hingegen wieder etwas.

Partymusik? Schwierig mit den XC1.

In der Tendenz gibt es bei Partymusik einige Nachteile. J Balvins basslastiges Stück „Mi Gente“ klingt zwar ok, aber es kommt kein Partyfeeling auf. Die Bässe sind etwas zu schwach ausgeprägt. Auch Musik von Axel Thesleff lädt nicht unbedingt zur Bewegung mit den XC1 ein.

Allgemein wird man als Bassliebhaber nicht so viel Freude empfinden. Interessant hierbei: Bei allen Negativbeispielen gefallen uns Baseus In-Ear-Stöpsel XP1 durchweg besser als die XC1. Die Bauart hat eben einige deutliche Vorteile bei der Musikwiedergabe.

Man gewöhnt sich natürlich in gewissen Grenzen an die XC1-Clips. Solltest Du aber hin und wieder wechseln, kann es sich durchaus lohnen, eine spezielle Playlist nur für die XC1 einzurichten.

Die Frequenzen sind meist da

Immerhin, soweit wir es mit den Musikstücken getestet haben: Die Bassfrequenzen sind allgemein da. Je tiefer der Bass ist, desto leiser wird er jedoch und fällt zum Gesamtstück ab. Das ist gerade unterwegs mit Nebengeräuschen schwierig, denn dann gehen die Bässe schnell unter.

Die einzige störende Ausnahme, die wir in der Praxis festgestellt haben, war Lisas „Rockstar“. Die zugegeben etwas seltsam anmutenden Bässe waren für fast keinen Stöpsel in unserer Kollektion vernünftig darstellbar. Also auch nicht Baseus XP1. Eine Ausnahme waren die Galaxy Buds3 Pro von Samsung. Die wirklich teuren Stöpsel können es also schaffen. Sonst braucht es schon große Kopfhörer oder eine Anlage mit Subwoofer.

Die beiden XC1 einzeln.

Die XC-1-Clips sind sehr klein. (Foto: Andreas Sebayang/ Handyhase)

Abseits dieses Beispiels gelingt den XC1-Clips aber eine Bassdarstellung, die nicht jedem anderen Stöpsel gelingt. Beim Stück „Ch-Ching“ von Chairlift, das wir für die unteren Frequenzen benutzen, wurde alles korrekt dargestellt. Das Knochenschall-System der OpenRun Pro 2 von Shokz, das ebenfalls einen guten Tragekomfort am Ohr bietet, hat hier – trotz extra Basstreiber – deutliche Nachteile gegenüber den XC1 von Baseus.

Die XC1 sind übrigens auch deutlich lauter als die Shokz. Die Knochenschall-Hörer von Shokz haben aber ihre ganz eigenen besonderen Nachteile.

Von außen in gewissen Grenzen hörbar

Interessant ist, dass die XC1 auch für Deine Umgebung nicht allzu laut sind. Solange Du es nicht übertreibst, sind die XC1 etwa in einem ICE für Deinen Sitznachbarn kaum wahrnehmbar, wie wir uns bestätigen lassen konnten. Die Shokz-Knochenschall-Hörer sind hingegen bei gleicher Lautstärke für die Umgebung störend.

Open-Ear-Design heißt also nicht notwendigerweise, dass Deine gesamte Umgebung mithören muss. Das zeigen die XC1 von Baseus ganz gut.

Ladecases offen mit eingesteckten Stöpseln.

Die XC1 (links) bieten weniger Funktionen als die XP1 (rechts). (Foto: Andreas Sebayang/ Handyhase)

Bedingt durch die Bauart fehlen den XC1 einige Features. In der App gibt es dann etwa keine Einstellungen für die Geräuschunterdrückung (ANC), die die XP1 zum Beispiel haben. Die Verbindung mit zwei Geräten bieten die XC1 natürlich genauso wie die XP1. Dank der App kannst Du Dir sogar die Liste der gespeicherten Bluetooth-Sender anschauen oder eine neue Verbindung starten. Das ist praktisch, wenn man vergessen hat, wie man die Ohrhörer in den Bluetooth-Koppelmodus versetzen kann. Die App ist allgemein sehr übersichtlich.

Verfügbarkeit der XC1 und XP1

Die XC1 und die XP1 hat Baseus auf der IFA angekündigt und sie sollen unter anderem im offiziellen Baseus-EU-Store, als auch bei Amazon und MediaMarktSaturn verfügbar sein, wie Baseus in Berlin bekannt gab. Den Preis hat das Unternehmen zunächst nur in US-Dollar angegeben. Beide Modelle sollen demnach rund 130 US-Dollar kosten. Sie kosten 149,99 Euro (UVP) sind derzeit aber ausverkauft.

Beide sind in Cosmic Black (Kosmisches Schwarz) und Starlight Off-White (Sternenlicht-Weiß) zu haben.

Fazit: Ein interessanter Kompromiss mit den Baseus XC1

Die Clips sind ein interessanter Kompromiss, den Du hier eingehst. Die Freiheit am Ohr, ohne sich irgendwas in den Ohrkanal zu stopfen, ist etwas, was uns insgesamt sehr gut gefällt. Zugegeben, wir sind hier etwas empfindlich, was das Jucken im Ohr angeht. Solltest Du aber ähnliche Probleme haben, dann ist es einen Versuch wert und auch eine gute Alternative zu Knochenschallsystemen.

Wir haben uns nicht einmal im Ohr kratzen müssen, da immer Luft herankommt, und trotzdem bekommt die Außenwelt nicht allzu viel mit. Das Tragen ist vergleichsweise ermüdungsfrei. Die Trageposition erfordert aber durchaus etwas Gewöhnung.

Wenn Du eine Brille nutzt, dann solltest Du die Clips aber definitiv erstmal testen, denn bei uns kollidierten sie mit den Bügeln. Es kommt aber auf das Brillendesign an.

Sind die Baseus XC1 nun eine Empfehlung? Nun, es kommt sehr auf Deinen Geschmack und Deine Playlisten an. Nach unserer Erfahrung sollte man einige Musikstücke vermeiden. Dann sind die XC1 aber durchaus eine Betrachtung wert, wenngleich sie dafür aber doch ziemlich teuer sind. Wer seine Musik vollumfänglich genießen will, der greift doch lieber zu den In-Ear-Stöpseln XP1. Die sind für ihren recht Preis ganz gut, aber sicher keine Referenz.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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