Marktanalyse des Branchenverbands

Breko ist mit dem Glasfaserausbautempo zufrieden

Mit der Glasfaserausbauquote von 52,8 Prozent und einer Anschlussquote auf 27,3 Prozent ist der Branchenverband Breko insgesamt bei seiner Vorstellung der Marktanalyse für Mitte 2025 recht zufrieden. Vor allem Schleswig-Holstein wird für seine Fortschritte gelobt, das sogar skandinavisches Niveau erreicht.
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Breko präsentiert die neue Marktanalyse. (Bild: Breko e.V.)

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Breko-Verband ist mit der Anschlussquote von rund 53 Prozent zufrieden
  • Gut 1,4 Millionen neue Glasfaserkunden gibt es seit der letzten Analyse
  • Besonders zufrieden ist man in Schleswig-Holstein

Der Branchenverband für Breitbandkommunikation Breko zeigt sich mit dem aktuellen Ausbau der Glasfaser-Netze zufrieden. Der Ausbau entlang der Wohnhäuser oder Bürogebäude liegt bereits jetzt bei 52,8 Prozent. Verglichen zum Vorjahr ist das ein Plus von 9,6 Prozentpunkten, so der Breko. Damit liegt man im Soll der politischen Zielsetzung, aber auch im Bereich der Prognose 2025, die der Breko 2024 auf seiner Hauskonferenz vorgestellt hat. Demnach sollten bis Ende 2025 54 Prozent der sogenannten Homes-Passed-Anschlüsse liegen. Das wird wohl geschafft.

Das sind natürlich Durchschnittswerte für das ganze Land. Regional unterscheidet sich der Ausbau erheblich. Besonders zufrieden ist der Breko mit dem Erreichten in Schleswig-Holstein. Das sind skandinavische Werte, wie der Verband anerkennend sagt. Der enorme Vorsprung liegt auch an der langfristigen Strategie, die vor mehr als zehn Jahren erstellt wurde und trotz Regierungswechsel überdauert hat.

Grafik: Ausbau 2024 links und 2025 rechts in Gegenüberstellung

Veränderungen der Anschlüsse zum Stand Juni 2025. (Bild: Breko)

Bei dem Ausbau sind die Zahlen noch höher. Schleswig-Holstein ist fast fertig und muss sich daher aber auch um die komplizierten und damit potenziell teurer.

Aubauquoten im Norden Deutschlands.

Schleswig-Holstein und Hamburg haben bereits die 90 Prozent überschritten.

Zufriedenheit auch über Mecklenburg-Vorpommern

Doch es sind nicht immer nur die reinen Zahlen zu betrachten. Der Breko sagte etwa in seiner Präsentation der Zahlen, dass der Verband auch mit der Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern zufrieden sei. Er gab zu bedenken, dass dort wenig Bevölkerung auf viel Fläche verteilt lebt. Das macht den Ausbau auch finanziell herausfordernd.

Ohnehin steigen die Kosten nun immer weiter. Die lohnenswerten und dicht besiedelten Gebiete haben sich die unterschiedlichen Beteiligten jeweils schon gesichert. Nun wird es zunehmend teurer. Das gilt aber nicht für alle Bundesländer. In einigen ist noch viel Potenzial für einen schnellen und effizienten Ausbau der Technik.

Der Breko zeigte auch Zahlen rund um die Investitionen. Die Spannen sind dabei enorm. Ein einzelner Anschluss, der erst einmal nur in der Straße liegt und noch nicht zum Haus führt (Homes Passed) liegt bei 600 bis 1.350 Euro je nach örtlichen Gegebenheiten. Es macht etwa einen Unterschied, ob mit einem Kabel in der Straße Dutzende (einzelne Häuser) oder hunderte Wohneinheiten (klassische Wohngebäude) in einem Rutsch angeschlossen werden.

Grafik zu Kosten: Homes Passed, Hausstich und NE4-Ausbau.

Kosten pro Anschluss. (Bild: Breko)

Das zeigt, dass sich die Investitionen vor allem langfristig lohnen, da die Tarife die Ausbaukosten in den ersten Jahren kaum decken können. Daher gehen die ausbauenden Unternehmen auch Kooperationen ein, um etwa einen Doppelausbau zu vermeiden. Gut 90 Prozent der Unternehmen handhaben dies so, hauptsächlich, um eine bessere Netzauslastung zu erreichen (90 Prozent). Der Doppelausbau wird mit 69 Prozent erst an zweiter Stelle genannt (Mehrfachnennungen waren möglich). Die Kostenteilung lag mit 49 Prozent auf dem dritten Platz.

1,4 Millionen mehr Glasfaserkunden und die Zukunft

Der Ausbau zeigt Wirkung. Laut der Marktanalyse der Breko gab es 2025 im Vergleich zum Vorjahr gut 1,4 Millionen mehr Kunden mit Glasfaser. Es gibt eine gewisse Abwanderungsbewegung von xDSL-Anschlüssen.

 

Gesamtstatistiken auf einer Deutschland-Karte zu Ausbau und Anschluss.

Entwicklung seit 2024. (Bild: Breko)

Der Breko will als Branchenverband natürlich, dass der Ausbau weiter vorangeht und gegebenenfalls sogar beschleunigt wird. Breko-Präsident Westfal warnt etwa: „Die Politik darf sich nicht auf dem Erreichten ausruhen.“ Es brauche mehr Planungs- und Investitionssicherheit, so Westfal. Hoffnungen habe der Breko bei der geplanten Gesetzesinitiative des Digitalministeriums, auch wenn er noch Verbesserungsbedarf sieht und vor allem vor zu viel Bürokratie warnt.

Der Breko geht aktuell davon aus, dass die Glasfaserausbauquote Ende 2030 irgendwo zwischen 82 und 92 Prozent liegen wird.

Die gesamte und recht umfangreiche Marktanalyse befindet sich auf der Webseite des Breko-Verbands.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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