Breko ist mit dem Glasfaserausbautempo zufrieden
Das Wichtigste in Kürze
- Der Breko-Verband ist mit der Anschlussquote von rund 53 Prozent zufrieden
- Gut 1,4 Millionen neue Glasfaserkunden gibt es seit der letzten Analyse
- Besonders zufrieden ist man in Schleswig-Holstein
Der Branchenverband für Breitbandkommunikation Breko zeigt sich mit dem aktuellen Ausbau der Glasfaser-Netze zufrieden. Der Ausbau entlang der Wohnhäuser oder Bürogebäude liegt bereits jetzt bei 52,8 Prozent. Verglichen zum Vorjahr ist das ein Plus von 9,6 Prozentpunkten, so der Breko. Damit liegt man im Soll der politischen Zielsetzung, aber auch im Bereich der Prognose 2025, die der Breko 2024 auf seiner Hauskonferenz vorgestellt hat. Demnach sollten bis Ende 2025 54 Prozent der sogenannten Homes-Passed-Anschlüsse liegen. Das wird wohl geschafft.
Das sind natürlich Durchschnittswerte für das ganze Land. Regional unterscheidet sich der Ausbau erheblich. Besonders zufrieden ist der Breko mit dem Erreichten in Schleswig-Holstein. Das sind skandinavische Werte, wie der Verband anerkennend sagt. Der enorme Vorsprung liegt auch an der langfristigen Strategie, die vor mehr als zehn Jahren erstellt wurde und trotz Regierungswechsel überdauert hat.
Bei dem Ausbau sind die Zahlen noch höher. Schleswig-Holstein ist fast fertig und muss sich daher aber auch um die komplizierten und damit potenziell teurer.
Zufriedenheit auch über Mecklenburg-Vorpommern
Doch es sind nicht immer nur die reinen Zahlen zu betrachten. Der Breko sagte etwa in seiner Präsentation der Zahlen, dass der Verband auch mit der Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern zufrieden sei. Er gab zu bedenken, dass dort wenig Bevölkerung auf viel Fläche verteilt lebt. Das macht den Ausbau auch finanziell herausfordernd.
Ohnehin steigen die Kosten nun immer weiter. Die lohnenswerten und dicht besiedelten Gebiete haben sich die unterschiedlichen Beteiligten jeweils schon gesichert. Nun wird es zunehmend teurer. Das gilt aber nicht für alle Bundesländer. In einigen ist noch viel Potenzial für einen schnellen und effizienten Ausbau der Technik.
Der Breko zeigte auch Zahlen rund um die Investitionen. Die Spannen sind dabei enorm. Ein einzelner Anschluss, der erst einmal nur in der Straße liegt und noch nicht zum Haus führt (Homes Passed) liegt bei 600 bis 1.350 Euro je nach örtlichen Gegebenheiten. Es macht etwa einen Unterschied, ob mit einem Kabel in der Straße Dutzende (einzelne Häuser) oder hunderte Wohneinheiten (klassische Wohngebäude) in einem Rutsch angeschlossen werden.
Das zeigt, dass sich die Investitionen vor allem langfristig lohnen, da die Tarife die Ausbaukosten in den ersten Jahren kaum decken können. Daher gehen die ausbauenden Unternehmen auch Kooperationen ein, um etwa einen Doppelausbau zu vermeiden. Gut 90 Prozent der Unternehmen handhaben dies so, hauptsächlich, um eine bessere Netzauslastung zu erreichen (90 Prozent). Der Doppelausbau wird mit 69 Prozent erst an zweiter Stelle genannt (Mehrfachnennungen waren möglich). Die Kostenteilung lag mit 49 Prozent auf dem dritten Platz.
1,4 Millionen mehr Glasfaserkunden und die Zukunft
Der Ausbau zeigt Wirkung. Laut der Marktanalyse der Breko gab es 2025 im Vergleich zum Vorjahr gut 1,4 Millionen mehr Kunden mit Glasfaser. Es gibt eine gewisse Abwanderungsbewegung von xDSL-Anschlüssen.
Der Breko will als Branchenverband natürlich, dass der Ausbau weiter vorangeht und gegebenenfalls sogar beschleunigt wird. Breko-Präsident Westfal warnt etwa: „Die Politik darf sich nicht auf dem Erreichten ausruhen.“ Es brauche mehr Planungs- und Investitionssicherheit, so Westfal. Hoffnungen habe der Breko bei der geplanten Gesetzesinitiative des Digitalministeriums, auch wenn er noch Verbesserungsbedarf sieht und vor allem vor zu viel Bürokratie warnt.
Der Breko geht aktuell davon aus, dass die Glasfaserausbauquote Ende 2030 irgendwo zwischen 82 und 92 Prozent liegen wird.
Die gesamte und recht umfangreiche Marktanalyse befindet sich auf der Webseite des Breko-Verbands.
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