Sony LinkBuds Open im Test: Die Open-Ear-Kopfhörer mit Loch in der Mitte!

Sony stellte mit den Sony LinkBuds Open 2024 ein neues Konzept vor, mit dem Du sowohl Umgebungsgeräusche als auch Musik hören kannst. (Bild: handyhase.de/ Samuel Wolf)
Das Wichtigste in Kürze
- neuartiges Design mit Loch im Lautsprecher lässt Umgebungsgeräusche durch, sitzt aber nicht besonders fest im Ohr
- im Großen und Ganzen gute Klangqualität, nur die Bässe wirken etwas flach
- zuverlässiger Akku und App mit zahlreichen Funktionen verstärken die Sony LinkBuds Open
- Preis von rund 200 € UVP war aus unserer Sicht auch im Jahr 2024 zu hoch angesetzt
Sony LinkBuds Open: Open-Ear-Kopfhörer, die nicht danach aussehen
In der Welt der Open-Ear-Kopfhörer ist es üblich, dass jeder Ohrhörer mit einem Bügel ausgestattet wird, sodass das Lautsprechermodul auf dem Ohr aufliegt, ohne den Gehörgang mit einem Gummistöpsel zu penetrieren. So sollen die Kopfhörer Musik wiedergeben können und gleichzeitig Umgebungsgeräusche zulassen. Das gleiche Ziel haben auch die Sony LinkBuds Open. Die Herangehensweise ist jedoch anders als bei herkömmlichen Modellen.
Sony setzt bei seiner Version nämlich nicht auf den klassischen Bügel, der den Kopfhörer hält. Stattdessen entschied man sich bei dem Design für ein kreisrundes Lautsprechermodul mit einem Loch in der Mitte. Dieses liegt wie ein kleiner Donut auf dem Gehörgang auf und wird in das Ohr geklemmt. Statt eines Bügels soll ein kleiner Gummizipfel den Ohrhörer an Ort und Stelle halten.

Die Sony LinkBuds Open werden nicht mit einem Bügel an das Ohr gehängt, sondern per Gummizipfel im Ohr fixiert. (Bild: handyhase.de/ Samuel Wolf)
Dieses Design ist auf jeden Fall deutlich unauffälliger als bei den Open-Ear-Kopfhörern mit Bügel. Tatsächlich sieht es aus wie ein typischer Ohrhörer mit Gummi-Aufsatz. Gleichzeitig sorgt diese Art der Befestigung jedoch nicht zwangsweise für einen sicheren Halt. Besonders Menschen, die beispielsweise sehr große oder eher flache Ohren haben, dürften die LinkBuds Open Probleme bereiten.
Auch Sportler sollten sich genau überlegen, ob dieses Kopfhörer-Modell etwas für sie ist. Im Test der LinkBuds Open zeigte sich, dass sie beispielsweise beim Laufen oder beim Trainieren im Fitnessstudio schnell mal herausfallen können. Der Gummizipfel kann diese Kopfhörer also leider nicht immer fest in der Ohrmuschel verankern.
Auch der Komfortfaktor ist bei dieser Ausführung noch nicht erfüllt. Willst Du wirklich mal länger Musik oder Podcasts hören, dann können die Sony-Ohrhörer je nach Ohrform auch mal für leichte Schmerzen sorgen. Das ist zwar auch bei den Bügel-Kopfhörern regelmäßig der Fall, dafür sitzen diese aber etwas fester.
Wie intuitiv ist die Steuerung?
Wer die Sony LinkBuds das erste Mal nutzt, ohne die Anleitung zu lesen, könnte meinen, dass es keine direkte Steuerung am Kopfhörer gibt. Die Kopfhörer werden nämlich weder per Touchfeld noch durch Drücken bedient. Sony setzt viel mehr auf ein Tippen. Doppeltes Tippen an den Ohrhörer pausiert den Song, bei dreifacher Berührung springst Du zum nächsten Lied. Dabei musst Du den Kopfhörer nicht einmal direkt antippen. Es soll bereits reichen, wenn Du auf die Haut am Ohr tippst.
Diese Art der Steuerung ist grundsätzlich eine gute Idee, allerdings ist sie sehr unzuverlässig. Selbst wenn man versucht, auf den Ohrhörer zu tippen, wird dieses hin und wieder nicht registriert. Dank Google-Assistent kannst Du die Sony-Kopfhörer zwar auch per Sprachbefehl steuern, in der Öffentlichkeit könnte das hier und da vielleicht aber für ein paar verstörte Blicke sorgen.
Audioqualität der Sony LinkBuds Open im Test – Loch im Lautsprecher = Loch im Klang?
Gepowert von einem 11-mm-Treiber sollen die LinkBuds Open zudem hervorragende Klangqualität bieten. Sony gelang das bereits bei zahlreichen Lautsprechern und Over- sowie In-Ear-Kopfhörern. Die Open-Ear-Kopfhörer erwiesen sich jedoch als Herausforderung. Schließlich musste Sony die Module um ein kreisrundes Loch anordnen und das hört man leider auch etwas. Während die Tonhöhen und -mitten ganz gut wiedergegeben werden, hört sich der Bass teilweise etwas flach an.
Wer nicht unbedingt den Berliner Underground-Techno hören muss, kann darüber vielleicht hinwegsehen. Sony sollte für künftige Generationen allerdings nochmal stark überlegen, wie das Donut-Design umgesetzt werden kann, ohne Einbußen beim Klang in Kauf nehmen zu müssen.
Schnell geladen und lange am Leben – Akku der Sony LinkBuds Open im Test
Sony preist auf seiner Website an, dass die LinkBuds Open in 1,5 Stunden wieder komplett aufgeladen sind und dieses Versprechen kann der Hersteller im Großen und Ganzen auch halten. Die Ohrhörer werden in dem Ladecase über ein USB-C-Kabel geladen und halten ohne Zwischenladen im Case etwa einen halben Tag durch. Packst Du sie zwischendurch in die Hülle zurück, laufen sie Medienberichten zufolge mehr als 28 Stunden lang. Einziges Manko in dieser Kategorie ist, dass Du die Kopfhörer nicht kabellos laden kannst.
Sonys „Sound-Connect-App“ im Test
Steuern kannst Du Open-Ear-Kopfhörer des japanischen Technologie-Konzerns auch über die dazugehörige App „Sony Sound Connect“. Sie schaltet verschiedene Funktionen frei, die so nicht jeder Kopfhörer bietet. Hier findest Du eine Auswahl:
- parametrischer Equalizer mit Voreinstellung (z.B. „Hell“, „Sanft“, „Bass Boost“)
- Anpassung der Lautstärke an Umgebung
- Einstellung eines an das individuelle Ohr angepassten Klangprofils
- Steuerung von Musik oder Anrufen über Sprachbefehle (via Google Asisstant) oder Kopfbewegungen
- Funktionen zur Verbesserung der Hörgesundheit
Die App ist kostenlos im Play- und App-Store verfügbar und kann bis zu zwei Geräte gleichzeitig bedienen.
Fazit zu den Sony LinkBuds Open im Test
Bei der Beurteilung der Sony LinkBuds Open muss vor allem eines berücksichtigt werden – der Preis! Knapp 200 € hatte Sony für die beiden Ohrstöpsel inklusive Ladecase ursprünglich angesetzt. Inzwischen hat Sony selbst die unverbindliche Preisempfehlung auf 145 Euro gesenkt. Auch wenn sie mittlerweile hier und da auch für rund 120 € zu haben sind, ist das eine ordentliche Summe, die aus unserer Sicht zu hoch angesetzt ist für das, was Du geboten bekommst.

Lohnen sich die Sony LinkBuds Open für eine Preisempfehlung von 199,99 144,99 €? Wir haben unsere Bedenken. (Bild: handyhase.de/ Samuel Wolf)
Das Design ist zwar innovativ, kann die Kopfhörer aber nicht sicher im Ohr halten. Durch die Auslassung in der Mitte des Lautsprechers kannst Du Umgebungsgeräusche wahrnehmen, dafür musst Du Abstriche bei den tiefen Tönen machen. Auch die Steuerung ist mit Tippen in der Ohrumgebung sehr neuartig, dafür funktioniert sie nicht immer und braucht etwas Gewöhnung. Du musst also hier und da Kompromisse eingehen und Kopfhörer mit Kompromissen kosten normalerweise nicht 199,99 144,99 € in der UVP.
Wäre der Preis etwas niedriger, dann wären die Kopfhörer top. Schließlich liefern sie zahlreiche neue Funktionen, ein spannendes Design, eine umfangreiche App und gute Soundqualität in den Mitten und Höhen. Wenn Du die Sony LinkBuds Open bei den Kopfhörer-Angeboten zu einem guten Preis findest, dann lohnt sich eine Anschaffung auch. Für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis musst Du aber vielleicht noch etwas warten.
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