Telekoms T-Phone 3 im Test – ist das KI-Phone Revolution oder Reinfall?

Das KI-Phone der Telekom kommt zum Knallerpreis und mit AI-Agent von Perplexity. (Bild: Samuel Wolf / Handyhase)
T-Phone 3: Handy ohne Apps?
Das hat die Telekom ursprünglich angekündigt – ein Smartphone, das komplett ohne Apps auskommt und nur über einen KI-Agenten bedient wird. Das Vorhaben klingt utopisch und bleibt es tatsächlich auch für’s Erste. Der Bonner Konzern entschied sich wie bei den Modellen zuvor dafür, das T-Phone 3 von Haus aus mit Anwendungen auszustatten. Auch der App-Download aus dem Google Play Store ist weiterhin möglich.
Telekom und Perplexity basteln KI-Agenten
Doch auch wenn Du weiterhin zwischen verschiedenen Apps wechseln musst, implementiert die Telekom bei dem T-Phone 3 erstmals einen KI-Agenten, der Dir die Steuerung erleichtern soll. Er kann über einen Button erreicht werden, der direkt auf dem Sperrbildschirm verankert ist. Das macht ihn sehr intuitiv und stellt sicher, dass er regelmäßig genutzt wird.
Der Agent „Magenta AI“ wurde gemeinsam mit dem US-amerikanischen KI-Tool „Perplexity“ entwickelt. Er bildet also eine direkte Schnittstelle zu dem Large-Language-Modell, das dem von ChatGPT sehr ähnlich ist. Im Test erwies er sich vor allem bei der Beantwortung von Fragen, beim Reservieren von Restaurantplätzen und beim Erstellen von Terminen als sehr zuverlässig.

Das Smartphone der Telekom ist insgesamt 9,3 mm dick. (Bild: Samuel Wolf / Handyhase)
Vorteilhaft ist außerdem auch, dass bei dem Kauf des T-Phone 3 ein 18-monatiges Perplexity-Pro-Abo inkludiert ist. Dieses soll zwar bessere Recherchen ermöglichen, der KI-Agent funktioniert aber auch mit der Gratis-Version problemlos. Neben dem Assistenten kannst Du bei dem T-Phone 3 KI darüber hinaus genauso bei der Bildbearbeitung nutzen.
Kamera des T-Phone 3 kann sich sehen lassen
Das Hauptaugenmerk bei dem T-Phone 3 liegt ganz klar auf den KI-Funktionen, die hier erstmals auch bei einem Einsteigergerät zum Einsatz kommen. Abstriche gibt es dagegen bei der Hardware. Die Telekom verbaut in dem T-Phone 3 eine Dual-Knipse mit einer Weitwinkellinse (50 MP) und einer Makrolinse (2 MP). Das reicht für Schnappschüsse, mehr aber auch nicht.
Die Bilder sind okay, aber werden niemanden umwerfen. Bei eher schlechtem Licht rauschen die Fotos auch etwas. Der digitale, verlustbehaftete Zoom vergrößert den Bildausschnitt bis zu 30-fach. Da die Bilder bei den höheren Zoomstufen jedoch immer grieseliger werden, empfiehlt es sich, möglichst nah an das Fotoobjekt heranzutreten.
Folgende Bilder haben wir mit dem T-Phone 3 geknipst:
Einfache Gestaltung im Telekom-Look
Mit dem T-Phone 3 kannst Du Dich auf einem 5,58 Zoll großen Bildschirm austoben. Er verfügt über eine Bildwiederholrate von 120 Hz und eine FullHD+-Auflösung. Leider thront die Selfiekamera sehr markant an der Oberseite des Displays, da sie in den Rand eingelassen ist. Wer also eine Punch-Hole-Linse gewohnt ist, die in den Bildschirm eingelassen ist, muss sich bei dem T-Phone 3 auf jeden Fall etwas umstellen.
Wer sonst auch großer Fan der Telekom ist, dürfte sich zudem über das Logo auf der Rückseite sowie den magentafarbenen On/Off-Button freuen. Für den Rest bleibt diese Design-Entscheidung eine Frage des persönlichen Geschmacks. Positiv hervorzuheben ist die Platzierung der Kameras. Diese fallen nämlich anders als bei der Konkurrenz nicht unangenehm auf und sind sehr simpel gehalten.

Das T-Phone 3 verfügt über eine Dualkamera, die solide Bilder macht. (Bild: Samuel Wolf / Handyhase)
Prozessor ohne Probleme im Alltagsgebrauch
Wer die Benchmark-Scores des Samsung Galaxy S25 Ultra oder des Apple iPhone 17 Pro Max kennt, wird bei denen des T-Phone 3 sehr wahrscheinlich erschaudern. Statt eines Multi-Scores von über 9.000 Punkten kommt der Snapdragon 6 Gen. 3 des Telekom-Handys nur auf rund 2.800 Punkte.
Jedoch sollte Dir bewusst sein, dass die geringere Leistungsfähigkeit beim Normalgebrauch des Smartphones kaum auffällt. Solange Du also keine grafisch sehr anspruchsvollen mobile Games zockst, musst Du Dir über das verbaute SoC nicht zu viele Gedanken machen.
Fazit zum T-Phone 3 – Jede Menge KI zum Kracherpreis
Ist das, was die Telekom uns hier verkaufen will, wirklich eine Innovation? Das T-Phone 3 kommt wider Erwarten mit Apps, einer gerade einmal durchschnittlichen Kamera und einem Prozessor aus 2024. Auf dem Papier sorgt das nicht für Jubelschreie – wenn man das Preisschild anschaut, allerdings schon eher.

Das T-Phone 3 kostet weniger als 150 Euro! (Bild: Samuel Wolf / Handyhase)
Das T-Phone 3 kostete zum Marktstart im August 2025 bereits nur 149 Euro UVP und bietet somit erstmals ein KI-Handy in der unteren Preiskategorie. Wer also eher einen schmalen Geldbeutel hat und sich trotzdem nach einem Smartphone mit spannenden KI-Funktionen (in diesem Fall sogar einem KI-Agenten) sehnt, muss sein ganzes Erspartes nicht mehr in ein Flaggschiff-Phone stecken.
Zwar müssen bei manchen Handware-Features auch Abstriche gemacht werden, wer aber den Fokus auf die Künstliche Intelligenz setzt, nimmt diese auch in Kauf.
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