iPhone 17 Pro im Test: Boom beim Zoom

Neues Design, neues Innenleben: Wird das iPhone 17 Pro im Test zum Kauftipp? (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase)
Das Wichtigste in Kürze
- Den größten Sprung macht die Kamera, die nun Telefotos mit einem 48-MP-Chip knipst.
- Vom schnelleren Grafikprozessor und einer besseren Kühlung profitieren Gamingfans. Eilige freuen sich über schnelleres Akkuladen mit 40 Watt.
- Ein kolossaler Kamerabuckel und eine gemusterte Rückseite schockieren Fans minimalistischen Apple-Designs.
iPhone 17 Pro im Test: Design mit Buckel und Signalfarbe
In Sachen Design krempelt Apple einiges um. Statt einer getrennten Kombi aus Rückseite und Rahmen setzt der Hersteller auf ein komplett aus einem Stück gefrästen Gehäuse (Unibody-Design). Dadurch gibt es keine Naht zwischen den Gehäuseteilen. Auf diese Weise ist das Gehäuse robuster und federt Stürze besser ab.
Zwar besteht es aus leichterem Aluminium statt schwererem Titan. Dennoch bringt das neue iPhone 17 Pro ein paar Gramm mehr auf die Waage, als das Vorgängermodell. Dafür sorgen der größere Akku und die insgesamt minimal dicker auftragenden Maße. Aluminium hat Apple vor allem deshalb gewählt, weil es besser ableitet und dem neuen, kräftigeren Prozessor so zu einer gemütlicheren Betriebstemperatur verhelfen soll.
Gegen Kratzer auf der Metallrückseite und der Glasfront soll eine hauchdünne Keramikschicht (Ceramic Shield) helfen. Damit ist das iPhone 17 Pro an sich schon gut gegen einen rabiaten Alltagseinsatz gewappnet. Aber eine Hülle schadet ja nie. Sehr gut harmonieren etwa die von Apples Submarke Beats. Sie stammen schließlich aus demselben Hause. Im Test verwendeten wir eine Hülle mit ausziehbarer Kordel, die als Mini-Kickstand das iPhone beim Videoschauen aufrecht hält.
Ein positiver Nebeneffekt eines Hülleneinsatzes: Damit lässt sich bei Bedarf die wohl umstrittenste Designentscheidung für das iPhone 17 Pro ein Stück weit kaschieren. Der ehemals quadratische und kompakte Kamerabuckel erhebt sich jetzt als Rechteck entlang der ganzen Breite des iPhone-Rückens. Die Fläche darunter setzt sich durch die klar umrandete, oben erwähnte Keramikschicht vom Rest der Rückseite ab. Das elegante, minimalistische Apple-Design früherer Tage ist damit dahin. Aber mit einer Hülle drumherum fällt das etwas weniger ins Auge.
Die neue, knallige Farboption Cosmic Orange gefällt uns hingegen. Magst Du es schlichter, stehen Tiefblau und Silber zur Auswahl.
iPhone-17-Pro-Display: Noch hellerer Hingucker
Apple schraubt die maximale Helligkeit des Displays von 2.000 auf 3.000 Nits. Das ist prima, wenn Du draußen im sonnenbeschienenen Tageslicht ohne zusammengekniffene Augen ein Video schauen möchtest. Das ist im Test deutlich zu erkennen. Ist Dir dieser Einsatzzweck wichtig, greifst Du zu. Ansonsten darf es auch das Vorgängermodell iPhone 16 Pro sein. Denn die restlichen Displaytalente des Neuzugangs sind mit ihm identisch.

Schön groß und hell, eignet sich das iPhone 17 Pro im Test auch zum Videoschauen draußen. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase)
In Innenräumen bleibt es bei maximal 1.600 Nits für HDR-Filme oder -Fotos sowie 1.000 Nits im Normalbetrieb. Das ist auch vollkommen okay. Die Fläche des Displays ist identisch. Sie beträgt 6,3 Zoll in der Diagonale. Die Auflösung ist mit 2.622 × 1.206 Pixeln gleich scharf. Weil erneut Apples ProMotion-Technik zum Einsatz kommt, baut sich die Anzeige mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde auf, was für butterweiches Scrollen in Timelines sorgt. Bei statischen Ansichten regelt es sich auf wenige Hertz herunter, um Energie zu sparen. Wegen des OLED-Panels kannst Du satte Farben und tiefes Schwarz ohne Grauschleier erwarten.

Das OLED-Panel des iPhone 17 Pro bietet satte Farben und erlaubt dank schnellem Bildaufbau von 120 Hertz butterweiches Scrollen durch Webseiten und Timelines. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase)
iPhone 17 Pro im Test: Endlich eine scharfe Telekamera
Das Kamerasystem hat Apple in entscheidenden Punkten aufgewertet. Außer der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera hat nun auch die 4-fach-Telekamera einen 48-MP-Sensor, der Bilder mit 24 MP ausgibt. Dadurch sind sehr viel schärfere Fernaufnahmen möglich.
Ab Werk bietet die Telekamera eine Brennweite von 100 mm, umgerechnet aufs Kleinbild. Bei vorherigen Pro-Modellen war ihre Bildqualität ein Kritikpunkt. Im Test machte sie aber einen großen Sprung nach vorn. Auch beim digitalen Zoom auf eine achtfache Vergrößerung, die 200 mm entspricht, waren die Bilder technisch noch sehr ansehnlich, obwohl sie dann nur 12 MP zählten. Bei der zusätzlich angebotenen zweifachen Vergrößerung wird nicht das Bild der Telekamera, sondern der Hauptkamera beschnitten. Auch dort dürfte für ungeübte Augen kein Qualitätsverlust sichtbar sein.
Die Frontkamera hat Apple ebenfalls gepimpt. Statt 12 MP bietet sie 18 MP, was detailreichere Bilder verspricht. Ferner bietet sie die Software-Funktion Center Stage. Der Bildsensor der Kamera ist quadratisch statt rechteckig. Weil er in jeder Ausrichtung gleich viel sieht“, musst Du das Smartphone für Gruppenselfies nicht mehr querhalten. Stattdessen zoomt die Software iPhone 17 Pro im Test automatisch heraus und wechselt vom Hoch- zum Querformat, wenn sich etwa eine zweite Person neben Dich stellt. Auch auf Knopfdruck nimmst Du wahlweise diesen Wechsel vor.

Die Frontkamera des iPhone 17 Pro bietet jetzt 18 statt 12 Megapixel. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase)
iPhone 17 Pro im Test: Mehr Grafikpower für Games
Turnusgemäß stattet Apple den iPhone-Neuzugang mit einem stärkeren Prozessorsystem aus, dem A19 Pro. Ihm zur Seite stehen jetzt 12 statt 8 GB Arbeitsspeicher. Der Zuwachs an Rechenpower nützt laut Apple Anwendungen, die Künstliche Intelligenz verwenden. Das fällt in der Praxis aber kaum ins Gewicht. Schon beim iPhone 16 Pro mangelte es nicht an Rechenpower für Apple Intelligence.
Außerdem erleichtert der A19 Pro beim Zocken mit Raytracing den realistischen Wechsel von Licht und Schatten, was Framerates auf höchsten Einstellungen stabil halten soll. Das nützt Dir etwa in Titeln wie Resident Evil Village und Resident Evil 4 Remake oder Assassin’s Creed Mirage, die alle Raytracing nutzen.
Wie kräftig die neue Grafikeinheit (GPU) des A19 Pro Spielen auf die Sprünge hilft, bestätigt ein Benchmark-Test. Demnach erledigt der Chip seine Aufgaben 38 Prozent schneller als der im iPhone 16 Pro.
Bei längeren Spiele-Sessions hält erstmals eine Dampfkammer das neue iPhone kühl. Dabei verdampft Wasser in einem Kupferhohlkörper und verteilt die Wärme über feine Kanäle gleichmäßiger, als trockenere Luft es tut. Bei ausdauernden Rennen in Asphalt Legends blieb das iPhone 17 Pro im Test lauwarm und sah davon ab, die Grafikleistung erkennbar zu drosseln.
Bei Alltagsapps fallen weder die Kühlung noch der Zuwachs an Tempo beim iPhone 17 Pro im Test auf. Für solche Rechenaufgaben ist im Wesentlichen der Hauptprozessor (CPU) zuständig. In Benchmark-Durchläufen war er zwischen elf und zwölf Prozent schneller als der im iPhone 16 Pro. Das ist nicht viel, sichert Dir aber immerhin ein paar Leistungsreserven, wenn etwa Fotobearbeitungsapps in ein paar Jahren noch mehr Power brauchen.
Geekbench 6 | iPhone 17 Pro | iPhone 16 Pro | Verbesserung |
CPU Single-Score | 3814 | 3393 | 12,41 % |
CPU Multi-Score | 9790 | 8806 | 11,17 % |
GPU | 45376 | 32860 | 38,1 % |
iPhone 17 Pro im Test: Größerer Akku ist schneller voll
Ins neue iPhone packt Apple einen größeren Akku. Apple veröffentlicht keine genauen Angaben zur Kapazität. Leaks und Teardowns zufolge dürften es aber mindestens 4.000 mAh sein. Das wären dann rund 500 mAh mehr, als das iPhone 16 Pro laut iFixit bietet. Dadurch erhöht sich gemäß Infos von Apple die Videospieldauer von 27 auf 31 Stunden. In der Praxis bringt uns das iPhone 17 Pro im Test locker durch den Tag und darüber hinaus.
Auftanken lässt es sich mit 40 Watt doppelt so schnell wie zuvor. In 20 Minuten soll es zur Hälfte voll sein. Wir brauchten im Test minimal weniger. Nach der genannten Ladezeit war der Akku zu 51 Prozent gefüllt.
iPhone 17 Pro kaufen: So günstig bekommst Du es
Preislich geht es mit dem iPhone 17 Pro nach oben. 1.299 Euro kostet das 256-GB-Modell als Einstieg nun. Du hast zwar doppelt so viel Speicher, verglichen mit dem iPhone 16 Pro, aber das kostet in Europa etwas mehr. Immerhin musst Du Dich nicht mehr mit 128 GB begnügen. Eine solche Variante gibt es in der 17-Pro-Linie nicht mehr. Selbst 256 GB werden bei vielen Fotos, Videos und Spielen schnell knapp. 1.549 Euro werden für die Variante mit 512 GB fällig und 1.799 Euro für ein Modell mit 1 TB. 2 TB bekommst Du leider nur im iPhone 17 Pro Max.
Das ist richtig viel Geld für ein Gerät, das einen eher kleinen Sprung nach vorn macht. Sagt Dir zu, was es bietet, kommst Du auch mit kleinem monatlichen Geld an Dein Wunsch-Smartphone, nämlich wenn Du das iPhone 17 Pro mit Vertrag buchst.
Fazit zum iPhone 17 Pro im Test: Schärfer zoomen, cooler gamen
Mit dem iPhone 17 Pro liefert Apple ein Komplettpaket für Smartphone-Fotofans. Endlich löst auch die Telekamera so hoch auf, dass gezoomte Fotos tagsüber technisch top aussehen, selbst bei einem digitalen Beschnitt. Die zusätzlichen Tricks für die Frontkamera runden die gelungene Fotoausstattung ab.
In den anderen Handy-Disziplinen bietet Apple das übliche bisschen mehr von allem. Das umfasst einen etwas helleren Monitor, etwas ausdauernderen Akku, etwas rechenstärkeren Prozessorverbund und etwas raffinierteren Kühlansatz. Von letzteren beiden Aspekten profitieren Fans hardwarehungriger Spiele, die eine noch etwas höhere Framerate herauskitzeln wollen, ohne dass das Handy im Hitzestress die Leistung drosselt.
Für die meisten Alltagseinsätze bietet auch das iPhone 16 Pro noch mehr als genug Leistung, sodass sich im Abverkauf schöne Schnäppchen landen lassen. Wenn Du Dir aber ohne Wenn und Aber das Feinste vom Feinsten der iPhone-Welt wünschst, liegst Du mit dem iPhone 17 Pro richtig. Kannst Du über das neue, polarisierende Rückseitendesign nicht hinwegsehen, kaschierst Du es einfach elegant mit einer Hülle.
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