Solarsaga 40 Mini im Test: Jackerys kleines Schönwetter-Solarpanel zum Mitnehmen
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Nur ein Rucksack hielt das Panel Ende Juli 2024 im Berliner Volkspark in Position. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)
Solarpaneele zu testen, ist kein einfaches Unterfangen. Denn prinzipbedingt bieten diese Stromerzeuger nicht immer dieselbe Leistung. Scheint die Sonne, ist es bewölkt? Steht die Sonne im Sommer hoch oder im Winter tief? All das gilt es zu beachten. Handyhase hat daher das Solarsaga 40 Mini von Jackery sowohl in der Mitte des Jahres als auch nahe der Wintersonnenwende getestet. Ist es das optimale Panel für unterwegs? Es ist immer noch recht klein und mit rund 140 Euro durchaus eine Überlegung wert.
Dazu betrachten wir erst einmal die Daten. Formal ist es ein 40-Watt-Panel, was der Name schon hergibt. Bei Solarpanels solltest Du auf diesen Wert aber nichts geben. 40 Watt sind praktisch nicht möglich, eher deutlich unter der Hälfte. Für Smartphones und Tablets sind dies aber bereits interessante Werte.
Mit einem Gewicht von 1,2 Kilogramm ist das Solarsaga 40 Mini außerdem recht leicht. Als würdest Du ein zusätzliches Notebook mitnehmen. Allerdings ist dies nur das Gewicht des Panels. Dazu musst Du eigentlich noch Anschlusskabel (für Dein Smartphone etwa) und vielleicht auch die mitgelieferte Tragetasche mitnehmen. Das sind noch einmal grob 250 Gramm auf unserer Waage. Das Anschlusskabel solltest Du auch tunlichst nicht vergessen, sonst geht nämlich nichts.
Denn Jackery hat am Solarpanel keine USB-Anschlüsse. Die musst Du mit einem knalligen orangefarbenen Kabel erst herausführen. Teil dieses Kabels ist eine kleine Box, dort befinden sich einem USB-Typ-A und einmal USB-Typ-C. Am Ende des Kabels findest Du noch einen Rundstecker. Der ist für das Aufladen großer Powerstations relevant, was wir hier aber nicht testen. Uns geht es um den direkten Einsatz von Smartphones, Tablets und Notebooks am Panel und unter welchen Bedingungen dies geht.
Die Aufstellung ist nicht einfach
Für 40 Watt Solarstrom brauchst Du eigentlich eine ziemlich große Fläche. Aufgeklappt ist das Panel dann auch ziemlich groß: etwas über einen Meter breit und 30 Zentimeter hoch. Jackerys Idee ist, dass Du das Panel hinten etwa an den Rucksack bindest. Dafür sind zwei Löcher im Panel, um es mit Haken irgendwie zu befestigen.
Die andere Idee ist der stationäre Betrieb. Leider hat Jackery keine Standfüße integriert. Es vernünftig aufzustellen ist damit durchaus eine Herausforderung. Zumal technisch bedingt immer alle vier Panels der Gesamtkonstruktion in der Sonne sein sollten. Jackerys Solarsaga 40 Mini mag es gar nicht, wenn eines der Panel verdeckt ist. Dann bricht gleich die gesamte Leistung zusammen. Wir haben testweise auch eine Hand auf ein einzelnes Element aufgelegt. Das reduziert die Leistung um 40 Prozent. Aber dazu und zu den Messwerten später mehr.
Die Aufstellung
Ohne eine Art Standfuß war es für uns daher recht aufwendig, die Paneele korrekt auszurichten. Du musst es irgendwo gegen anlehnen, dann klappt es einigermaßen. Doch ein simpler Laternenpfahl funktioniert wieder nicht. Du brauchst eigentlich mehrere Stützen. Dazu kommt, dass der Knickmechanismus dazu neigt, das Panel wieder zusammenzuklappen. Uns fehlt hier auch eine Arretierung, damit das Panel gerade bleibt. So passierte es uns häufiger, dass das Panel beim Aufstellen einfach teilweise wieder zusammenklappte und keinen Strom lieferte.

Mit zwei Haken lässt sich das Solarsage 40 Mini an einem Rucksack befestigen. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase)
Am besten funktioniert das, wenn das Panel einigermaßen flach positioniert werden kann und Du etwa zwei Rucksäcke als Stütze hast. Wenn es nur auf dem Boden liegen muss, ist das das Optimum. Das setzt aber voraus, dass die Sonne entsprechend hochsteht. Im Winter bringt das nichts.
Portabilität ist gewährleistet
Die Kompaktheit gleicht das Ganze wieder aus. Drei Knickbereiche machen aus dem ein Meter langen Panel nur noch 25 Zentimeter. Damit beansprucht das Solarsaga 40 Mini in etwa die Grundfläche eines 15-Zoll-Notebooks, ist aber recht dick. Wir messen rund drei Zentimeter an der dicksten Stelle, wo die kleine Box für das Anschlusskabel ist. Gäbe es diese nicht, ließe sich das Panel auf etwas unter 2,5 cm zusammendrücken.
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Die Größe ist von Jackery aber gut gewählt. In der Regel passt das Panel in die meisten Notebookrucksäcke ins Notebookfach – selbst wenn schon ein Notebook im Rucksack steckt. Das ist ziemlich praktisch, weil Du Dir dann eine weitere Tasche sparst. Wir haben das Panel in drei verschiedenen Notebookrucksäcken sowie zwei Notebooktaschen ausprobiert. In allen Fällen passte es und selbst ein kleines 13-Zoll-Notebook (Fujitsu Lifebook U729 oder Apple Macbook Pro M1 13) passte noch dazu. Die Anschlusskabel bekommt man in den anderen Taschen verstaut.
Viel Strom kommt nicht aus den Buchsen
Kommen wir zu den Messwerten im Sommer und im Winter. Dass das Solarsage 40 Mini keine 40 Watt liefern kann, erkennt man schon an der Spezifikation der Buchsen. Formal sind das über USB-Typ-C gerade einmal 15 Watt. Achtung: Das Panel kann nur 5 Volt als Spannung liefern. Viele Notebooks möchten gerne mehr haben. Der einzige Hersteller, der konsequent alle seine Notebooks mit 5 Volt laden lässt, ist Apple. Unser Fujitsu Lifebook U729 verlangt hingegen 20 Volt als Minimum. Wir hatten also einmal Glück und einmal Pech.
Tablets und erst recht Smartphones sind hier aber genügsamer. Hier musst Du keine Probleme erwarten.
Dazu kommt eine USB-A-Buchse, die laut Jackery mit maximal 12 Watt Deine Geräte versorgen kann. Summa summarum kommen wir also auf 27 Watt, die das 40-Watt-Solarpanel liefern kann. Aber das ist Theorie, von der die Praxis weit entfernt ist. Immerhin: Es ist möglich, dass Du mit beiden Buchsen Deine Geräte auflädst. Dazu sollte aber das Panel gut ausgerichtet sein und die Sonne möglichst strahlend scheinen. Wölkchen am Himmel sind schon problematisch. Eine LED zeigt übrigens an, ob das Panel Strom liefert. Leider zeigt die LED aber nicht an, ob es genug Strom für ein aufzuladendes Gerät ist. Die LED ist also nur ein Indiz für ausreichende Sonne.
Die Werte im Sommer
Im Berliner Volkspark in Schöneberg haben wir das Panel einmal länger getestet. Bei wunderbarem Wetter, das dachten wir zumindest, haben wir einen Nachmittag mit dem Panel experimentiert. Die Ergebnisse waren dabei sehr schwankend. Während die Sonne uns noch ziemlich stark um 16 Uhr blendete, störte irgendwann ein Kondensstreifen eines Flugzeugs das Licht. Für unsere Augen änderte sich gefühlt nichts in der Helligkeit. Doch das Panel fiel auf einen Schlag von 10,6 Watt auf nur noch 8,4 Watt. So ein Kondensstreifen kostet also mal eben 20 Prozent der Leistung.
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Bei den Tests fiel uns zudem auf, dass Jackery den USB-C-Anschluss priorisiert. Im Maximalfall gingen während dieses Tests 9,4 Watt durch USB C und nur 1,2 Watt durch USB A. Mit Ein- und Ausstecken des USB-C-Kabels mussten wir manchmal dem USB-A-Anschluss wieder auf die Sprünge helfen. Hier würden wir uns etwas Intelligenz vom Panel wünschen und vielleicht LEDs, die mehr über den Status sagen.
Wenn die Bedingungen nicht ideal sind, nutzt Du also am besten nur den USB-C-Anschluss. Und die Bedingungen ändern sich dabei sehr schnell. Gegen 16:55 Uhr kam ein kleines Wölkchen in den Weg. Für uns noch immer wunderschönes und im Wortsinne blendendes Wetter. Das Panel war da aber anderer Meinung und lieferte nur noch 4,3 Watt. Gegen 16:58 Uhr störten dann zusätzlich noch Baumkronen und die Leistung brach auf 2,4 Watt ein.

Ende Juli um 16:58 Uhr störten die Baumkrone und die dünne Wolkenschicht das Panel schon deutlich. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)
Das gemessene Maximum während mehrerer Tests lag übrigens bei insgesamt 17 Watt. Der Sonnenstand war dabei gar nicht so wichtig, da dies wieder am Nachmittag war. Der Himmel war nur anscheinend sehr klar. Außerdem hielten wir das Panel mit der Hand fest. Durch das schwarze Äußere wird das Panel übrigens sehr heiß.
In Deiner Wohnung ohne direktes Licht brauchst Du übrigens auch nicht versuchen, mit dem Panel Energie zu gewinnen. Wir haben das in einem Hinterhof mit indirektem Sonnenlicht bei strahlend blauem Himmel ausprobiert. Es kam aber nichts Verwertbares an. Das gelingt allenfalls bei direkter Sonneneinstrahlung.
Schon die Fenster und Fensterrahmen sorgen dann aber dafür, dass nicht viel nutzbares Sonnenlicht auf das Panel scheinen kann. In einem Büro erreichten wir im Sommer Werte von 0,4 bis 2,5 Watt. Mit offenem Fenster und direkter Sonneneinstrahlung waren Werte um die 6 Watt möglich. Dies ist aber nur ein Beispiel. Einen Balkon gab es nicht. Dann kannst Du auf der Südseite vermutlich Werte wie draußen erwarten.
Im Winter kaum nutzbar
Im Winter wird das dann noch schwieriger. Nahe der Wintersonnenwende im Dezember bekamen wir gerade einmal drei Watt aus dem Panel zur Mittagszeit heraus. Die Sonne stand einfach zu tief und während wir froren, blieb auch das Panel ziemlich kalt, weil es durch die Sonne kaum aufgeheizt wurde. Dementsprechend wenig konnte das Panel umsetzen. Die drei Watt reichen gerade mal so, um ein Smartphone zu laden.
Wer sich ein wenig mit Solaranlagen beschäftigt, der weiß, dass der Winter eine besondere Herausforderung ist. In unserem Wintertest war das Wetter übrigens ausnahmsweise hervorragend. Ziemlich oft konnten wir den Test nicht durchführen, weil das Timing zwischen Wetter und Zeit des Redakteurs nicht passte. Bei schlechtem Wetter probierten wir es erst gar nicht.
Bei wenig Sonne fällt übrigens die Spannung schnell in den Bereich von 4 Volt. Das mögen einige Geräte nicht und warnen dann oder verweigern das Laden.
Fazit: Gutes und kompaktes Schönwetterpanel
In Anbetracht des technisch Möglichen ist Jackerys Solarsaga 40 Mini ein gutes Solarpanel. Allerdings solltest Du Deine Anspruchshaltung deutlich zurückschrauben. Die angegebenen 40 Watt sind – wie üblich in der Solarindustrie – nichtssagend. Gehe grob von der Hälfte aus. Und das auch nur unter absoluten Idealbedingungen. Ein Urlaub in der Wüste nahe dem Äquator wäre sicher ideal für das Solarpanel.
Sprich, die Sonne muss weit oben im Zenit stehen und der Himmel muss wolkenfrei sein. Nichtmal Kondensstreifen von Flugzeugen sollten in der Nähe der Sonne sein. Die Auswirkungen sind deutlich, auch wenn Du das mit Deinem Auge vielleicht nicht so wahrnimmst.
Willst Du nur ein Smartphone aufladen, dann wirst Du trotzdem meist zufrieden sein. Hier reichen Werte unter 5 Watt, was durchaus bei Sonnenschein sehr oft erreichbar ist. Die Sonne sollte aber nicht zu tief stehen.
Das Aufladen und der Betrieb eines Tablets sind schon sehr viel anspruchsvoller. Die Königsdisziplin, auch ein Notebook zu betreiben, ist noch schwieriger. Dabei haben wir noch ein genügsames Macbook Pro M1 13 zur Verfügung gehabt. Damit konnte der Akku minimal aufgeladen werden, während wir in der Sonne arbeiteten. Wenn Du mehr willst, musst Du leider zu einem sehr viel größeren und natürlich schwereren Panel greifen.
Das Solarsaga 40 Mini ist ein deutlicher Kompromiss. Wer aber beispielsweise wandert, der hat hier eine gute Kombination aus Gewicht, Portabilität und zu erwartender Stromausbeute.
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