Narwal Flow im Test – mit einer Walze gegen Flecken

Narwal Flow und Dockingstation – mit Licht in dunkler Umgebung (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Das Wichtigste zum Narwal Flow in Kürze
- ausfahrbare Walze statt Mopp oder Rüttelplatte für die Nassreinigung
- sehr hohe Saugleistung (bis 22.000 Pa)
- niedrige Bauform (95 mm) durch Verlagerung des Lasers vom „Turm“ auf die Rückseite
- aktive Schwellenüberwindung durch Anhebung am Vorderrad (bis zu 4 cm)
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Bereits zur CES in Las Vegas konnte ein erster Eindruck vom neuen Saug- und Wischroboter eingefangen werden, doch jetzt ist er tatsächlich in unseren Testhaushalt eingezogen und durfte erste Runden über Fliesen, PVC-Boden, Steinplatten und kurzflorigen Teppich drehen.

Bereit für die Arbeit: Der Narwal Flow in seiner Basis (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
2025 ist das Jahr der Walze – auch beim Narwal Flow
Dabei ist die größte Neuerung auch die offensichtlichste: Der Narwal Flow kommt mit einer Reinigungswalze statt rotierenden Wischmopps. Ecovacs hat es z.B. mit dem Deebot X8 vorgemacht. Damit das Ganze effizienter funktioniert, hat der Flow auch einen eingebauten Wassertank, der das Flaggschiff Freo Z10 Ultra noch vermissen ließ. Das Wasser ist bei der Reinigung 45 °C warm und wird durch 16 feine Düsen über die Walze auf das eigentliche Wischtuch verteilt, das dann mit bis zu 12 Newton Anpressdruck auf den Boden gepresst wird. Narwal nennt das Ganze FlowWash – weil es „im Fluss“ ununterbrochen Böden und sich selbst reinigt – und gibt dem Roboter seinen Namen.

Rotierende Mopps vs. Walze: Narwal hat jetzt beides im Angebot (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Die Walze kann aber ebenfalls Ränder wischen, dazu fährt sie seitlich aus, wie der Wagen einer alten Schreibmaschine, was Narwal selbst Track Mop nennt, also ein Mopp auf Schienen. Als Zubehör sind ein vorinstallierter Staubbeutel und ein Ersatz für die selbstreinigende Basisstation, ein vorinstallierter Staubkanister und ein Ersatz, sowie ein vorinstallierter Feinfilter und ein Ersatz dabei – beide für den Robotereinsatz.

Mitgeliefertes (Ersatz-)Zubehör zum Narwal Flow: Reiniger, Staubbeutel, Staubkanister, Feinstaubfilter (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Ebenfalls wieder dabei ist Narwals eigenes Reinigungsmittel für Hartböden, das man dieses Mal jedoch händisch in den Frischwassertank einfüllen muss. Die 200 ml des nach Zitrone duftenden und mitgelieferten Reinigers bringen Dich bei 6 ml pro vollgefülltem Frischwassertank 33 ganze Füllungen weit. Zum Nachkauf wird der Reiniger wohl in 950-ml-Flaschen kommen und dementsprechend länger halten.

So könnte ein Paket für den Narwal Flow mit Zubehör für ein Jahr Nutzung aussehen (Bild: Narwal)
Interessanterweise besitzt die Basisstation „versteckt“ vor dem Frischwassertank eine Öffnung, in die wohl ein selbst dosierender Reiniger passen würde, allerdings nicht in derselben Größe, wie im Freo Z10 Ultra – wir haben es probiert.

Bisher unangekündigter Steckplatz für optionales Reinigungsmittel? (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Flachbau ohne Turm – aber wo ist Dein Laser, Narwal Flow?
Neben der Walze zur Nassreinigung von Hartböden hat Narwal beim Flow den Laserturm ganz wegrationalisiert. Der fährt nicht wie bei anderen Herstellern ein, um unter flache Möbel zu passen, es gibt ihn erst gar nicht. Die Lasereinheit wurde auf die Rückseite verbannt, wo sie zumindest im Halbkreis um das Gerät herum Hindernisse erkennt und die Kartierung der zu reinigenden Räumlichkeiten übernimmt. Sonst verlässt sich Narwal ganz auf seine Dual-Kamera auf der Vorderseite, die mit der eigenen TwinAI Dodge wieder dank KI eine wachsende Anzahl von Hindernissen (> 200) erkennt und umfährt. Er hat damit eine Höhe von 9,5 cm.
Der Narwal Flow ist tatsächlich auch ein Staubsauger
Bei den ganzen Neuerungen im Wischteil des Roboters könnte man meinen, dass das Staubsaugen vergessen wird, das ist aber nicht so. Die bewährten beidseitigen Seitenbürsten mit den beweglichen Borsten sind wieder dabei und lassen sich mit einem befriedigenden Klick an der Unterseite des Roboters einrasten. Im Gegensatz zu der Seitenbürste beim Eureka J15 Pro Ultra lassen sich die beiden auch nicht so leicht vom Gerät reißen.

Narwal Flow hat zwei Saugöffnungen, eine fürs Grobe und eine für das, was die Bürste anschleppt (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Die aktive Bürste der Staubsaugeinheit bleibt uns ebenfalls erhalten und im Turbomodus erreicht der Narwal Flow bis zu 22.000 Pa an Saugleistung (zum Vergleich: das bisherige Spitzenmodell, der Narwal Freo Z10 Ultra, erreicht 18.000 Pa). Wenn Du in einem Haushalt wohnst, der mit vielen und/oder langen Haaren zu kämpfen hat, würden wir aber nach wie vor z. B. den Eureka J15 Pro Ultra oder den 3i P10 Ultra empfehlen, die mit ihren eingebauten Scherensystemen den fiesen Walzenumwicklern aktiv zu Leibe rücken.

Die verhedderungsfrie Bürste des Narwal Flow ist wieder „schwebend“ gelagert (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Andererseits hatten wir mit den bei Narwal-Robotern schwebend gelagerten Staubwalzen (s. o.) auch nie ein Problem. Im Gegensatz zu anderen Modellen hängt hier eine Seite der Walze in der Luft und ist nicht mit dem Gehäuse in Kontakt, wodurch Umwicklungen (z.B. Haare oder Fäden) einfach durch das Drehen der Walze selbst an deren freies Ende wandern und mit abgesaugt werden.

Der bewährte 120-Tage-Staubbeutel hängt auch wieder im Dock des Narwal Flow (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Der große Staubbeutel, in dem die heiß getrockneten Staubreste Deiner Wohnfläche ihr Ende finden, ist derselbe wie im Freo Z10 Ultra und kommt 120 Tage ohne Wechsel aus.
Nichts ohne meine App! Narwal Flow kartiert und führt Buch über seine Reisen
Die App bleibt unverändert, doch fällt bei unserem Vorabmodell schon noch die eine oder andere waghalsige oder mit falschen Leerzeichen versehene Übersetzung auf. Etwas schade ist hier, dass der neue Roboter vor dem ersten Start wieder erst einmal alle Freiflächen kartieren muss, obwohl eine Karte, die der Freo Z10 Ultra erstellt hatte, ja schon in der Narwal-App vorhanden ist. Eine einfache Nachfrage zur Übernahme der vorhandenen Kartierung könnte diesen Einrichtungsschritt überspringen, wenn er auch zugegebenermaßen keine Ewigkeit in Anspruch nimmt.
Auch mit Direktanschluss!
Optional gibt es den Narwal Flow auch mit einer weniger voluminösen Basis, die Du direkt an Wasser und Abwasser anschließen kannst – perfekt für einen Standort unter dem Waschbecken im Bad (wenn da kein Unterschrank steht). Die ist dann auch nur 28 cm hoch statt 46,1 cm, kostet aber auch 200 Euro mehr (s. u.).

Narwal Flow: auch mit Direktanschluss an Wasser und Abwasser zu haben (Bild: Narwal)
Setzt zum Sprung an – Narwal Flow schafft 4 cm
Neben den Frontkameras und dem in die Rückseite integrierten Laserturm hat der Narwal Flow natürlich auch Seitensensoren und einen Absturzsensor, damit er nicht etwaige Treppen hinunterstürzt. Wenn Du letzteren aber deaktivierst, weil Du den Saug- und Wischroboter sowieso nur auf einer Ebene nutzt, die nicht an einen Abgrund grenzt, kann er wohl noch etwas höhere Schwellen überwinden (> 4 cm).

Narwal Flow hebt ab (Bild: Narwal)
Unser Fazit zum Narwal Flow im Test
Du gewinnst beim Narwal Flow etwas an Wartungsaufwand: Statt den Reiniger wechseln zu müssen, tropfst Du ihn einfach direkt in den Tank, wenn Du ohnehin frisches Wasser holst. Andererseits musst Du das eben auch machen, wenn Du Reiniger nutzen willst, dazu zwingt Dich natürlich niemand und bei anderen Herstellern geht es ja auch ohne. Ob wir hier im Nachgang noch einen passenden selbstdosierenden Reiniger sehen werden, ist zumindest nicht unmöglich, der Platz dafür ist vorhanden (s. o.).

Die Basis des Narwal Flow mit Frischwassertank (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Der integrierte Wassertank führt dazu, dass die Wischwalze, bzw. das sog. „Schlepptuch“ eben während der Nutzung immer frisch befeuchtet werden kann und bei der Umdrehung nach oben durch die Reinigungslippe auch im Gerät verbrauchtes Wasser mitführt und sich quasi während der Fahrt selbst reinigt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Grundreinigung an der Basis ausfällt, dort hängt an der Reinigungswanne jetzt ein zusätzlicher Filter, der nach 30 Stunden Nutzung gewechselt werden will.

Narwal Flow – Walze mit Tuch (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Aufgrund der Verlagerung der Hauptvermessungseinheit auf die Rückseite, mit einem deutlich eingeschränkten Sichtfeld, ist uns eine höhere Tendenz zum Anecken aufgefallen. Hier schafft evtl. der Modus bzw. die Option zu mehr Sorgsamkeit beim Navigieren Abhilfe.
Während wir von der Saugleistung uneingeschränkt überzeugt sind, hat sich die Wischleistung (im komplett automatischen Freo-Modus) als unregelmäßig herausgestellt: während der Narwal Flow weder im Bad, noch in der Küche mit ihren Fliesen oder im Flurteil mit Steinboden irgendwelche Probleme bei Reinigung oder Abdeckung hatte, hat er beim PVC-Boden zwischen zwei Teppichen im Wohnzimmer einen mittleren Teil beim Erstdurchlauf ungereinigt gelassen. Eine separate Wischtour nur über die betroffene Stelle hat dann aber Abhilfe geschaffen.

Die Walze des Narwal Flow fährt zur Kantenreinigung aus (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Die Schwellenüberwindung ist tatsächlich sehr hilfreich, greift aber u. U. auch bei Raumübergängen, die eine Rampe mitbringen und wirkt hier übertrieben. Der „Anlauf“, den der Narwal Flow dabei nimmt, brachte bei der Hälfte des überwundenen Höhenunterschiedes durch ein Verstolpern gar nichts und wirkte schon etwas komisch. Hier hätte der Saug- und Wischroboter einfach ganz normal drüberfahren können. Beim Überwinden des Höhenunterschiedes aus einem niedriger liegenden Schlafzimmer heraus in den Flur hilft das Aufbocken durch das Vorderrad allerdings ungemein und Du musst es nicht mehr aus so einem Zimmer „befreien“.

Die Reinigungsplatte für die Wischwalze des Narwal Flow mit installiertem Filter (grau) (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Für alle Smart-Home-Fans wird die Ankündigung, dass der Flow noch bis Ende des Jahres auch Matter verstehen wird, sicher kein unwichtiger Fakt sein. Aber denk daran: kaufe kein Gerät für Features, die angekündigt sind. Ansonsten integriert der Flow über die Narwal-App wie gewohnt auch mit Alexa, Google Home und Siri. Die eingebaute Sprachaktivierung reagiert weiterhin über „Hey Nawa“ auf Deine Reinigungswünsche.
Hinweis: Wir haben den Narwal Flow mit zwei Firmwares vor dem eigentlichen Verkaufsstart des Saug- und Wischroboters getestet und gehen stark davon aus, dass es zum Launch oder kurz darauf ein weiteres Update geben wird.
- starke Saugleistung, verhedderungsfreie Bürste
- selbstreinigende ausfahrbare Wischwalze mit in den Roboter eingebauten Wassertanks (weniger Rückkehr zur Basis während einer Reinigung)
- autonome Hinderniserkennung und Reinigungsanpassung durch KI
- aktive Schwellenüberschreitung bis zu vier Zentimeter
- niedrige Bauform (95 mm), durch Einsparung des Turmaufbaus
- zwei Seitenbürsten
- optional mit niedriger Station zum direkten Anschluss an Wasser und Abwasser ohne manuellen Tankwechsel in der Station
- eingeschränktes Sichtfeld des Lasers
- keine automatisierte Reinigungsmitteldosierung
- kein zweiter Spezialreiniger (Flecken/Holzböden) vorgesehen
- Wischwalze für unebene Böden nur bedingt geeignet
- ohne Rampenerweiterung zur Einfahrt in die Station wird die Einfahrt teilweise holprig laut
Bei unebenen Böden bleiben die rotierenden Mopps anderer Modelle von Vorteil, da deren längere Fransen die Unebenheiten zu einem gewissen Grad ausgleichen können. Bei der Walze ist das vergleichsweise dünne Wischtuch immer auf derselben Höhe, sodass schon leichte Vertiefungen nicht mit gewischt werden können. Entlang der Walze passt sich das umwickelte Tuch nicht der Bodenform an. Das trifft natürlich auf alle Wischroboter mit einer Walze als Wischlösung zu und ist nicht exklusiv bei Narwal ein Problem. Zugegebenermaßen trägt ein schlecht verlegter Boden hier die Schuld, der aber gerade bei älteren Häusern oder Wohnungen leider auch keine Seltenheit ist. Unsere Empfehlung für das Einsatzgebiet des Narwal Flow wären hier also Wohnbereiche mit ebenen Böden.

So kommt der Narwal Flow zu Dir nach Hause (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Technische Details zum Narwal Flow
- Roboter (YJCC026)
- Maße: 363,5 × 351,2 × 95 mm
- Gewicht: 5 kg
- Funk: Dual-Band Wi-Fi 6 (802.11ax) + Bluetooth 5.0 LE
- Nennleistung: 8-17,8 V bei 0,2-3,5 A (max. ca. 65 Watt)
- Akku: acht Zellen mit kombiniert 5.900 mAh (84,96 Wh) und 3 h Ladezeit
- Dockingstation (YJCB026BL)
- Maße: 430 × 402 × 461 mm
- Gewicht: 10,2 kg
- Leistung beim Laden: 65 Watt
- bei Warmwasserbereitung: 1.350 Watt
- bei Staubsammlung: 450 Watt
- beim Trocknen: 100 Watt
- Funk: Bluetooth 5.0 LE

Flows Lieferumfang ohne Ersatzzubehör: Roboter, Basis, Netzkabel, Seitenbürsten und Anleitungen (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)
Preis und Verfügbarkeit
Der Narwal FLOW ist ab heute (4. September um 15:00 Uhr) auf der offiziellen Narwal-Website und z. B. bei Amazon erhältlich. Zum Launch gibt es bis 28. September 2025 Rabatt:
- FLOW Standard Dock: 899 € (UVP 1.299 €)
- FLOW Compact Dock: 1.099 € (UVP 1.499 €)
Der Narwal Flow ist nicht der einzige neue Roboter mit Walze, auch Dreame hat seinen Aqua10 Ultra für den 8. September, also direkt nach der IFA angekündigt und dieser soll sogar bis zu 30.000 Pa Saugleistung mitbringen.
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