Fairphone 6 im Test: neue Nachhaltigkeit, massig Updates, mehr Mental-Health

Das neue Fairphone 6. (Foto: Sophie Weichbrodt, Handyhase)
Das Wichtigste in Kürze
- Fairphone 6 kommt mit sehr hoher Reparierbarkeit.
- Krass: bis zu acht Jahre Software-Support!
- Neuer Fairphone Moments-Modus für mentale Gesundheit.
- Auch der Name wurde leicht geändert und verzichtet (fast) auf Zahlen.
Fairphone 6: Der erste Eindruck

Der Lieferumfang des Fairphone 6 ist beachtlich. (Foto: Sophie Weichbrodt, Handyhase)
Fairphone 6 kommt in einem Karton, der schlappe 28 mal 18 Zentimeter misst und direkt wird klar: Hier ist definitiv einiges mehr drinnen, als nur ein Smartphone.
Der Lieferumfang ist tatsächlich beachtlich. Neben dem Fairphone selbst begrüßen uns eine Schutzhülle, eine Fingerschlaufe, ein Kartenhalter, ein Trageband sowie das nötige Werkzeug samt kleiner Schrauben.
Was fehlt, ist ein Ladekabel, was man bei der Fülle der beigelegten Gadgets eigentlich erwarten könnte. Aber ganz im Sinne der Nachhaltigkeit hat Fairphone darauf verzichtet, wie es auch andere Hersteller schon längst tun.

Viel Zubehör heißt viel Verpackungsmüll, immerhin ausschließlich aus Papier. (Foto: Sophie Weichbrodt, Handyhase)
Was allerdings in hohem Maße anfällt, ist Verpackungsmüll, denn natürlich ist jedes noch so kleine Zubehör extra verpackt. Immerhin nutzt Fairphone dafür nur Pappe.
Praktisches Fairphone-6-Zubehör
Zugegeben, die Zeiten, in denen das Smartphone mit Tragband um den Hals als stylisch galt, sind längst gezählt. Auch ist das Fairphone 6 mit seinen 6,31 Zoll nicht überdimensional groß und passt noch in die Hosentasche. Als sehr praktisch erweist sich aber vor allem der Kartenhalter, den Du ganz einfach mit dem mitgelieferten Werkzeug an die Rückseite des Smartphones schrauben kannst.
Die Schrauben sind zwar fast schon verschwindend klein, aber zum Glück ist der Aufsatz für den Mini-Schraubenzieher leicht magnetisch. Im Nullkommanichts vereinst Du Smartphone und Kartenetui miteinander – zumindest, wenn Du die nötige Portion Feingefühl in den Fingern hast. Wem es eher an Geduld mangelt oder wer schlichtweg eher Team Grobmotoriker ist, dessen Nervenkostüm könnte hierbei hingegen auf die Probe gestellt werden.
Und eine Schutzhülle kann man doch immer gebrauchen, oder? Zum Anbringen von Zubehör und dem Austauschen von Teilen musst Du sie nicht einmal lösen, denn sie bietet eine praktische Aussparung.

Die Schutzhülle des Fairphone 6 bietet eine Aussparung zum Austauschen von Teilen. (Foto: Sophie Weichbrodt, Handyhase)
Fairphone 6 selbst reparieren: Selbst USB-C-Anschluss austauschbar
Hoher Fokus beim Fairphone 6 liegt einmal mehr auf der Reparierbarkeit. Du kannst vor allem kritische Komponenten recht einfach mit einem entsprechenden Schraubendreher selbst austauschen: darunter nicht nur Display und Kamera, sondern auch empfindlichere Bauteile wie der USB-C-Anschluss. Bis zu zwölf Komponenten sollen austauschbar sein. Alle Teile lassen sich übrigens separat über die Webseite des Herstellers oder zukünftig auch bei Drittanbietern bestellen.
- Auch interessant: Fairphone 5 noch fairer: Günstigerer Preis soll für Aufschwung sorgen
Fairphone-6-Akku austauschen: ebenfalls problemlos möglich
Auch der Akku lässt sich ganz einfach auswechseln. Behältst Du Dein Fairphone 6 nämlich länger, dann dürfte nach einigen Jahren ein Akkutausch die Laufzeit wieder deutlich nach oben schrauben. Dinge, die mit einem iPhone 16 oder Samsung Galaxy S25 Edge beispielsweise nicht funktionieren!
Bis es soweit ist, dass der Akku Deines Fairphone 6 tatsächlich austauschwürdig ist, dürfte es allerdings ein Weilchen dauern. Nun konnten wir das Fairphone 6 natürlich nicht über Jahre testen, um Dir hierüber genaue Auskunft zu geben – sonst würdest Du diesen Testbericht noch lange nicht lesen können. Was wir allerdings sagen können, ist, dass er starke Dienste leistet.
Laut Hersteller lädt er in nur 20 Minuten 50 Prozent auf. In unserem Test bestätigte sich diese Aussage leider nicht ganz, aber 30 Prozent in 20 Minuten sind auch nicht schlecht.
Ist der Akku einmal vollgeladen, hat er ordentlich Ausdauer. Wir haben das Fairphone 6 drei Tage lang sporadischer Nutzung unterzogen und der Akkustand liegt immer noch bei 60 Prozent. Angeblich soll das Smartphone bis zu zwei Tage lang Power haben. Natürlich kommt das auf den individuellen Gebrauch an, aber bei gelegentlicher Nutzung, um hin und wieder eine Nachricht zu schreiben, Mails zu checken oder auch mal ein paar Fotos aufzunehmen, ist da durchaus sogar mehr drinnen!
@handyhase Das neue Fairphone ist da!💚 Und so viel sei gesagt: es hat einiges zu bieten! Wie üblich ist es auch in der 6. Generation wieder reparierbar und wird nachhaltig und fair produziert🌎 Neu ist das modulare Design mit dem du nun verschiedene Accessoires anbringen kannst. Außerdem gibt es mit Fairphone Moments einen neuen minimalistischen Modus, der durch switch des lime farbenen Buttons eingeschaltet werden kann🤌🏻 Was sagst du zum Fairphone 6?👀 @fairphone #fairphone #fairphone6 #newphone #phonelaunch #techtok #smartphone #sustainability #sustainabletech #recycling #repair #digitalwellbeing #minimalistphone #focusmode #greentech #safetheplanet
Apropos, länger behalten: Auch bei Android-Updates legt Fairphone noch einmal deutlich nach. Der Hersteller garantiert Software-Support bis 2033, was ab dem aktuellen Zeitpunkt gute 8 Jahre am Stück sind! Wie viele davon sogenannte „Major Releases“ sind, bleibt erst einmal abzuwarten. Aber so bleibt Dein Handy wenigstens eine lange Zeit vor kritischen Sicherheitslücken geschützt.

Die Preisliste für Bauteile, die Du selbst tauschen kannst oder als zusätzliches Zubehör gedacht sind. (Bild: Fairphone)
Die Fairphone-App: dein Freund und Helfer

Ein Einblick in die Fairphone-6-App.
Die Fairphone-App vereint im Grunde alles, was bezüglich Deines Geräts von Relevanz ist. Direkt auf der Startseite der App nimmt Dich Dein Fairphone mit den „ersten Schritten“ an die Hand und hilft Dir unter anderem dabei, Deine Daten von Deinem Altgerät zu übertragen.
Im Reiter „Telefon“ findest Du die genaue Bezeichnung Deines Smartphones samt IMEI-Nummer und kannst auf sämtliche Gerätedaten zugreifen. Du hast außerdem die Möglichkeit, Ersatzteile und Zubehör direkt zu bestellen. Auch praktische Video-Anleitungen, wie Du die kleinen Umbauten durchführst, sind für Dich abrufbereit, um nur ein paar Features der sehr praktischen App zu erwähnen.
Fairphone Moments: „Bitte nicht stören“-Modus für die eigene mentale Gesundheit

Fairphone Moments: der Ruhemodus des Fairphone 6
Dieses Jahr geht es für Fairphone aber nicht nur um die eigene, technische Nachhaltigkeit. Der Hersteller hat sich auch etwas im Bereich Mental Health, also psychische Gesundheit, überlegt. Das Fairphone 6 ist mit einem „Bitte nicht stören“-Modus ausgestattet, der über den limettenfarbenen Schalter an der Seite aktiviert wird.
Das Betätigen des Lime-Schalters aktiviert das sogenannte „Fairphone Moments“, die mehr sein sollen als nur ein stupider Konzentrationsmodus. Hier verwandelt sich die gesamte Benutzeroberfläche in ein minimalistisches Design, das auf Achtsamkeit ausgelegt ist.
Er lässt sich außerdem direkt über das Dropdown-Menü einschalten. Damit zeigt das Fairphone 6 einmal mehr, wie viel Wert der Hersteller auf das Thema mentale Gesundheit legt, indem es Dir gleich zwei kurze Wege zur Verfügung stellt. Du kannst für diesen Modus einen Zeitplan einrichten und festlegen, wann genau er aktiv sein soll.
Ebenso kannst Du einstellen, Benachrichtigungen welcher Kontakte in diesem Zeitrahmen hindurchgelassen werden. Auf diese Weise kannst Du sicherstellen, dass Du, sollte es beispielsweise einen Notfall im engsten Kreis der Familie geben, informiert wirst. Du musst also innerlich nicht unruhig werden – denn in dieser Hinsicht wäre der „Bitte nicht stören“-Modus dann doch eher kontraproduktiv für Deine mentale Gesundheit.
Auch Apps, die nutzbar bleiben sollen, kannst Du auswählen. Bis zu fünf Stück sind möglich, alle anderen werden deaktiviert.
Möchtest Du noch etwas mehr für Deine mentale Gesundheit tun, dann schau gern mal in unserem Beitrag über Mental-Health-Apps vorbei. Außerdem haben wir „7Mind“ ausgiebig für Dich getestet.
Teurere Mittelklasse setzt auf „Investitionsgedanken“: Hardware solide
Bei der Hardware machst Du im Vergleich zum Preis natürlich ein paar Abstriche. Der Snapdragon 7s Gen3 ist zwischen der Einstiegs- und Mittelklasse einzuordnen. Punkten kann das Fairphone 6 aber mit seinem 6,31 Zoll großen 120-Hertz-OLED-Display und den dadurch relativ kompakten Abmessungen. Auch ist die 50-Megapixel-Kamera ein ordentlicher Alltagsknipser und mit 256 GB ist zudem genug interner Speicher vorhanden, der per microSD mit zusätzlichen 2 Terabyte erweitert werden kann.
Schauen wir nun auf den Preis, dann fühlt sich das vielleicht im ersten Moment etwas merkwürdig an. Mit 599 Euro kratzen eigentlich technisch in einer Liga, die die teilweise dreifache Leistung mitbringt. Aber das ist hier nicht der Punkt: Fairphone will Dir nicht jedes Jahr ein neues Handy verkaufen, sondern setzt darauf, dass Du Dein Gerät so lange wie möglich behalten kannst. Quasi eine Investition, die sich über die Zeit auszahlen soll. Eine hohe und sehr einfache Reparierbarkeit sowie lange Android-Updates sollen dafür sorgen.

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