Chip-Netztest 2025/2026: Wenig Verbesserungen auf hohem Niveau
Das Wichtigste in Kürze
- O₂ holt zu seinen Konkurrenten auf und erreicht auch ein sehr gutes Netz.
- Die Telekom gibt sich fast keine Blöße und wird als exzellent eingestuft.
- Im Fernverkehr bleibt der Mobilfunkempfang schwierig.
CHIP Netztest 2025/2026: Bestes Handynetz kaum noch zu unterscheiden
Klar, das beste Handynetz ist laut Ergebnis des CHIP-Netztests 2025/2026 auch dieses Mal keine Überraschung, denn es handelt sich erneut um das Netz der Deutschen Telekom. An der Gesamtwertung hat sich mit 1,2 nichts geändert. Es bleibt ein hohes Niveau, das der CHIP-Test ausdrücklich würdigt.
Die beiden Konkurrenten, Vodafone und Telefónica/O₂, kommen aber näher heran, sodass dieses Jahr alle drei Netze eine sehr gute Wertung bekommen haben.
Platz 2 geht dabei erwartungsgemäß an das Vodafone-Netz. O₂ bleibt, trotz Verbesserungen, auf Platz 3 – anders als im SmartphoneMAG-Netztest, bei dem O₂ auch 2026 auf dem zweiten Platz landet. Der Konkurrenztest zur CHIP ist jedoch mit einem kritischen Auge zu betrachten.
| Rubrik | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| Gesamtwertung (100 Prozent) | 1,2 | 1,3 | 1,5 |
| Internet (50 Prozent) | 1,2 | 1,3 | 1,5 |
CHIP: Netzkapazitäten steigen langsamer
Aufgrund des recht hohen Niveaus des Netzausbaus erwartete die Redaktion von CHIP keine allzu großen Sprünge mehr. Ein Beispiel: Mit einer gemessenen Verfügbarkeit in der Stadt von 99,97 Prozent bei der Telekom und 99,88 Prozent beim letztplatzierten, nämlich O₂, kann es freilich kaum noch Verbesserungen geben.
Auch auf dem Land liegen die 5G- und LTE-Verfügbarkeiten laut CHIP durchweg bei über 99 Prozent. Die Abstände sind bei LTE + 5G so nah beieinander, dass sie normalerweise schon im Bereich der Messtoleranzen sein dürften. Da CHIP aber sehr viele Messpunkte hat, sind Unterschiede trotzdem erkennbar.
Hier die Gesamtabdeckung (LTE + 5G):
| Gesamtabdeckung | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| Stadt | 99,97 Prozent | 99,92 Prozent | 99,88 Prozent |
| Land | 99,88 Prozent | 98,74 Prozent | 99,52 Prozent |
Die Werte des Vorjahres waren übrigens nur im Promillebereich schlechter.
5G- und 3,6-GHz-5G-Empfang zeigen weiter größere Unterschiede
Will man nur mit 5G surfen, dann gibt es freilich noch deutlichere Unterschiede. Aber auch hier gleichen sich die Konkurrenten langsam aneinander an und konnten ihren 5G-Ausbau insbesondere außerhalb von Städten erkennbar erhöhen.
Hier die 5G-Verfügbarkeit:
| 5G-Verfügbarkeit | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| Stadt | 94,99 Prozent | 94,34 Prozent | 92,87 Prozent |
| Land | 92,75 Prozent | 91,86 Prozent | 88,31 Prozent |
Interessant ist übrigens, dass CHIP auch die Crowdmessungsdaten verwendet. Gerade auf dem Land sind diese teils um mehr als zehn Prozentpunkte nach unten abweichend. Hier lässt sich ein statistischer Bias nicht ausschließen. Wer von seinem Netz genervt ist, greift vermutlich eher zu einem Werkzeug, um bei Messungen mitzuhelfen.
Außerdem darf man nicht vergessen: Auch ein Wert von 99,97 Prozent kann Dir beispielsweise im Einzelfall nicht helfen, wenn ausgerechnet Deine Gegend in den 0,03 Prozent steckt. Es sind nur Durchschnittswerte.
Spannend ist zudem die Erhebung, ob im städtischen Raum schon ein gutes Angebot von 5G-Mobilfunkantennen existiert, die auf dem 3,6-GHz-Band funken. Das verspricht schnellere Downloads. Dafür reichen die Antennen nicht so weit. Es ist also eine Technik für die Stadt und auf dem Land ist das Angebot eher schlecht – was zu erwarten ist.
| 5G-Verfügbarkeit (3,6 GHz) | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| Stadt | 81,30 Prozent | 78,02 Prozent | 71,66 Prozent |
| Land | 33,23 Prozent | 36,87 Prozent | 18,87 Prozent |
In diesem Bereich wären also noch deutliche Steigerungen möglich. Wie schnell das 3,6-GHz-Netz ist, gibt CHIP übrigens nicht an. Dabei wäre es spannend zu sehen, wie stark Du durch die höhere Frequenz profitierst. Sonderlich große Auswirkungen hat der Ausbau aber nicht, wie die allgemeine Surfgeschwindigkeit zeigt.
Stagnation bei der Surfgeschwindigkeit
Die Surfgeschwindigkeit kann aber beispielsweise noch steigen. Doch das tat sie erneut nicht, obwohl dieses Mal die CHIP erneut alle Mobilfunkstandards zusammenfasste und damit eine Vergleichbarkeit erzeugte. Die Ergebnisse sanken leicht bei der Telekom und Vodafone. O₂ konnte sich hingegen leicht verbessern – ein weiterer Grund, warum die Spanier auf die Konkurrenz aufschließen.
- Der ComputerBILD-Netztest kam hier zu einem anderen Fazit, nämlich deutlich verbesserten Surfgeschwindigkeiten und einem „Deutschlandtempo“ von rund 130 MBit/s im Schnitt. Wer sich für den direkten Vergleich interessiert, kann alle Details im Beitrag nachlesen.
| Download-Datendurchsatz | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| Stadt | 125,3 MBit/s | 113,7 MBit/s | 106,3 MBit/s |
| Stadt (Vorjahr) | 129,1 MBit/s | 118,6 MBit/s | 103,2 MBit/s |
| Land | 113,5 MBit/s | 100,3 MBit/s | 91,3 MBit/s |
| Land (Vorjahr) | 119,7 MBit/s | 109,0 MBit/s | 89,6 MBit/s |
CHIP 2025/2026: Surfen auf der Schiene bei Vodafone schlechter, bei O₂ besser
In diesem Jahr heißt es vor allem: wenige Fortschritte. Immerhin hat die Telekom sich nicht noch einmal verschlechtert und bleibt bei der Note 1,7. Vodafone muss hingegen einen Rückschlag hinnehmen und fällt um 0,2 Punkte von 1,9 auf 2,1. Verbessert hat sich dagegen O₂ von 2,6 auf nun 2,4.
Die Situation bleibt aber kompliziert. Ein Grund ist laut Chip die Umstellung der Technik in den Zügen. Die Deutsche Bahn verzichtet auf Mobilfunkverstärker und setzt stattdessen auf mobilfunktransparente (mobilfunkdurchlässige) Scheiben. Die sind an verschiedenen Mustern zu erkennen, je nachdem, ob sie vom Werk aus damit ausgestattet wurden oder nachträglich mit einem Laser bearbeitet wurden.
Laut Chip sind die Verbesserungen zwar erkennbar auf der Messseite. Doch die Verbesserungen kommen nicht immer bei den Fahrgästen an, auch durch den Technikwechsel. Es bleibt also spannend, ob im nächsten Jahr tatsächlich ein Meilenstein zur Verbesserung des Mobilfunkempfangs im Schienennetz erreicht wird, wie von der Deutschen Bahn versprochen.
Verbindungen im Fernverkehr der DB:
- Telekom: 1,7
- Vodafone: 2,1
- O₂: 2,4
Auch für das Messjahr 2025/26 verweist die CHIP darauf, dass sich Surfen und Telefonieren in der Bahn deutlich unterscheiden. O₂ konnte sich dabei stark verbessern. Mit einer Zuverlässigkeit von 95,8 Prozent überholt Telefónica sogar Vodafone mit seinen 94,9 Prozent. Die Telekom schafft es, 98,4 Prozent der Download-Versuche erfolgreich abzuschließen. Außerhalb von Zügen schaffen übrigens alle drei Netzbetreiber deutlich über 99 Prozent bei diesem Test. Gleichwohl zeigt sich zumindest beim Surfen eine erfreuliche Entwicklung.
CHIP Netztest 2025/2026: Ergebnisse im zeitlichen Verlauf
Ergebnisse im Fernverkehr im zeitlichen Verlauf:
| Jahr | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| 2025/26 | 1,2 | 1,3 | 1,5 |
| 2024/25 | 1,2 | 1,4 | 1,6 |
| 2023/24 | 1,2 | 1,4 | 1,7 |
| 2022/23 | 1,3 | 1,4 | 1,7 |
| 2021/22 | 1,3 | 1,4 | 1,8 |
| 2020/21 | 1,28 | 1,38 | 1,59 |
| 2019/20 | 1,3 | 1,5 | 2,3 |
| 2018/19 | 1,36 | 1,46 | 2,22 |
| 2017/18 | 1,4 | 1,6 | 3,1 |
| 2016/17 | 1,7 | 1,8 | 3,1 |
Ergebnisse im Fernverkehr im zeitlichen Verlauf.
Achtung: CHIP macht darauf aufmerksam, dass die Zahlen aufgrund anderer Messrouten, aber auch unterschiedlicher Techniken im Zug, nur schwer miteinander vergleichbar sind.
| Jahr | Telekom | Vodafone | O₂ |
|---|---|---|---|
| 2025/26 | 1,7 | 2,1 | 2,4 |
| 2024/25 | 1,7 | 1,9 | 2,6 |
| 2023/24 | 1,5 | 2,2 | 2,9 |
Netzausbau: Vorschau auf das kommende Jahr 2026
Was wird 2026 spannend? Vermutlich wird der weitere Ausbau des Mobilfunknetzes an der Bahn interessant. Immerhin sind die ersten Testfahrten mit dem ICE-Trainlab auch schon fast zwei Jahre her. Die Erhebung von Mobilfunkempfang auf dem 3,6-GHz-Band lässt zudem darauf schließen, dass hier weitere Verbesserungen umsetzbar sind, wenn auch sicher mit einem Fokus auf die Stadt und nicht etwa das unterversorgte Land. Hier bietet sich diese Mobilfunkfrequenz leider nur bedingt an.
Außerdem könnte das 1&1-Netz künftig als viertes Netz im Test Beachtung finden. Aufgrund der Umbauten, etwa beim Wechsel des National-Roaming-Partners, hat es 1&1 dieses Jahr wieder nicht den Test geschafft. Aber auch das Netz ist weiter zu klein, wobei initiale Messungen von Chip bestätigen, dass das Netz ganz gut funktioniert.
Die Voraussetzungen sind da, und daher hat CHIP bereits angekündigt, dass 1&1 im Netztest 2026/27 eine Rolle spielen wird. Die spannende Frage wird dann sein: Wie schlägt sich der Neuling gegen Vodafone und O₂? Denn die Telekom wird 1&1 sicher nicht angreifen können, so die CHIP-Redaktion.
Ergebnisse vergangener Netztests (2017-2025)
Die Surfgeschwindigkeit ist zuletzt deutlich angestiegen. Bei der Telekom etwa um rund 20%, bei Vodafone um 34% und bei o2 um 10%.
Zur LTE-Geschwindigkeit gibt es für 2023 keine detaillierten Werte. Einzig der Hinweis, dass nicht alle Verbindungen für flüssiges Surfen oder Streamen reichen. Hier liegen aber alle Netzbetreiber in der Spanne zwischen 92 (o2) und 97 Prozent (Telekom).
5G-Surfgeschwindigkeit 2023/24
- Telekom: 347,4 MBit/s
- Vodafone: 206,3 MBit/s
- o2: 153,8 MBit/s
5G-Surfgeschwindigkeit 2022/23
- Telekom: 291,2 MBit/s
- Vodafone: 153,8 MBit/s
- o2: 139 MBit/s
LTE-Surfgeschwindigkeit (4G) 2022/23
- Telekom: 143,4 MBit/s
- Vodafone: 106,2 MBit/s
- o2: 65,4 MBit/s
Auswertungen 5G-Verfügbarkeit:
- Telekom: 93% in der Stadt; 89% auf dem Land
- Vodafone: 89% in der Stadt; 70% auf dem Land
- o2: 88% in der Stadt; 77% auf dem Land
Verbindungen im Fernverkehr der DB:
- Telekom: Sehr Gut (1,5), 97,9% der Downloads erfolgreich
- Vodafone: Gut (2,2), 95,8% der Downloads erfolgreich
- o2: Befriedigend (2,9), 88,2% der Downloads erfolgreich
Internet (50%)
- Telekom: 1,3
- Vodafone: 1,5
- o2: 1,9
Telefonie (25 %)
- Telekom: 1,2
- Vodafone: 1,4
- o2: 1,6
Verfügbarkeit (25%)
- Telekom: 1,2
- Vodafone: 1,4
- o2: 1,5
Gesamtwertung (100%)
- Telekom: 1,3
- Vodafone: 1,4
- o2: 1,7
CHIP-Netztest untersucht LTE und 5G Geschwindigkeit
Im Schnitt erreicht die Telekom fast 300 MBit/s., eine Verdopplung gegenüber der LTE-Geschwindigkeit.
LTE (4G)
- Telekom: 143,4 MBit/s
- Vodafone: 106,2 MBit/s
- o2: 65,4 MBit/s
5G
- Telekom: 291,2 MBit/s
- Vodafone: 153,8 MBit/s
- o2: 139 MBit/s
Interessant ist hier, dass o2 in einzelnen Teilrubriken durchaus beachtliche Ergebnisse einfahren und den zweitplatzieren Vodafone überholen kann:
So erreicht o2 in Großstädten immerhin 51,5 % 5G-Verfügbarkeit auf dem wichtigen 3,6-GHz.-Band. Vodafone schafft hier lediglich 44,5%. Nur die Telekom ist mit 57,4% stärker aufgestellt. Betrachtest Du allerdings den gesamten 5G-Ausbau auf allen Frequenzbändern, dann bleibt für o2 weiterhin nur der letzte Platz.
Na also, geht doch! Die Bundesnetzagentur hat mit Strafe gedroht, wenn Telekom, Vodafone und Telefónica nicht bald ihre Versorgungsquoten erfüllen. 98% der deutschen Haushalte sollten bis Ende 2020 bei jedem Provider mobilen Internet-Empfang haben; 97% in jedem Bundesland (damit Flächenländer nicht übergangen werden).
Der Chip-Netztest hat 2020 offenbart, dass die Netzbetreiber die Erfüllung dieser Quoten nun mit Nachdruck verfolgen. Bewohner auf dem Lande spüren dieses Plus besonders und können immer öfter aus der vollen Auswahl an Tarifen schöpfen, da alle drei Netze in ihrer Region verfügbar sind.
Gesamtwertung im Überblick
- Telekom: 1,28 „sehr gut“
- Vodafone: 1,38 „sehr gut“
- o2: 1,59 „gut“
Verglichen mit den 2019er-Bewertungen sticht o2 durch Besondere Verbesserung hervor. Während Telekom mit 1,3 und Vodafone mit 1,5 im Vorjahr schon sehr gut bewertet wurden, machte die Telefónica-Marke von Note 2,3 einen merklichen Sprung. Und dies trotz der veränderten Gewichtung einzelner Kriterien und dem Patzer bei 5G.
Verbesserungen auf dem Lande, Differenzen bei 5G
In Zahlen heißt das: Telekom bietet LTE auf 94,4 Prozent (Ländliche Gebiete: 93,4 Prozent) Fläche, Vodafone deckt 92,9 Prozent ab (Ländliche Gebiete: 91,5 Prozent) und O2 kommt auf 82,8 Prozent (Ländliche Gebiete: 78,7 Prozent). Das Ziel der Bundesnetzagentur wird vor Ende 2020 wohl wieder nicht erreicht werden.
Beim 5G-Netz haben nur Telekom und Vodafone ernsthaft mit dem Aufbau begonnen. Telefónicas 5G-Netz von o2 ist praktisch noch nicht vorhanden und erhält im Chip-Netztest entsprechend die Schulnote „ungenügend“. Hintergrund ist die technische Umsetzung: o2 betreibt noch kein Dynamic Spectrum Sharing, das 5G-Betreib mit bereits vorhandenen LTE-Antennen ermöglicht. Jener sorgt für gute 5G-Verfügbarkeit mit Telekom oder Vodafone, jedoch nicht für die neuen 5G-Geschwindigkeiten. Der Ausbau des 3,6-GHz-Bandes – also dem echten neuen 5G – befindet sich auch auch bei den teuren Providern noch in den Startlöchern.
Einzelwertungen: Chip-Netztest 2020 zu Internet, Telefonie, Verfügbarkeit und 5G
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Wie schnell sind die Netze?
- Telekom: 86,19 Mbit/s
- Vodafone: 63,89 Mbit/s
- O₂: 44,74 Mbit/s
Fazit zum Chip-Netztest 2020: Das ist der Sieger
Deutschland bemüht sich offenbar, den schlechten Ruf als Funkloch Europas hinter sich zu lassen. Die Bundesnetzagentur hat endlich Zähne gezeigt und Kunden freuen sich nun über die Konsequenzen. Hohe Bandbreiten und Stabilität mobiler Internetverbindungen sind nun auch auf dem Lande, im Auto und auf Zugreisen keine Telekom-exklusiven Features mehr. Vom Aufbau profitieren vor allem Kunden oder Interessenten von günstigen Tarifen im o2-Netz.
Der 5G-Ausbau ist erstmals Teil der Benotungskriterien, wenn auch bloß mit eher symbolischen drei Prozent Gewichtung. Es sendet jedoch ein wichtiges Signal vor allem an Telefónica. Empfängt der Provider es nicht rechtzeitig, verspielt es sich möglicherweise die Chance auf ein „sehr gut“ im kommenden Chip-Netztest. Ansonsten geht die Telekom als klarer Sieger aus dem Netztest hervor, dicht gefolgt von Vodafone.
