Tausende Telefonnummern stehen zur Wahl

Nie wieder Spam? Hier ist das Geheimnis der Bundesnetzagentur-Fake-Nummern!

Wenn beim sonntäglichen Tatort eine Telefonnummer zu sehen ist, kannst Du Dir sicher sein: Es handelt sich um eine „Fake-Nummer“, die von der Bundesnetzagentur freigegeben wurde. Eine solche hilft Dir auch, zukünftige Spam-Anrufe zu verringern oder gar zu verhindern. Wir sagen Dir, welche Nummern Du verwenden kannst und was Du dabei beachten solltest.

Fake-Nummern als Schutz vor Telefon-Spam

Das Wichtigste in Kürze über Fake-Nummern

  • Die Bundesnetzagentur stellt über 5.200 Rufnummern zur Verfügung.
  • Diese sind zwar vorrangig für Medienproduktionen gedacht, daher der Name Drama Numbers. Du kannst sie aber auch nutzen.
  • Praktisch sind die Fake-Nummern, um die eigene Privatsphäre zu schützen.
  • Die Platzhalter-Nummern schützen Dich aber nicht vollständig vor Spam-Anrufen.

Spam-Anrufe: Darum bekommst Du sie

Du hast es vermutlich selbst schon erlebt: Nach der Teilnahme an einem Gewinnspiel mit Angabe Deiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer folgt kurze Zeit später eine Spam-Flut. Ständige Telefonanrufe, lästige Mails, vermeintliche Angebote – solch ein Ärger! Zwar mag es sich um eine seriöse Verlosung gehandelt haben, doch mit der Zustimmung der allgemeinen Geschäftsbedingungen bestätigst Du nicht selten auch die Weiterverwendung oder gar den Verkauf Deiner Daten. Derzeit häufen sich unter anderem Phishing-Anrufe aus Österreich. Auch andere Vorwahlen tauchen derzeit regelmäßig in unseren Telefonlisten auf.

Bei welchem Gewinnspiel haben wir denn schon wieder teilgenommen? Das nächste Mal besser eine Fake-Nummer angeben... (Foto: Handyhase / Sven Wernicke / Screenshot)

Bei welchem Gewinnspiel haben wir denn schon wieder teilgenommen? Das nächste Mal besser eine Fake-Nummer angeben… (Foto: Handyhase / Sven Wernicke / Screenshot)

Telefonnummern, die für Spam missbraucht werden, gibt es mittlerweile viele. Wir haben für Dich eine Liste aller Spam- und Scam-Nummern erstellt, an die Du nicht rangehen solltest.

Um noch mehr Spam in Zukunft zu vermeiden, könntest Du etwa eine Telefonnummer verwenden, die Dir gar nicht gehört. Doch greife nicht zu der des besten Freundes oder der ungeliebten Arbeitskollegin, sondern nimm offiziell freigegebene Rufnummern der Bundesnetzagentur.

Das steckt hinter den Fake-Nummern der Bundesnetzagentur

Die Aufgabe der Bundesnetzagentur besteht unter anderem dahin, die Nummerierung – beispielsweise von Telefonnummern – so zu gestalten, dass sie für uns Endkunden oder Netzbetreiber sinnvoll nutzbar sind. Als Regierungsbehörde besitzt sie diese Hoheit, gewissermaßen die komplette Kontrolle über jede einzelne Nummer. Entsprechend ist es auch kein Problem, bestimmte Nummern vollständig sperren zu lassen oder ins Leere laufen zu lassen.

In erster Linie für Medienproduktionen sind die umgangssprachlich „Drama Numbers“ genannten Nummern gedacht. Immer dann, wenn Telefonnummern öffentlich abgebildet werden sollen, können diese zum Einsatz kommen. Sie sind keinem Teilnehmer zugeteilt und können damit auch niemanden belästigen.

Gedacht waren sie unter anderem für Filme, Dokumentationen, Lehrmaterialien, Bücher oder Broschüren, aber – Du kannst es Dir sicher denken – sie eignen sich auch für andere Zwecke.

Laut Amtsblatt-Mitteilung 148/2021 können die Nummern ohne Genehmigung „ … gezeigt, abgedruckt und gesprochen verwendet …“ werden. Du darfst sie also nutzen.

Wann sollte ich Fake-Nummern verwenden?

Wird Deine Telefonnummer bereits für Spam-Anrufe missbraucht, ist das frustrierend. In dem Fall helfen dann u.a. spezielle Apps zur Spam-Anruf-Erkennung (auf dem Smartphone) oder die Blockierfunktionen Deines Telefons oder Routers.

Um die Situation nicht noch zu verschlimmern, könntest Du künftig zum Beispiel bei Gewinnspielen eine der Fake-Nummern der Bundesnetzagentur angeben.

Empfehlenswert ist dies, möchtest Du bei Aktionen oder bei auszufüllenden Formularen im Internet Deine echte Telefonnummer nicht preisgeben – gerade dort, wo es nicht zwingend erforderlich ist. So verhinderst Du, dass Deine echte Nummer in Spam-Verteilern landet.

Aber auch dann, wenn ein Anrufer penetrant eine Nummer von Dir verlangt, kann eine solche Fake-Nummer hilfreich sein, um Deine Privatsphäre zu schützen.

Welche Fake-Nummern kann ich nutzen?

Die Bundesnetzagentur nennt folgende Telefonnummern, die nicht dauerhaft einer Person oder Firma zugeteilt, also für den Einsatz geeignet sind:

Festnetz inklusive Vorwahl:

  • (0)30 23125 000 bis 999 (Berlin; 1.000 Nummern)
  • (0)69 90009 000 bis 999 (Frankfurt am Main; 1.000 Nummern)
  • (0)40 66969 000 bis 999 (Hamburg, 1.000 Nummern)
  • (0)221 4710 000 bis 999 (Köln, 1.000 Nummern)
  • (0)89 99998 000 bis 999 (München, 1.000 Nummern)

Von Mobilfunkanbietern wurden zur Verfügung gestellt:

  • (0)152 28817386
  • (0)152 28895456
  • (0)152 54599371
  • (0)171 39200 00 bis 99 (100 Nummern)
  • (0)172 9925904
  • (0)172 9968532
  • (0)172 9973185
  • (0)172 9973186
  • (0)172 9980752
  • (0)174 9091317
  • (0)174 9464308
  • (0)176 040690 00 bis 99 (100 Nummern)

Du hast also die Qual der Wahl aus über 5.200 Rufnummern, teils kannst Du Dir auch eine für Dich leicht merkbare heraussuchen. Und das Beste: Egal, für welche Du Dich entscheidest – es wird kein Mensch abnehmen und Du störst auch niemanden mit der Weitergabe einer solchen Nummer.

Alternative Abwimmel-Hotline: Frank geht ran

Eine amüsante Alternative zu den leeren Telefonnummern der staatlichen Behörde ist der Dienst „Frank geht ran“. Bei dieser Abwimmel-Hotline geht 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche ein Anrufbeantworter ran, der dem Gegenüber klar mitteilt: Eine Kommunikation ist nicht erwünscht.

Gefällt Dir der Ansatz, kannst Du als Fake-Nummern 0163 1737743 und 0521 16391643 für die weitere Verwendung abspeichern.

Was Du noch über die Fake-Nummern wissen musst

Was Dir bewusst sein sollte:

  • Mit diesen Telefonnummern schützt Du Deine echte Rufnummer. Mit den Fake-Nummern kannst Du nur Spam-Anrufe verhindern, wenn Du diese dauerhaft bei Online-Formularen etc. verwendest.
  • Die freigegebenen Nummern der Bundesnetzagentur sind gewissermaßen Platzhalter, also keine echten und aktiven Telefonnummern. Auch der Versand von SMS funktioniert nicht.
  • Solange Du niemanden betrügen oder in die Irre führen möchtest, kannst Du die Nummern unproblematisch und ohne rechtliche Konsequenzen nutzen.
  • Wird die Angabe einer gültigen Nummer verlangt, zum Beispiel bei Verträgen oder Kommunikation mit Behörden, nimm unbedingt Deine richtige Nummer.
  • Für die Verwendung der Fake-Nummern entstehen Dir keine Kosten. Opfer von Betrug kannst Du ebenfalls nicht werden, weil Dich unter diesen Rufnummern schließlich niemand erreicht.

Alles in allem dürften die Nummern des Bundesnetzagentur in etlichen Fällen hilfreich sein und mittel- bzw. langfristig dafür sorgen, dass Du nicht mehr von Spam-Anrufen belästigt wirst. Besonders praktisch dürfte eine Fake-Nummer in Kombination mit einer neuen (echten) Telefonnummer nach Abschluss eines Handyvertrages sein. Um nicht gleich von Anfang an mit Telefon-Spam konfrontiert zu werden, achte genauestens darauf, wem Du Deine richtige Nummer gibst und wem die falsche.

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Profilbild von Sven Wernicke
Denkt Sven an sein erstes eigenes Handy, fühlt er sich alt: Das Siemens S6 war 1996 aber echt nicht schlecht. Um diese Zeit herum bastelte er simple Webseiten mit Microsoft Frontpage und schrieb erste Texte für eigene Projekte. Am Interesse für Telefone, Trends und technische „Spielzeuge“ hat sich nichts geändert. Seit 2005 ist Sven freiberuflich als Blogger, Redakteur, Berater tätig. Und hat nach wie vor viel Spaß am Tippen.

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