Motorola One Zoom Test & Daten: Quad erat demonstrandum

Das Motorola One Zoom positioniert sich als Alternative zum Pixel 3a XL. Es verspricht nahezu pure und sichere Android-Software, setzt auf vergleichbare Hardware und kostet fast das gleiche. Bei der Kamera-Ausstattung will das Mittelklasse-Smartphone dank seiner vier Sensoren auf der Rückseite und mit "Quad Pixel" sogar auftrumpfen. Was das Smartphone tatsächlich zu bieten hat, erfährst Du in unserem Test des Motorola One Zoom.

Motorola One Zoom Test

Vorteile Nachteile
  • Wenige Apps vorinstalliert
  • Gute Arbeits-Performance
  • Gute Fotos und Videos bei Tageslicht
  • Dual-SIM
  • MicroSD-Slot (Hybrid mit zweitem SIM-Slot)
  • Gute Akkulaufzeit
  • Sinnvolles Zubehör im Lieferumfang
  • Verspätete Updates
  • Verhältnismäßig teuer
  • Geringe Gaming-Leistung
  • Motorola One Zoom mit Vertrag

Motorola One Zoom Test, Bewertungen, Meinungen & Erfahrungen

Die hier gesammelten Erfahrungen mit dem Motorola One Zoom habe ich in einem dreiwöchigen Praxistest gesammelt. In diesem relativ kurzen Zeitraum traten keine Verschleißerscheinungen auf. Inwieweit Software und Hardware im Alltag bestehen, ließe sich erst im Zuge längerer Nutzung zeigen.

Unser Motorola One Zoom Test: Wofür steht das „Zoom“ im Namen?

Genau wie das ebenfalls erst kürzlich vorgestellte Motorola One Action soll das One Zoom an den Erfolg des im Herbst 2018 gelaunchten Motorola One anknüpfen. Die neuen Geräte sind Spezialisten mit besonderer Kamera-Ausstattung. Das Alleinstellungsmerkmal des Motorola One Zoom ist die mit bis zu 48 Megapixeln auflösende Hauptkamera mit Features wie „Quad Pixel“ für mehr Lichtempfindlichkeit oder mit dreifachem optischen Zoom. Aber dazu später mehr.

Motorola One Zoom Test

Auch das Motorola One Zoom ist mit 6,4 Zoll recht stattlich.

Design & Handling

Genau wie das Motorola One Action ist das One Zoom ein recht großes Smartphone. Es hat eine Bildschirmdiagonale von 6,4 Zoll und misst somit 158 x 75 x 8,8 Millimeter bei einem Gewicht von 190 Gramm. Die mitgelieferte Silikonhülle addiert jeder Dimension noch rund einen Millimeter hinzu.

Einem 400-Euro-Smartphone gebührend, verwendet Motorola für den Rahmen und die Rückseite Aluminium. Das „Panda Glass“ vor dem Display sowie vor den rückseitigen Kameras soll ähnliche Eigenschaften aufweisen wie Gorilla Glass; im Testzeitraum sind keine Kratzer entstanden. Die Verarbeitung ist solide, macht Reparaturen jedoch kostspielig. So ist etwa der Tausch des Akkus durch den Nutzer auch in diesem Modell nicht vorgesehen.

Motorola One Zoom Test

Motorola One Zoom, rechte Seite

Im Karton des Testmuster finden wir eine transparente Schutzhülle. Sie kann die dunkle Farbe des Aluminiums vor Kratzern schützen (indem sie selbst verkratzt). Sie erschwert die Bedienung der oben an der rechten Kante befindlichen Tasten nur unerheblich. Den Fingerabdrucksensor hat Motorola hinter Glas im unteren Drittel des Displays versteckt. Er reagiert genauso zuverlässig wie sichtbar verbaute Pendants. Das Motorola-Logo auf der Rückseite, das den Sensor in anderen Motorola-Smartphones beherbergt, ist beim One Zoom also lediglich ein beleuchtetes Zier-Element.

MicroSD-Slot und 3,5-mm-Klinkenanschluss

Motorola lässt Dir die Wahl: entweder, du nutzt das One Zoom als Dual-SIM-Smartphone. Oder Du nutzt nur eine SIM-Karte, kannst dafür aber den Speicher mit einer MicroSD-Karte erweitern. Im Test erkennt das Motorola One Zoom eine Samsung-Karte mit 1 TB; obgleich Motorola ein Maximum von 512 GB für den Zusatzspeicher angibt. Nutzt Ihr schnelle MicroSD-Karten, könntest Du diese optional als internen Speicher formatieren, damit neue Apps darauf installiert werden. Da der interne Speicher mit 128 GB jedoch recht üppig ausfällt, sollte das nicht nötig werden.

Motorola One Zoom Test

Motorola One Zoom, linke Seite

Deine Kopfhörer kannst Du beim Motorola One Zoom am analogen 3,5-mm-Klinkenanschluss einstüpseln. Motorola liefert dem Moto One Zoom ein klingendes Headset mit Silikon-Ohrpassstücken in vielen Größen mit. Dank der UKW-Radio-App werden angeschlossene Kopfhörer-Kabel als Wurfantenne zum Empfang analoger Radiosender genutzt. Ihr könnt Sendungen aufnehmen, enien Einschlaf-Timer setzen, RDS-Sendernamen anzeigen sowie Radio auf Bluetooth-Lautsprechern oder mit dem Gehäuselautsprecher hören. Letzterer befindet sich im Übrigen am oberen Rand. Er liefert einen festen, klaren und umfangreichen Klang; aber eben nur mono.

Motorola One Zoom Test

Motorola One Zoom, obere Kante mit SIM-Schlitten und Lautsprecher

Display

Das 6,4-Zoll-große OLED-Display des Motorola One Zoom löst in 1080 x 2340 Pixeln auf. Während Helligkeit und Kontrast in Ordnung erschienen, ließen die Farben etwas zu wünschen übrig. In den Standard-Einstellungen wirkte das Bild blass und beim Preset „Gesättigt“ stachen die Farben zu aufdringlich hervor. Ich schließe mich also dem Urteil der Kollegen an, die sich manuelle Display-Einstellungen wünschen.

Genau wie beim Test des One Action muss ich beim One Zoom die zu hohe minimale Helligkeit monieren. In dunklen Abendstunden blendete das Display auch in der niedrigsten Einstellung; selbst der Nachtmodus half nicht. Das Software-Hilfsmittel Twilight musste auch hier einspringen.

Handy-Kamera

Wie man sich bei dem Namen denken kann, ist das Motorola One Zoom Kamera-technisch gut ausgestattet. Auf der Rückseite befindet sich die Hauptkamera mit insgesamt vier Optiken:

  • 48-MP-Hauptsensor mit Quad-Pixel-Technologie für Nachtaufnahmen,
  • 16-MP-Kamera mit 117-Grad-Weitwinkel
  • 8-MP-Kamera für 3-fach optischen Zoom
  • 5-MP-Tiefensensor für Bokeh
  • LED-Blitz in zwei Farbtönen

Die Selfie-Cam löst mit 25 Megapixeln auf. Alle Kameras des Moto One Zoom machen im Test vernünftige, bei Tageslicht fast immer scharfe Fotos und erfreulich wackelfreie Videos.

Motorola One Zoom Test

Motorola One Zoom, Kameras im Close-up

Denn wichtig beim Zoom ist vor allem eine ruhige Hand. Da wir Handy-Fotos aber in der Regel ohne Stativ machen, muss die Technik ausgleichen. Das gelingt dem Moto One Zoom zumindest bei Tageslicht erstaunlich gut, so dass die meisten Aufnahmen auch mit Zoom-Optik scharf werden. Auch bei den Videos arbeitet die Stabilisierung zuverlässig. Nichtsdestotrotz fehlt es allen Aufnahmen an Detail und Farbe.

Selfie-Kamera

Auch die Selfie-Kamera verwendet Quad-Pixel-Technologie, mit der der 25-MP-Sensor bei schwachem Licht aufgehellte 6-MP-Fotos aufnimmt. Als Selfie-„Blitz“ dient das Display, das für die Auslösezeit maximal hell weiß aufleuchtet.

Leistung & Prozessor

Die technischen Daten des Motorola One Zoom zeigen am deutlichsten, dass Motorola das Gerät als Alternative zum Pixel 3a XL positionieren will. Der Chipsatz Qualcomm Snapdragon 675 (im Pixel Snapdragon 670) hat acht Prozessorkerne mit bis zu 2 GHz, von denen zwei Kerne für hohe Leistung optimiert sind. 4 GB RAM gehören in der Preisklasse zum Standard. Der schnelle UFS-Speicher fasst insgesamt 128 GB, von denen am Ende unseres ersten Tests noch immer 106 GB frei waren.

Gamer werden enttäuscht: Die Spieleleistung der Adreno-612-GPU reicht nur für Pixel-Adventure und ältere 3D-Titel aus. Neuere Titel werden mit hässlich reduzierten Details dargestellt. Beim gleich teuren Honor View 10 etwa kannst Du mit deutlich mehr Spiele-Performance rechnen.

Auch wenn die Leistung im subjektiven Eindruck schon deutlich besser ist als beim preiswerten Bruder One Action, reicht sie bei Weitem nicht an die eines High-End-Smartphones heran. Und wenn man den Konkurrenten Xiaomi Mi 9T Pro trotz High-End-Ausstattung für das gleiche Geld bekommt, überlegt man nicht lange.

Motorola One Zoom Test

Motorola One Zoom, untere Kante mit Typ-C- und Klinkenanschluss

Software & Update

Das Motorola One Zoom wird mit Android 9.0 alias Pie ausgeliefert. Es handelt sich nicht um ein Android-One-Gerät, auch wenn der Name es vermuten lässt. Der Sicherheitspatch im Testzeitraum ließ lange auf sich warten, so dass im Oktober erst von „Juni“ auf Sicherheitspatch-Ebene „September“ aktualisiert wurde. Motorola schöpft also die Gnadenfrist von 90 Tagen für Sicherheitspatches schon jetzt maximal aus.

Motorola One Zoom Test

Beim Motorola One Zoom liegt viel Zubehör bei.

Akku

Das Datenblatt  bescheinigt dem Motorola One Zoom eine Akkukapazität von 4000 mAh. Im Test komme ich mit einer einzelnen Akkuladung knapp zwei Tage bei normaler Nutzung aus. Das mitgelieferte TurboPower-Ladegerät braucht rund zwei Stunden, um von null auf hundert zu laden.

Fazit zum Motorola One Zoom Test

Kenie Frage: Das Motorola One Zoom hat genügend Leistung, Speicherplatz sowie gute Video- und Foto-Qualität. Auch seine Verarbeitung ist grundsolide. Die Akkulaufzeit reicht aus, um das One Zoom ausgiebig als das Kamera-Handy zu nutzen, als das es vermarktet wird. der Haken? In diesem Preissegment tummelt sich reichlich harte Konkurrenz, die teilweise hochwertigere Chipsätze oder bessere Kameras bietet. Bei einem guten Deal mit Moto One Zoom kannst Du nichtsdestotrotz guten Gewissens zuschlagen!

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