MWC23: Manchmal brauchen Dinge länger

eSIM: Ein Standard, der seit Jahren kommt – aber jetzt wirklich

Bislang war die eSIM auf wenige Smartphone-Topmodelle bei den Herstellern begrenzt, doch das soll sich jetzt schneller ändern. Die Branche hofft auf den kompletten Verzicht einer physischen Karte für die Verbindung des Endgeräts zum Provider.

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Es ist wenig verwunderlich, dass Apple einmal mehr nicht der erste Hersteller mit einem Feature ist (für die eSIM war das 2017 das Google Pixel 2), aber es konsequent umsetzt. Mit dem US-Modell des aktuellen iPhone 14 gibt es keinen SIM-Karten-Einschub mehr und Du darfst Dir sicher sein, dass sie den lieber früher als später in allen Geräten weglassen wollen.

Einzig die Provider und Netzbetreiber fürchten noch immer ein wenig um ihre Kundenbindung, die so eine taktile Angelegenheit wie eine – in den eigenen Farben bedruckte – Karte aus Kunststoff (egal wie klein die über die Jahre geworden ist) darstellt. Und ob in Festlandchina jemals umgerüstet wird, ist völlig unklar.

Der größte Vorteil des programmierbaren Chips ist ganz offensichtlich der Wegfall eines Lochs im Telefongehäuse, wodurch diese natürlich weniger anfällig für Verunreinigung oder Wasserschäden werden.

Und selbst bei Verlust des Gerätes, gestaltet es sich inzwischen als eher  unproblematisch die eSIM für ein neues Gerät zu aktivieren – die QR-Code-Methode macht’s möglich. Einfach im Online-Konto des eigenen Anbieters nach dem eSIM-Profil suchen, es wieder freigeben und mit dem neuen Gerät den Code abscannen. Schon landen Deine Kundendaten auf dem jetzt fest verlöteten Chip im Handy und der Surfspaß kann beginnen.

eSIM: Neuer Standard soll Transfer einfacher machen

Trotz der jetzt schon eigentlich nicht sehr komplexen Methode seine eSIM von einem Gerät auf ein anderes zu übertragen, gibt es nun einen neuen Standard für den eSIM-Transfer, die das Google Pixel 7 als erstes Handy nachgereicht bekommen soll.

Google, Telekom und GSMA haben hier zusammen gearbeitet, deshalb ist das jetzt nicht sehr überraschend.

Dank des neuen Verfahrens übertragen Kundinnen und Kunden ihren Mobilfunkvertrag mit wenigen Klicks sofort auf ihr neues Gerät. Das alte und das neue Handy müssen sich dabei in direkter Nähe zueinander befinden. Dadurch ist dieser Austausch nicht nur einfach, sondern auch sicher. […] Eine App, der Aufruf einer Website oder ein Anruf beim Kundenservice sind nicht mehr notwendig.

Du willst auf die App oder Webseite Deines Providers beim eSIM-Umzug verzichten? Das geht nun auch außerhalb des Apple-Universums. Dazu muss aber zwingend immer auch das Altgerät vorhanden sein. Das neue Prinzip wurde auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt.

Da es sich um Profile handelt, die Du bislang auf der Karte umhergetragen hast, kannst Du theoretisch unendlich viele eSIMs auf Deinem Handy speichern. Gleichzeitig können aber immer nur soviele davon genutzt werden, wie das verbaute Modem im Handy hergibt (z.B. mindestens mal zwei als virtuelle Dual-SIM seit dem iPhone 13). Auf dem iPhone ist es zusätzlich sogar möglich, das Profil von einer physischen SIM-Karte in eine eSIM umzuwandeln. Das muss aber der Provider zulassen.

eSIM nimmt (langsam) Fahrt auf

Derweil gibt es aber schon so gut wie bei jedem deutschen Provider und Netzbetreiber mindestens zu den Laufzeitverträgen (Bindung 24 Monate) optional eine eSIM. Im o2-Netz verweigern sich noch Tarife von freenet und Blau.de, während im Vodafone-Netz otelo und SIMon mobile die schwarzen Schafe sind, die noch komplett auf Plastik setzen. Im Telekom-Netz sieht es dagegen besser aus, dort haben selbst die Discounter wie Kaufland mobil und Norma connect bereits die eSIM.

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Profilbild von Michael
Schreibt seit 2011 für Online-Medien. Hält nichts von einer Gadget-Monokultur, auch im eigenen Haushalt. Apple-Produkte spielen seit 2003 eine Rolle, Android-Erstkontakt war das Motorola Milestone Ende 2009. Hat ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium vorzuweisen, was dabei hilft, den Blödsinn vom Wesentlichen zu trennen.

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