Südkorea SIM-Karte und eSIM: Wie Du in Südkorea günstig online bleibst
Das Wichtigste zur SIM-Karte in Südkorea in Kürze
- Bei der Einreise ist eine SIM-Karte sehr einfach zu erwerben
- Oftmals gibt es Kombiangebote mit dem Nahverkehr
- Auch Wifi-Router werden häufig vermietet
Wer nach Südkorea reist, der sollte mit seinem heimischen Mobilfunkvertrag lieber nicht ins Roaming gehen, denn mit Telekom, Vodafone und Co. ist das Land mobilfunktechnisch sehr teuer. Dabei ist in Südkorea eine gute Internetverbindung in dem hochtechnischen Land eine Selbstverständlichkeit, die auch Du günstig nutzen kannst. Handyhase erklärt Dir wie:
Südkorea SIM-Karten an Flughäfen und am Hafen von Busan
Neben den klassischen vorbereitenden Angeboten über diverse eSIM-Anbieter, kannst Du in Südkorea auch sehr einfach eine SIM-Karte oder eSIM direkt bei der Ankunft erwerben. Dieser Artikel bezieht sich auf eine Ankunft über die Flughäfen Seoul-Incheon, Seoul-Gimpo, Busan-Gimhae und dem Hafen von Busan. Dabei ist Seoul-Incheon der wichtigste internationale Flughafen des Landes. Die anderen sind tendenziell eher von Bedeutung, wenn Du etwa vorher oder nachher Taiwan, China oder Japan besuchst.
Der Hafen von Busan ist interessant, wenn Du Dich entscheidest, von Japan mit dem Schiff herüberzufahren. Das geht mit gemächlichen Fähren von Fukuoka (Camellia Line), Shimonoseki (Pukwan Ferry und Kampu Ferry) und Ōsaka (Pan Cruise). Die Hochgeschwindigkeitsfähre von JR Kyushu (Queen Beetle), die bei der Gesamtreisezeit durchaus mit dem Flugzeug konkurrieren konnte, fährt nach einem Skandal leider nicht mehr.
Die folgenden Beschreibungen gelten für alle Ankunftsorte mit dem Flugzeug. Der Hafen von Busan ist ein wenig eingeschränkt bei den Anbietern. Hier solltest Du Dich direkt nach der Ankunft um eine SIM-Karte kümmern, da die Öffnungszeiten sich an den wenigen Ankünften pro Tag orientieren. Wir haben dort außerdem nur SK Telecom als Anbieter vorfinden können. In Südkorea sind aber drei Anbieter von größerer Relevanz.
Welche SIM-Karten gibt es in Südkorea?
Wenn Du nach Südkorea fährst, dann sind drei Anbieter fast überall zu sehen: LG, ja, der Hersteller von Fernsehern, Kühlschränken und Smartphones mit seinem Angebot U+, KT auch bekannt als Korea Telecom, sowie die international sehr aktive SK Telecom (SKT). Alle drei bieten internationalen Reisenden, die Roaming-Kosten vermeiden wollen, recht günstige und vor allem unlimitierte Pakete an.
Südkorea Roaming: superflexible Laufzeit
Zum Stand Juni 2025 glichen sich die Angebote weitestgehend. Eine SIM-Karte für Südkorea kannst Du nach Tagen bei allen drei bestellen. Praktisch: Es handelt sich um Flatrates für bis zu 60 und teils 90 Tage. Im Unterschied zu vielen eSIM-Angeboten über Apps musst Du Dich nicht für feste Zeiträume entscheiden, wie etwa 7, 14 oder 30 Tage. Zwischen 1 und 30 Tagen ist fast alles wählbar. Außerdem kannst Du auch eine eSIM bekommen, wenn das für Dich praktischer ist – oder einen WLAN-Router, aber dazu weiter unten mehr.
Du zahlst für Deinen Internetzugang also in vielen Fällen wirklich nur so lange, wie notwendig. In Südkorea, einem Land mit einem in der Gesellschaft stark verankertem Serviceverhalten, ist das eine Selbstverständlichkeit. Nur bei längeren Aufenthalten gibt es eine Tendenz zu Paketen.
Was kosten SIM-Karten in Südkorea?
Bei unseren Beobachtungen unterscheiden sich die Preise kaum. Sie werden etwa am Flughafen Seoul-Gimpo von allen drei Anbietern angezeigt. LG U+ macht es Dir dabei am einfachsten, aus der Distanz die Preise anzuschauen, denn es gibt ein großes Plakat. Die anderen nutzten Bildschirme und wir mussten etwas Geduld aufbringen. Das Personal kommt übrigens durchaus auf Dich zu. Wenn Du in Ruhe alles studieren willst, solltest Du etwas auf Abstand bleiben.
Die Preise für die Flatrate geben bei rund 6.500 Won (KRW, Korean Won) für einen Tag los. Das sind etwas über 4 Euro für „Unlimited LTE/5G Data“. Danach geht es mit Mengenrabatt weiter. Zwei Tage kosten 12.000 Won, bei vier Tagen gibt es mit 23.000 Won die nächste Rabattstufe. Das folgende Bild stammt vom Anbieter LG U+ am Flughafen Gimpo:
Irgendwann sinken die Kosten pro Tag dann auf 3.850 Won, wenn Du für zehn Tage buchst. Du zahlst dann etwas über 24 Euro für zehn Tage Internetzugang. Danach sind die Stufen größer. Es gibt noch 15, 20, 30, 40 und 60 Tage. Du kannst also auch einen langen Urlaub abdecken. Pro Tag sinken die Kosten in den längeren Tarifen auf etwa 2.400 Won oder grob 1,50 Euro. Die Preise beziehen sich auf den LTE-Service. 5G ist etwas teurer und fängt bei einem Tag bei 9,500 Won an.
- Ob LTE oder 5G: Das Volumen ist zwar unbeschränkt, wird aber irgendwann gedrosselt. Du hast 3 Gigabyte pro Tag, das jeweils um Mitternacht koreanischer Zeit zurückgesetzt wird. Über diesem Limit kannst Du nur noch mit 5 Megabit/s surfen. Im Vergleich zur Drosselung in Deutschland ist das aber immer noch fix. Das reicht fürs Surfen, Mails prüfen, Google Maps und Ähnliches locker aus. Youtube-Videos sollten auch noch gehen, solange Du auf hohe Qualitätsstufen verzichten kannst.
- SK Telecom gibt bei langen Aufenthalten einen etwas stärkeren Rabatt. Bei SK Telecom kannst Du sogar 90 Tage online bleiben und zahlst dann pro Tag rund 1.600 Won oder 1 Euro. Eine Drosselung gibt es hier nicht. Allerdings auch „nur“ 100 Megabit/s im Download.
- Korea Telecom nennt ähnliche Tarife, die bei 6.600 Won losgehen und pro Tag eine Flatrate mit 3 Gigabyte ohne Drosselung bieten. Danach geht es mit 5 Megabit pro Sekunde weiter, bis um Mitternacht koreanischer Zeit das Volumen zurückgesetzt wird.
- Alle drei Anbieter bewerben ihre Tarife übrigens als Stundentarife. Sprich, ein Tag entspricht 24 Stunden Nutzung. Kommst Du mit einem späten Flug in Südkorea an, dann verlierst Du tariflich keinen Tag.
Dreingaben beim Kauf einer südkoreanischen SIM/eSIM
Interessant: Ab einem Tarif mit drei Tagen bekommst Du oft kostenlos noch eine T-Money-Karte dazu. Als wir da waren, boten alle drei Provider diesen Bonus an. Die T-Money-Karte hat aber nichts mit der Deutschen Telekom zu tun. Es ist das lokale Prepaid-Kartensystem, mit dem Du etwa Deine Bus- oder U-Bahn-Fahrt bezahlst. Selbst in kleinen Kiosken (7-Eleven, CU, Ministop und Co, vergleichbar mit Konbinis in Japan) kannst Du damit für Essen und Trinken zahlen. Sehr praktisch, da Du diese gut bestückten Kioske ziemlich oft findest.
Das Wichtigste ist aber der Nahverkehr. In der Regel wird nach Distanz bezahlt und die T-Money-Karte der Provider nimmt Dir erst mal etwas Stress ab, eine Karte zu bekommen. Die Karte kann man nämlich in der U-Bahn in der Regel nur mit Bargeld kaufen, und das geht nicht überall. Aufladen musst Du sie aber trotzdem noch. Schau also, dass Du etwas Geld abhebst. Die Geldautomatenpreise sind in Südkorea halbwegs annehmbar, mit 2 bis 3 Euro pro Vorgang.
Solltest Du in Seoul-Incheon landen, halte aber auch Ausschau nach Special Editions. Es gibt mitunter lustige Bärchen-Figuren für den Schlüsselanhänger oder besondere Designs der Karte für Touristen.
Es gibt übrigens auch sonderbare Aktionen. Im Juni 2025 bietet SK Telecom etwa ab zwei Tagen einer SIM-Buchung eine Packung Nudeln (Ramen) an.
Telefonieren ist auch möglich
Alle Angebote sind übrigens auch telefoniefähig. Für den Empfang von Inlands-Kurznachrichten per SMS oder die Annahme von Anrufen musst Du in der Regel nichts zahlen. Das schließt teilweise auch internationale Anrufe ein, allerdings sind die Bedingungen hier nicht so klar formuliert und wir müssen das offen lassen.
Willst Du per SMS Nachrichten verschicken oder mit einer südkoreanischen Telefonnummer jemanden anrufen, musst Du aber auf jeden Fall entsprechende Pakete dazu buchen.
WLAN-Router kostet extra und kommt mit anderen Einschränkungen
Neben eSIM und SIM bieten die Provider auch WLAN-Router dazu an, damit Du etwa die ganze Familie online bringen kannst. Das Angebot geht bei 4.400 Won oder 2,80 Euro für das Leihen eines mobilen Routers los. LG U+ bietet auch einen Reservierungsservice an. Es ist sogar möglich, den Router in einem der Flughäfen von Seoul auszuleihen und am Flughafen Busan-Gimhae wieder abzugeben.
Über den Router von LG U+ gibt es jedoch nur LTE-Geschwindigkeiten, was im Alltag aber ausreichen sollte. LG U+ gibt an, dass pro Tag 4 Gigabyte ungedrosselt zur Verfügung stehen. Im Vergleich zur reinen SIM-Karte gibt es also einen kleinen Bonus. Danach wirst Du wieder wie gehabt auf die bekannten 5 Megabit/s begrenzt.
SK Telecom ist beim WLAN-Router-Angebot etwas flexibler. Es gibt deutlich mehr Flughäfen, an denen Du den Router abholen und abgeben kannst. Dazu kommt wie bereits erwähnt der Hafen in Busan. SK Telecom ist die bessere Wahl, wenn Du mit dem Schiff von oder nach Japan reist. Zum Thema Drosselung haben wir bei SK Telecom nichts gefunden, außer dass die Datenrate grundsätzlich auf 20 Megabit/s beschränkt wird. Damit ist das Angebot für Familien sehr interessant, aber langsamer als die reguläre SIM-Karte.
Das Angebot der Korea Telecom ist preislich identisch. Limitiert wird ebenfalls grundsätzlich auf 20 Megabit/s, die Du aber ohne weitere Volumenbeschränkung ausnutzen kannst. Interessant ist, dass KT auch Router-Modelle samt technischen Daten auflistet. Allerdings gibt es keine Garantie, dass Du einen bestimmten Router bekommst. Aber bei der Ankunft nach einem bestimmten Modell zu fragen, kostet nichts. Vielleicht hast Du Glück. Eine Besonderheit ist außerdem die Erweiterung der 30 Tage. Darüber hinaus kostet jeder Tag extra noch einmal 3.300 Won. Dafür haben wir keine Informationen zu den Rückgabemodalitäten gefunden.
Doch was kannst Du mit den 20 Megabit/s machen, die Dir SK Telecom und Korea Telecom anbieten? Das reicht immerhin für einen Netflix-Stream in 4K, wenn sonst nichts genutzt wird. In der Praxis sollte das mehr als ausreichend für den Alltag sein.
Alle Anbieter bieten den Wifi-Router übrigens auch als Monatsmiete für 55.000 Won an. Das lohnt sich bereits ab 13 Tagen Aufenthalt.
WLAN statt SIM-Karte in Südkorea?
Keine SIM-Karte für Daten zu nutzen, ist in Südkorea nicht so einfach. Öffentlich zugängliche WLAN-Access-Points sind nicht ganz so verbreitet wie in anderen Ländern. Kein Wunder, denn das Mobilfunknetz ist unserer Erfahrung nach sehr gut.
Auf dem Flughafen bekommst Du freilich schnelles und sofort nutzbares WLAN. Selbiges gilt für die meisten Hotels. Unterwegs verlangen viele WLAN-Anbieter aber eine Registrierung, selbst in Zügen oder Bahnhöfen. Auch hier sind LG U+, KT und SK Telecom dominant. Das kannst Du sogar in der U-Bahn sehen. In vielen Waggons in Seoul kannst Du drei WLAN-Router von den drei Anbietern sehen.
Empfangsqualität in Südkorea
Jetzt fragst Du Dich vielleicht abschließend, wie gut der Empfang in Südkorea ist. In den letzten Jahren waren wir immer wieder in Seoul und Busan. Probleme mit der Empfangsqualität hatten wir nie. Wir haben freilich keinen umfassenden Test gemacht, sondern waren im Alltag mit verschiedenen Anbietern, auch eSIM-Anbieter im Roaming, unterwegs. An ein Funkloch konnten wir uns aber nie erinnern.
Selbst auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Seoul und Busan gab es keine Aussetzer. Egal, ob wir mit dem KTX von Seoul Station nach Busan fuhren oder dem neueren SRT ab Seoul-Suseo losfuhren, der Empfang war immer gut. Letzterer fährt in der Nähe von Seoul ziemlich lange unterirdisch. Auch im U-Bahn-Netz (Seoul Metro und Co) bis hin zur neuen Hochgeschwindigkeits-U-Bahn GTX-A, die immerhin mit 198 km/h unter der Stadt fährt, hatten wir immer guten Empfang. Das ist übrigens nichts Besonderes, sondern in Ost-Asien ziemlich normal.
Für ländliche Gebiete können wir aber keine Aussagen treffen.
SIM-Karten in der Stadt sind etwas schwieriger zu bekommen
Bei allem hier genannten: Du musst Dir die SIM- und eSIM-Karten-Angebote am Flughafen oder im Hafen nicht holen. Es gibt auch in den Städten einiges an Angeboten, wenn Du Dich etwas umschaust.

Telekom-Filialen, hier von LG U+ in Seoul, gibt es an vielen Straßenecken. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)
Aber auch kleinere Shops bieten SIM-Karten explizit für Touristen an. Sowohl die offiziellen Shops als auch kleine Shops in der Stadt sind allerdings nicht so einfach. Am Flughafen kommst Du mit Basis-Englisch-Kenntnissen gut zurecht. In der Stadt ist das nicht ganz so einfach. Siehst Du Hinweise wie „SIM Cards for Foreigners/Tourists“, dann dürfte das Shop-Personal Dir gut helfen können.
Fehlt das, könnte es zu einer Verständigung mit Händen und Füßen bekommen. Zudem ist das Englische selbst bei technischem Personal nicht so verbreitet, wie etwa in Europa. Rechne also mit Verständigungsproblemen. Daher raten wir Dir – solltest Du nicht vorher ein eSIM-Angebot genutzt haben – eine SIM-Karte doch lieber am Flughafen oder zumindest an einem großen Bahnhof zu besorgen.
Fazit: Die SIM-Karten-Angebote in Südkorea sind interessant
Alles in allem sind die Angebote, die Du in Südkorea finden kannst, ziemlich gut. Die drei großen Anbieter unterscheiden sich zwar in Details, bieten aber allesamt gute Angebote. Die Flatrates sind – trotz Drosselung – ernst zu nehmen. Auch deswegen, weil die Drosselung in Südkorea mitunter noch sehr schnell ist. 5 Megabit pro Sekunde als untere Grenze sind gar nicht so schlecht. Für Sparfüchse ist wohl das Angebot von LG U+ das beste. Gut abgerundet ist das Angebot von SK Telecom mit seiner unbegrenzten Flatrate.
Die Wifi-Router-Angebote der drei Anbieter wirken ebenfalls fair. Hier kommt es ein wenig auf Deine Präferenz an. LG bietet bis 4 Gigabyte eine sehr schnelle Leitung, drosselt dann aber auf 5 Megabit/s bis Mitternacht. SK Telecom und Korea Telecom gehen einen anderen Weg und bieten Dir grundsätzlich 20 Megabit/s an. Im Prinzip gedrosselt, aber in diesem Bereich ohne weitere Volumenbegrenzung.
Kommentar verfassen