Kommt ein Kamera-Handy von Leica? Was wir wissen und was nicht

Das Leitz Phone 3 ist ein von Leica eigens vertriebenes Smartphones. Dieses gibt es aber bislang nicht in Europa. (Bild: Screenshot / Leica)
Das Wichtigste in Kürze
- Stellt Leica ein eigenes Smartphone vor?
- 100 Jahre nach seiner ersten Kamera werden entsprechende Pläne konkreter.
- In Japan ist Leica bereits mit einem eigenen Modell aktiv.
Leica feiert ein rundes Jubiläum. Der deutsche Traditionshersteller kam vor 100 Jahren mit der ersten Kleinbildkamera auf den Markt. Anders als zu anderen Unternehmen aus der Gründerzeit, waren die Jahre gut zu Leica, dessen Geschäfte laufen besser als je zuvor. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte man an der Umsatzmarke von 600 Millionen Euro kratzen. Von einem „absoluten Superjahr“ spricht Leica-Vorstandsvorsitzender Matthias Harsch. Das Unternehmen sei global gewachsen. Die Perspektiven für die Zukunft seien weiter rosig, vorausgesetzt, es kann ein Zoll-Deal zwischen den USA und der EU erreicht werden.
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In den USA gibt es keine lokale Objektivfertigung, Leica hat zwar zuletzt eine substanzielle Lagerhaltung in den USA aufgebaut, falls indes hohe Zolle nicht vermieden werden könnten, ergäbe sich hieraus ein unbestreitbares Hemmnis für ein weiteres Wachstum zumindest des US-Geschäfts.
Pläne für eigenes Smartphone werden konkreter
Länger schon wird über ein eigenes Leica-Smartphone spekuliert. Mit dem Leitz Phone hatte man bereits erste Schritte in dieses Marktsegment unternommen, das Modell wird jedoch nur in Japan vermarktet.
Nun könne man die Einführung eines eigenen Leica-Phones konkreter in den Blick nehmen, zitiert etwa das Handelsblatt aus entsprechenden Äußerungen des Leica-Vorstands. Details zu Eigenschaften und Ausstattung gibt es noch nicht. Günstig werde es aber wohl nicht, ist aus dem Unternehmensumfeld zu vernehmen, was den Leica-Chef aber nicht bange macht: iPhones, gibt er zu bedenken, kosteten auch vierstellig.
Zweifellos wird die Kamera von zentraler Bedeutung für das Gerät sein. Leica-Objektive in Smartphones gibt es bereits länger, wo sie stets als Marketing-Vehikel herhalten müssen. Xiaomi setzt etwa schon länger auf die Objektive des deutschen Unternehmens und nutzt den bekannten Namen in der Werbung nach besten Kräften.
Der chinesische Tech-Konzern könnte auch als Hersteller des Leica-Phones auftreten, der die eigentliche Produktion wiederum an weitere, ebenfalls chinesische Auftragsfertiger verteilt, denn ein Leica-Smartphone aus deutscher oder auch nur europäischer Produktion wird es nicht geben. Somit bleibt auch abzuwarten, wie viel mehr als den eigenen Namen und Kameratechnik Leica hier beizutragen hat.
Es bleibt am Ende die Frage: Vermag Leica einem Smartphone einen eigenen Stempel aufzudrücken und es mit einem starken Alleinstellungsmerkmal von der Masse abzuheben, oder sehen wir schließlich nur ein weiteres Android-Smartphone, das in ebendieser untergeht?
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