"Emily" und "Anett" verschicken SMS

StepStone und Indeed: Job-Scamming-Betrug verspricht das große Geld

Es klingt nach leicht verdientem Geld: Einen Job als Produkttester versprechen angebliche Mitarbeiterinnen von StepStone und Indeed per SMS oder WhatsApp. Leider steckt dahinter keineswegs die bekannten Jobbörsen, es handelt sich viel mehr um eine neue Betrugsmasche.

Symbolbild Smartphone in der Hand dunkles Display News Teaser

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Dir jemand online einen lukrativen Job anbietet, ist grundsätzlich Vorsicht angesagt.
  • Derzeit locken Betrüger etwa mit vermeintlichen Jobs als Produkttester, das nennt sich „Job Scamming“.
  • Bis zu 400 Euro soll sich auf diese Weise verdienen lassen – pro Tag.
  • Die SMS enthalten häufig einen Namen: „Emily von StepStone“.
  • Nun gibt es mit „Annett J Austerlitz von Indeed“ eine weitere Masche.

Solltest Du eine SMS erhalten, in der eine gewisse Emily, die sich als Mitarbeiterin von StepStone Deutschland ausgibt (andere Namen werden auch verwendet) und Dir einen lukrativen Nebenjob anbietet, freu Dich besser nicht auf den leicht verdienten Euro. In den derzeit wieder massenhaft verschickten Nachrichten wird ein Job als Produkttester angeboten.

Mittlerweile tauchen die gleichen SMS auch unter neuen Namen auf: Eine Anett von Indeed verspricht exakt das Gleiche. Auch bei dieser Indeed-Job-Scamming-SMS handelt es sich um Betrug!

Als Tester könne man zwischen 80 und 450 Euro verdienen – und zwar pro Tag. Alles, was man dafür tun muss, seien 60 bis 90 Minuten täglich aufwenden, um Produkte und Onlineservices zu testen, und zwar im Home-Office. Das klingt schon traumhaft, aber genau darauf sind die betrügenden Banden hier aus!

Update: Nun ist auch Anett von Indeed beim Job-Scamming dabei

Heute erreichte uns eine neue Phishing-SMS in der Redaktion und wir sind tatsächlich ein wenig enttäuscht von den Betrügenden! Warum? In der SMS stellt sich eine Annett J Austerlitz von Indeed vor und damit haben sie eindeutig die Chance verpasst, sich als Ingrid von Indeed auszugeben. Das gibt einen Punktabzug in der Schmunzler-B-Note.

Um den Spaß aber einmal beiseitezuschieben, handelt es sich auch hier um eine waschechte Betrugs-SMS, die über sogenanntes „Job-Scamming“ versucht an Deine Daten zu kommen. Die SMS liest sich sehr identisch zur unten stehenden Maschen. Es wurden lediglich der Name und die Jobbörse ausgetauscht. Die neue SMS liest sich also wie folgt:

Hallo! Entschuldigen Sie die Störung.

Ich bin Annett J Austerlitz von Indeed Deutschland. Wir suchen aktuell Remote-Produkttester mit Wohnsitz in Deutschland.

Für diese Stelle erhalten Sie einen Tageslohn von 80-450 EUR

für das Online-Testen und Bewerten neuer Produkte oder Dienstleistungen für 60-90 Minuten pro Tag bequem von zu Hause aus.

Die Bezahlung erfolgt noch am selben Tag nach Abschluss der

Aufgabe.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter: 21 Jahre
  • Grundkenntnisse in Deutsch oder Englisch
  • Keine einschlägige Erfahrung erforderlich
  • Wohnsitz in Deutschland oder gültiges Visum

Bitte antworten Sie mit „Ja“, um weitere Informationen zu erhalten, wenn Sie interessiert und qualifiziert sind, oder mit „Nein“, wenn Sie derzeit nicht interessiert sind.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Annett J Austerlitz

Indeed Deutschland – Produkttester-Team

In Zukunft dürften noch weitere Betrugs-SMS mit anderen Portalen und Namen in Erscheinung treten. Sobald wir genaueres wissen oder unsere Handys weitere dubiose SMS empfangen, halten wir Dich natürlich hier auf dem Laufenden.

StepStone: Job Scamming ist kein seriöses Jobangebot

Die Nachrichten kommen häufig von Nummern, die auf den Philippinen registriert sind. Der Redaktion liegen mehrere solcher Mitteilungen vor. Zumeist wurden die Empfänger in eine kleine Gruppe von drei Teilnehmern aufgenommen und erhalten dann eine Nachricht per SMS bzw. iMessage oder anderem Nachrichtendienst.

Die Masche ist etwas tückisch. Zwar handelt es sich hierbei keinesfalls um ein seriöses Jobangebot, dennoch könnten zahlreiche Nutzer darauf eingehen, denn Nebentätigkeiten mit diesem Jobprofil existieren tatsächlich. So schreiben etwa Marktforschungsunternehmen im Auftrag diverser Firmen und Konzerne regelmäßig vergleichbare Jobs aus, in denen Kunden im Rahmen von Tests in Eigenregie oder ausführlichen Gesprächspanels Produkte wie Online-Such- und Shoppingdienste, Streamingportale oder Reisebuchungsseiten bewerten sollen. 400 Euro am Tag kommen hierbei indes nie zusammen, auf den Monat gerechnet sind diese Beträge aber durchaus erreichbar.

Betrug mit Produkttester SMS

Der Betrug mit Produkttester SMS von Portalen wie StepStone oder Indeed ist gerade wieder besonders aktiv.

So sieht eine Betrugs-SMS von „Emily von StepStone“ aus:

Hallo! Entschuldigung für die Störung.

Ich bin Emily von StepStone Deutschland. Wir suchen derzeit Produkttester/innen im Homeoffice mit Wohnsitz in Deutschland.

In dieser Rolle können Sie 80-450 € pro Tag verdienen, indem Sie nur 60-90 Minuten täglich neue Produkte oder Dienstleistungen online testen und bewerten – ganz bequem von zu Hause aus. Die Bezahlung erfolgt noch am selben Tag nach Abschluss jeder Aufgabe.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter: 21 Jahre
  • Grundkenntnisse in Deutsch oder Englisch
  • Keine Vorerfahrung erforderlich
  • Wohnsitz oder gültiges Visum für Deutschland

Wenn Sie interessiert sind und die Voraussetzungen erfüllen, antworten Sie bitte mit „Ja“, um weitere Informationen zu erhalten – oder mit „Nein“, wenn Sie derzeit kein Interesse haben.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!

Emily

StepStone Deutschland – Produkttester-Team

Grundsätzlich aber gilt: Keine seriös arbeitende Agentur wird per SMS, Telegram oder WhatsApp auf Mitarbeitersuche gehen. Wer auf ein solches Lockangebot eingeht, riskiert bestenfalls jede Menge Ärger und eventuell finanzielle Verluste durch Diebstahl persönlicher Daten oder Zahlungsinformationen.

Nicht selten wird im weiteren Verlauf auch zur Teilnahme an Provisionsgeschäften gedrängt, wobei der Empfänger Geldbeträge auf sein Konto überwiesen bekommt, von denen er einen Teil behalten darf und den Rest weiter überweisen soll. Geht man darauf ein, steht schnell die Beihilfe zur Geldwäsche im Raum.

Spam-Banden sind gerne kreativ

Phishing- und Betrügerbanden bedienen sich zahlreicher Strategien, um Nutzer um Geld oder persönliche Daten zu erleichtern. Besonders weit verbreitet ist der Telefonspam. Häufig stehen dann fremde Nummern mit ausländischen Vorwahlen auf dem Display, oft sind es Nummern aus Österreich (0043), aber auch die Vorwahlen von Spanien (0034), Großbritannien oder Polen (0048) werden gerne verwendet.

Mal kommt eine Bandansage zum Einsatz, mal suchen Anrufer persönlich das Gespräch, dabei geben sie sich oft als Mitarbeiter von Finanzdiensten, Banken oder Behörden aus. In keinem Fall solltest Du auf irgendeinen dieser Anrufe eingehen. StepStone hat eine ausführliche Infoseite zum Thema Job Scamming angelegt.

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Profilbild von Roman van Genabith
Roman ist Journalist in Bielefeld und schreibt seit etwa zehn Jahren zu Themen aus den Bereichen Technologie und Gadgets. In den letzten Jahren lag sein Schwerpunkt auf den Produkten und Diensten von Apple.

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