Funkloch-App: Die Jagd nach Funklöchern in den Mobilfunk-Netzen von Telekom, Vodafone & o2
Obwohl die deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica mit teils bis zu 96 Prozent Netzabdeckung werben, sieht die Realität gerade in ländlichen Gebieten erschreckend aus. Denn die Angabe der Netzabdeckung bezieht sich auf die von Menschen bewohnten Gegenden, was nun mal überwiegend Städte und Ballungsgebiete sind. Daher klaffen insbesondere entlang von Autobahnen, Zugstrecken und auf dem Land noch etliche Funklöcher. Und genau da soll die App der Bundesnetzagentur künftig zum Einsatz kommen.
Mit Funkloch-App weiße Flecken im Mobilfunknetz jagen
So sagt Andreas Scheuer, amtierender Bundesminister für Verkehr und Digitales:
„Mit der neuen App eröffnen wir die Jagd auf die weißen Flecken im Mobilfunknetz. Ab sofort können uns die Bürger melden, wo sie in ein Funkloch geraten sind. Die App speichert den Standort – und überträgt die Daten, sobald das Handy wieder Internet hat.“
Konkret werden Signalstärke und der genutzte Funkstandard (GSM, HSPA, LTE) erfasst. Die so gewonnenen Daten sollen anschließend anonymisiert an die BNetzA übermittelt und bis Anfang 2019 ausgewertet sowie veröffentlicht werden. Darauf aufbauend will die BnNetzA schließlich Gespräche mit den drei Netzbetreibern führen und die Schließung der „weißen Flecken in der Netzabdeckung“ gezielt vorantreiben.
Kritik gegen die Pläne zur Netzabdeckung des Verkehrsministers
Bisher stützte sich die BNetzA bei der Erfassung der Netzabdeckung vor allem auf die jährlichen Berichte der Netzbetreiber. Diese müssen regelmäßig dokumentieren, wo und wie die Mobilfunknetze ausgebaut werden. Dazu gehören auch entsprechende Versorgungskarten, die bisher die Grundlage für die Erfassung der Netzversorgung bildeten.
Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp (Grüne) sieht die Aktion daher eher „als Nebelkerze“ und einen politischen Versuch zu vertuschen, das es in Deutschland Netzbetreiber gebe, die angesichts der derzeit herrschenden Rahmenbedingungen ganz einfach die Versorgungsziele nicht erreichen können. Ob dies als kleiner Seitenhieb auf die anstehende Frequenzauktion für die 5G-Netze der Zukunft betrachtet werden kann, ist Ansichtssache.
Jedenfalls ist Stumpp der Meinung, dass die verpflichtenden Berichte der Netzbetreiber ausreichen würden, zumal die BNetzA diese Daten selbst stichprobenartig überprüft. Insofern ist ihrer Ansicht nach die Einbeziehung der Mobilfunkkunden ein Scheinmanöver.
Hier kannst Du die Funkloch-App kostenlos herunterladen:
- Für Android: Google Play Store
- Für iOS: Apple App Store
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