»Mobilfunk-Monitoring« auch mit 5G-Standalone

Mobilfunk-Karte der Bundesnetzagentur zeigt Netzabdeckung für Telekom, Vodafone, o2 und 1&1

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat im Oktober 2020 unter dem Stichwort Mobilfunk-Karte eine einheitliche Netzkarte vorgestellt. Im sogenannten Mobilfunk-Monitoring fließen somit alle relevanten Daten zur Netzabdeckung in Deutschland zusammen. Auch zur 5G-Abdeckung.
Bundesnetzagentur Netzkarte

Mit der Bundesnetzagentur Netzkarte kannst Du die Abdeckung in den einzelnen Netzen vergleichen (Bild: Pixabay @stux)

Beachte: Die Bundesnetzagentur hat im Dezember 2023 ihren Aufritt von breitband-monitor zu gigabitgrundbuch.bund.de geändert und möchte fortan das Datenportal für den effizienten Ausbau der digitalen Infrastrukturen in Deutschland sein.

Entwicklung der 5G-Netzabdeckung seit Oktober 2021. (Bild: BNetzA)

Entwicklung der 5G-Netzabdeckung seit Oktober 2021. (Bild: BNetzA)

Mobilfunkkarte der Bundesnetzagentur zeigt Netzabdeckung

Möchtest Du die Netzabdeckung bei den einzelnen Anbietern miteinander vergleichen, dann musst Du in Zukunft nicht mehr die Karten der Netzanbieter (also die Telekom-Netzkarte, die Vodafone-Netzkarte oder aber die o2-Netzkarte) gesondert konsultieren − geschweige denn Dich ausschließlich auf die Handynetz-Tests der bekannten Magazine (wie CHIP, CONNECT, ComputerBILD & Co.) verlassen.

Die Bundesnetzagentur stellt mit ihrer Mobilfunkkarte ein alternatives Angebot zur Verfügung, das die Abdeckung aller Mobilfunknetze auf einmal zeigt.

Karte der Bundesnetzagentur soll Gebiete mit schlechter Versorgung identifizieren

Nicht nur bei der Suche nach dem besten Netz nach Standort soll die Karte helfen, sondern auch Gebiete mit schlechter Versorgung identifizieren. Wo eben kein Handynetz ausreichend ausgebaut ist.

So schreibt die Bundesnetzagentur in der zugehörigen Pressemitteilung über den Start der Mobilfunkkarte:

»Die Informationen zur Netzabdeckung sollen insbesondere zur Identifizierung der gänzlich unversorgten Gebiete („kein Netz“) und der unterversorgten Gebiete („kein LTE“) in Deutschland beitragen. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich zudem die Mobilfunkversorgung anzeigen lassen, um sich vor Vertragsschluss über die Netzabdeckung der Anbieter an jedem Standort zu informieren.«

Damit ergänzt die Mobilfunk-Karte neben Breitbandmessung und Funkloch-Karte nun das Informationsangebot der Bundesnetzagentur rund um den Mobilfunk.

Netzkarte der BNetzA nicht auf neuestem Stand

Allerdings: Die Aktualisierungsfrequenz der Mobilfunkkarte der BNetzA bleibt undurchsichtig (Was heißt denn bitte »regelmäßig«?), und denken wir daran, mit welcher Verzögerung der Mobilfunk-Jahresbericht immer wieder veröffentlicht wird (meist im späten Frühjahr für das Vorjahr), solltest Du die Daten vermutlich nicht allzu aktuell wähnen.

Immerhin gibt die Bundesnetzagentur die letzte Datenaktualisierung an. Im Juni 2024 sind die Daten auf dem Stand von April 2024. Das ist zwar nicht vollends veraltet, berücksichtigt aber gerade Fortschritte beim 5G-Netzausbau nicht immer aktuell.

Das zeigt auch die Tatsache, dass 5G-Netze überhaupt erst viel später eine Berücksichtigung fanden. So hieß es anfangs noch:

»In einem ersten Schritt wird der IST-Stand mit 2G, 3G und 4G dargestellt. In einem nächsten Schritt ist geplant, auch die 5G-Versorgung in geeigneter Form abzubilden.«

Die Karte half also anfangs wenig bei der Frage, ob sich 5G-Tarife an Deinem Standort bereits auszahlen. Erst am 9.12.2021 gab die Bundesnetzagentur mit rund einem Jahr Verspätung bekannt, die 5G-Netzabdeckung in der BNetzA-Mobilfunkkarte anzeigen zu können.

Netzkarte bisher mit 1&1 und Roaming-Partnerschaft

Die Netzkarte der Bundesnetzagentur bietet seit Mitte März 2024 eine grafische Darstellung zur Mobilfunkversorgung von 1&1. Dazu heißt es:

Das Gigabit-Grundbuch enthält ab heute Daten zur Mobilfunkversorgung der 1&1 Mobilfunk GmbH.  Seit dem 08.12.2023 betreibt das Unternehmen ein eigenes öffentliches Mobilfunknetz. 1&1 nutzt zusätzlich National Roaming im Netz der Telefónica Germany GmbH & Co. OHG zur Versorgung seiner Kundinnen und Kunden. In der aktualisierten Mobilfunk-Karte wird deshalb bei dem Netzbetreiber 1&1 farblich zwischen dem eigenen Netz und dem Roaming-Netz der Telefónica unterschieden.

Hinweistext zur 1&1-Netzabdeckungskarte. (Bild: Bundesnetzagentur)

Hinweistext zur 1&1-Netzabdeckungskarte. (Bild: Bundesnetzagentur)

Da 1&1 nach Angaben der Bundesnetzagentur zum Stand Januar 2024 0,2 Prozent des Bundesgebiets mit eigenen 5G-Antennen abdeckt (PDF), musst Du für die Suche nach dem Netz etwas hereinzoomen, um die direkt von 1&1 abgedeckten Bereiche zu entdecken. Rund um den Taunus gibt es beispielsweise einige Antennen, deren Funkbereich in einem dunklen Orange dargestellt werden. Um diese Bereiche herum ist das national Roaming über die Telefónica Deutschland aktiv.

Die dunklen orangenen Töne sind das von 1&1 selbst betriebene 5G-Netz. (Bild: Bundesnetzagentur)

Die dunklen orangenen Töne sind das von 1&1 selbst betriebene 5G-Netz. (Bild: Bundesnetzagentur)

Netzkarten der Netzbetreiber alternativ prüfen

Auch die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und o2 stellen auf ihren Seiten Netzkarten zur Verfügung. Dort kannst Du ebenfalls die Abdeckung der Handynetze überprüfen. Auch 1&1 stellt einen Netzcheck bereit, der jedoch identisch mit der Netzkarte der Telefónica ist. Änderungen beim Netz soll es ja voraussichtlich im Oktober 2024 geben, wenn 1&1 per National Roaming ins Vodafone-Netz wechselt.

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Profilbild von Stefanie
Schon seit 2011 ist Steffi als Redakteurin für verschiedene Online-Magazine und -Blogs unterwegs. Für Technik begeistert sie sich jedoch schon viel länger. Ihr erstes Handy? Ein Nokia 3310. Nach einem iPhone und einem Windows Phone (nein, kein Witz!) begleitet sie mittlerweile ein Android-Smartphone durchs mobile Leben.