Nothing Phone (3a) im Test: Schöne Ideen für die Mittelklasse
Nothing Phone (3a) ohne Vertrag kaufen
Das Wichtigste in Kürze
- Das Nothing Phone (3a) besitzt ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Gegenüber anderen Mittelklasse-Smartphones gibt’s etliche kreative Ideen.
- Überzeugen können auch Verarbeitung und Kamera (in der Preisklasse).
Gute Ausstattung: Das bietet das Nothing Phone (3a)
Es ist schon erstaunlich, was Nothing für 379 € (UVP) bietet, die das größere der beiden Modelle des Nothing Phone (3a) kostet: 12 Gigabyte Arbeitsspeicher, 256 Gigabyte RAM und der durchaus potente Mittelklasse-Chip Qualcomm Snapdragon 7s Gen 3 stecken in dem wertig anmutendem, aber sich durchaus etwas klobig anfühlenden Smartphone.

Die Verantwortlichen von Nothing schaffen es, auch in der Mittelklasse zu begeistern. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase)
Bei der Ausstattung gibt es, gerade in Anbetracht des Preises, wenig zu nörgeln: NFC für bargeldloses Bezahlen ist dabei, genauso auch ein Fingerabdrucksensor unter dem Display. Das ist übrigens 6,77 Zoll groß, setzt auf AMOLED und besitzt eine Auflösung von 1.080 × 2.392 Pixeln. Bis zu 120 Hz Bildwiederholfrequenz unterstützt der Bildschirm, die Spitzenhelligkeit wird mit bis zu 3.000 Nits angegeben. Die durchschnittliche Helligkeit liegt allerdings bei 800 Nits.
5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, Dual-Stereo-Lautsprecher, Dual-SIM, Gesichts-Entsperrung – es ist im Grunde alles dabei, was Du für den Alltag benötigst. Dazu gesellt sich ein 5.000 mAh großer Akku, den Du mit bis zu 50 Watt aufladen kannst. Auch Reverse-Charging wird mit bis zu 7,5 Watt unterstützt, um beispielsweise das Telefon eines Freundes oder die eigene Smartwatch mit Energie zu versorgen.
Noch günstiger ist übrigens das Nothing Phone (3a) mit 8 Gigabyte RAM und 128 Gigabyte ROM, das 329 € (UVP) kostet, sonst aber identisch ausgestattet ist. Die etwas bessere Pro-Variante des Nothing Phone (3a) beginnt dagegen bereits bei 459 Euro und ist damit 130 Euro teurer als das „kleinste“ (3a).
Die Ausstattung ist, gerade in Anbetracht des Preises, stimmig und lässt sich als sehr gut bezeichnen. Eben weil wir hier über ein Smartphone sprechen, das Du bereits für etwas über 300 Euro bekommst.
Besonderheiten des Nothing Phone (3a)
Mit eigenen Ansätzen versucht Nothing seit jeher, sich von den großen Mitbewerbern abzuheben. Die Besonderheiten steigern zweifelsohne auch die Attraktivität des Nothing Phone (3a), denn sie geben Dir das Gefühl, trotz des niedrigen Preises nicht irgendein beliebiges Smartphone in den Händen zu halten.

Die LEDs um die Kamera sind eine große Besonderheit. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Highlights sind:
- Rückseite & Glyph-Interface: Ein Markenzeichen der Nothing Phones ist die transparente Rückseite mit ihren Glyphen. Diesmal besteht die Rückseite aus stabilem Glas, die Glyphen wie beim Vorgänger aus 26 LEDs. Diese lassen sich individuell programmieren, sie erstrahlen u.a. bei neuen Benachrichtigungen oder beim Klingeln des Telefons.
- Nothing OS 3: Die minimalistisch anmutende, pixelige Oberfläche des Nothing OS (basierend auf Android 15) ist zweifelsohne eine Augenweide. Und sie fällt auf.
- Essential Key: Am rechten Smartphone-Rand befindet sich eine weitere Taste – der Essential Key. Drücke ihn kurz, um den Inhalt des Displays zu erfassen – ganz im Stil von Circle to Search. Halte die Taste gedrückt, um Sprachmemos aufzuzeichnen, die das Telefon automatisch in Text umwandelt.
- Essential Space: Tippe den Essential Key kurz 2× hintereinander oder rufe den Bereich direkt auf dem Telefon auf. Hier sammelt Dein Telefon alle Inhalte bzw. Anfragen oder Sprachaufnahmen und sortiert diese selbstständig.
- Weitere KI-Funktionen: Das Nothing Phone (3a) analysiert Deine Spracheingaben, fasst diese zusammen und erstellt auf Wunsch To-do-Listen. Auch kannst Du Dir Zusammenfassungen von fotografierten Inhalten präsentieren lassen.

Eine spezielle Taste dient nur zum Aufrufen der KI-Funktionen. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Auch das Nothing Phone (3a) nutzt KI für diverse Features, die Dir Dein Leben angenehmer gestalten wollen. Weitere Elemente sollen später folgen, beispielsweise eine Transkribier-Funktion für das Umwandeln von Gesprächen zwischen mehreren Menschen in Text. Als Basis scheint Nothing die Funktionen von Google einzusetzen, die auch bei Samsungs Galaxy AI Verwendung finden. Aber – das muss man schon betonen – alles wirkt sehr stylish und gut überlegt. Gerade der Essential Key ist allgegenwärtig, sodass Du dazu neigst, ihn häufiger zu verwenden.
Kamera: Nicht High End, aber gut genug
Und wieder wären wir beim Preis: Im Segment um die 350 Euro sind Smartphones mit drei Kameras sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Das Nothing Phone (3a) setzt auf drei Sensoren, die nicht in der Oberklasse angesiedelt sind, aber – und das ist der entscheidende Punkt – etwas taugen.
Das steckt im Nothing Phone (3a):
KI kommt bei den Kameras unterstützend dazu, unter anderem bei der automatischen Porträt-Optimierung und der TrueLens Engine 3. Die passt Farben an und erhöht Kontraste. Letztlich sind das auch Elemente, die der Snapdragon 7s Gen 3 mitbringt.
Der ISOCELL GN9-Sensor der Hauptkamera fand bereits beim Nothing Phone (2a) Verwendung und schlägt sich vor allem am Tag wacker. Auch bei diffusem Licht und Abenddämmerung kann die Kamera noch schöne Impressionen einfangen, bei Dunkelheit geht ihr allerdings die Puste aus. Dann übernimmt sichtlich die Software, die bei Nachthimmel oder Schummerlicht an ihre Grenze kommt. So musst Du mit etwas „Pixelbrei“ statt scharfen Details rechnen.
Trotzdem sei betont: Das Nothing Phone (3a) verfügt über eine absolut solide Kamera, die am meisten überzeugen kann, wenn Du die Hauptkamera verwendest. Und das ist fast immer der Fall. Beim Zoom kann die Telekamera aufgrund des kleineren Sensors und der schwächeren Blende nicht mithalten, aber auch hier sind die Ergebnisse zufriedenstellend. Nur der digitale Zoom ist nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen.

Die Ergebnisse der Selfie-Kamera sind gut. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Nett sind übrigens die frei konfigurierbaren Voreinstellungen zum Erstellen von besonders hochwertigen Porträts oder Monochrom-Fotos. Gerade die s/w-Funktion ermöglicht beeindruckende Resultate. Ansonsten erhältst Du typische Einstellungsmöglichkeiten, einen Experten-Modus und Video-Aufnahmen in maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde.

Sehr cool sind auch die Schwarz-Weiß-Aufnahmen. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Gute Aufnahmen mit Bokeh-Effekt liefert übrigens die 32-Megapixel-Frontkamera. Mit der sind auf jeden Fall Social-Media-taugliche Aufnahmen drin.
Nothing Phone (3a) im Alltag: Ausreichende Performance und hohe Qualität
Nimmst Du das Nothing Phone (3a) das erste Mal in die Hand, bestärkt sich sofort ein sehr wertiger Eindruck. Der Metallrahmen fühlt sich beim Drüberfahren richtig gut an, die Rückseite sieht einfach cool und unkonventionell aus. Und das Display ist ordentlich leuchtstark – auch dann, wenn die Sonne auf den Bildschirm scheint. Zugegeben: Das Telefon ist nicht gerade ein Leichtgewicht und Du solltest schon eine Vorliebe für große Displays haben, aber sonst gibt es nur wenig zu nörgeln.
Wobei: Die Displayränder hätten gerne etwas schmaler ausfallen können. Gewöhnungsbedürftig ist ebenfalls die Platzierung des Essential Keys unterhalb des Power-Buttons. Da kann es schon einmal passieren, dass Du beide Tasten miteinander verwechselst.
Ein Blick auf Benchmarkergebnisse zeigt, dass das Nothing Phone (3a) nicht mit einem Smartphone konkurrieren kann, das über einen Snapdragon 8 Elite verfügt. Doch der verwendete Prozessor bietet wirklich für nahezu alle Lebenslagen genügend Performance. Social Media, Internet, etwas Bild- und Videobearbeitung – alles keine Herausforderung für den verbauten Chip. Wer natürlich aufwändiges 4K-Video-Editing plant oder die neuesten Games intensiv zocken möchte, braucht gewiss mehr „Power“. Normalsterbliche Anwender bekommen dagegen vollkommen ausreichende Leistung.

Die Rückseite guckst Du Dir immer wieder gerne an. Aber nutzt Du eine Schutzhülle, ist diese Besonderheit auch „weg“. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Eine Frage des Geschmacks ist der Nothing Launcher, also die von Nothing stammende Oberfläche. Sollte Dir diese nicht zusagen, lässt sie sich sehr flexibel individualisieren. Alternativ greifst Du zu einem anderen Launcher. Subjektiv betrachtet ist das Interface sehr hübsch, Du findest Dich flott zurecht.
Die Akkulaufzeit stellt zufrieden: Der 5.000 mAh große Akku reicht, um bei normaler Verwendung über den Tag zu kommen. Die theoretischen Angaben der App „AccuBattery“ geben rund 12 Stunden bei intensiver Nutzung an, bei unseren Versuchen lag der Wert etwas höher. Aber wie so oft heißt es auch hier: Kommt drauf an, was Du mit dem Smartphone anstellst. Bei Games, Aufnehmen von Videos oder Streamen von Filmen muss das Nothing Phone (3a) schneller ans (nicht mitgelieferte) Ladegerät.
Schwächen des Nothing Phone (3a)
Irgendwas ist immer! Und das gilt auch für das Nothing Phone (3a). Ein paar Schwächen kann das Smartphone nicht verbergen…
- eSIM: Das reguläre Nothing Phone (3a) verzichtet auf eSIM. Benötigst Du diese, solltest Du zum Nothing Phone (3a) Pro greifen. Wieso sich Nothing dazu entschieden hat, eSIM beim „kleineren“ Modell wegzulassen, ist ein Rätsel.
- Nicht wasserdicht: Stabile Glasrückseite, standardmäßig Schutzfolie aufgeklebt – doch wasserdicht ist das Nothing Phone (3a) nicht. Ein paar Wasserspritzer sind dank IP64-Zertifizierung aber okay.
- Glyphen: Keine Frage – die LEDs auf der Rückseite sind amüsant und ein feines Alleinstellungsmerkmal. Doch praktisch nutzt Du diese weniger, als Du zu Beginn vielleicht glaubst. Klar, für Benachrichtigungen oder beim Klingeln des Telefons mögen die Glyphen praktisch sein, doch schnell erschöpfen sich die praxistauglichen Anwendungen. Eine amüsante Spielerei bleiben sie trotzdem, ganz witzig ist der kostenlose Nothing Composer aus dem Play Store.
- Essential Space: Die Grundidee, KI-spezifische Anfragen im Essential Space abzulegen, ist sehr gut. Die Umsetzung wirkt aber gegenwärtig noch nicht ganz ausgereift. Das Transkribieren von Sprachmemos dauert recht lange, optisch wirkt die Sammlung chaotisch. Und einige Features sollen erst später folgen. Nur wann? Unklar. Hier muss Nothing noch seine „Hausaufgaben“ machen – da sind Mitbewerber wie Samsung oder Google schon besser aufgestellt.
Software: Nothing OS, Updates & KI
Zwar legen Konkurrenten wie Samsung die Messlatte auch im Mittelklasse-Segment mittlerweile recht hoch, doch auch bei Nothing ist man bemüht, möglichst lange Sicherheits-Patches zu liefern. Sechs Jahre bekommst Du Aktualisierungen für das Nothing Phone (3a), immerhin drei Jahre Android-Updates. Also wohl bis inklusive Android 18. Zum Vergleich hat das allerdings auch teurere Samsung Galaxy A56 ein 6-Jahres-Versprechen für neue Android-Versionen.
Unserer Auffassung nach sollte Nothing in den kommenden Monaten auch die Nothing OS-Oberfläche anpassen, der vorinstallierten Version 3.1 fehlt es noch ein wenig an Feinschliff – gerade bezogen auf die KI-Elemente. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau, denn wie schon bei den Vorgängern und anderen Smartphones des Herstellers gefallen Aufmachung und Optik sehr. Das Nothing OS hat schlicht das gewisse Etwas.
Nothing Phone (3a) Fazit: Gelungene Mittelklasse
Die Zeiten sind vorbei, als man für etwas über 300 Euro kein vernünftiges Smartphone bekam. Das Nothing Phone (3a) beweist, dass es für diesen Preis richtig viel Technik und einfallsreiche Ideen gibt.
Bist Du nicht bereit, 500 Euro und (deutlich) mehr für ein Smartphone auszugeben, dann ist das Nothing Phone (3a) ein spannender Kandidat. Spannend, da einerseits genügend Leistung geboten wird, andererseits aber auch KI-Funktionen, eine alltagstaugliche Kamera und ein schickes Design für Freude sorgen. Legst Du etwas mehr Wert auf Fotografie, ist das Nothing Phone (3a) Pro die bessere Wahl.

Übrigens ist auch die Verpackung sehr stylisch. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Zwar ist beim Nothing Phone (3a) nicht alles perfekt, aber die Kritikpunkte sind verschmerzbar – gerade in Anbetracht des Preises. Insgesamt erhältst Du ein schickes Smartphone, das Blicke auf sich zieht und ein guter Begleiter für den Alltag ist.
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