Stromverbrauch im Mobilfunknetz: Wie viel Energie verbraucht das Handynetz eigentlich?

Ein Strommast in freier Wildbahn
Wichtige Faktoren für den Mobilfunk-Stromverbrauch
Welche Faktoren sind wichtig, wenn es um den Stromverbrauch im Mobilfunk-Netz geht? Netzbetreiber begründen die inflationsbedingten Preissteigerungen im Mobilfunk auch mit dem hohen Energiebedarf der Handynetze. Dass der Stromverbrauch ein Problem ist, wurde bereits erkannt, daher gibt es ja beispielsweise den Wettbewerb greenpower4tower, um nachhaltige Lösungen für das Mobilfunknetz zu finden. Doch wie hoch ist der Energieverbrauch tatsächlich?
Der verwendete Netzstandard
Inzwischen sind wir im Zeitalter der fünften Mobilfunkgeneration (5G) angekommen. Doch diese Funktechnologie ermöglicht nicht nur schnellere Downloads, sie ist auch stromsparender. Bei der Tarifwahl solltest Du das berücksichtigen, um Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Pro Stunde HD-Video entstehen via LTE etwa 13g CO2-Emissionen, nutzt Du einen 5G-Tarif nur 5g.
Das hierzulande abgeschaltete 3G-Netz war noch um einiges verschwenderischer. Wenn weder LTE (4G) noch 5G zur Verfügung stehen, schaltet das Handy auf GSM (2G) um. Diese Technologie ist zwar alt, aber ebenfalls stromsparend. Es wird weniger Energie als mit 3G verbraucht.
Allerdings eignet sich 2G aufgrund der langsamen Geschwindigkeit hauptsächlich zum Telefonieren.
Der Anwendungszweck
Je mehr Bandbreite im Mobilfunknetz beansprucht wird, desto höher fällt der Stromverbrauch aus. Mit Bandbreite sind die übertragenen Daten (angegeben in Megabit pro Sekunde, MBit/s) gemeint. Wenn Du in WhatsApp schreibst, gibt es nur eine geringfügige Datenübertragung.
Bei Video-Streaming müssen deutlich mehr Informationen übermittelt werden, was den Energiebedarf steigert.
Neue Entwicklungen beim Stromverbrauch der Netzbetreiber
Deutsche Telekom
Der Bonner Netzbetreiber hebt seine Erfolge beim Energiesparen mithilfe von PASM hervor. Dabei handelt es sich um die Power and Air Condition Solution Management GmbH. Eine möglichst exakte Strommengenplanung sei dank des Energiedienstleisters möglich. So weiß die Telekom, was welcher einzelne Standort wann an Energie verbraucht.
Das im Technikgerüst genutzt Projekt PLASMA koordiniert die stromsparenden Nutzungsszenarien und Maßnahmen. Allein in 2021 konnte die Telekom 274 GWh an Einsparungen auf diese Weise erreichen. Darunter kannst Du Dir die Menge vorstellen, welche 80.000 Haushalte pro Jahr verbrauchen. Ebenfalls spannend sind die Energy Saving Features.
Je nach Bedarf schaltet das Netz dabei bestimmte Funktionen aus, um Strom zu sparen.
Vodafone
Im Juni 2025 verkündete Vodafone, bei seinen eigenen Emissionen CO2-neutral zu sein. Damit ist explizit Vodafone Deutschland gemeint. Im Vergleich zu 2020 konnte der Betreiber durch seinen Klimaplan 93 Prozent der Emissionen senken. Das ist gut für die Umwelt und eben jener ist auch der Erfolg zu verdanken. Vodafone setzt laut eigenen Angaben hierzulande zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien.
Wind und Sonne treiben das Mobilfunknetz an. Das Unternehmen startete im Herbst 2024 eine Solar-Offensive, womit die eigenen Standorte nicht nur autark betrieben werden, sondern auch zur Stromgewinnung beitragen. In den letzten vier Jahren habe man bis zu 280 GWh eingespart, was ebenfalls 80.000 Haushalten entspricht. Insgesamt wurde das Netz in den vergangenen zehn Jahren 67 Prozent effizienter.
Telefónica
Aus einer Meldung vom Juli 2025 gehen die jüngsten Fortschritte beim Stromverbrauch von Telefónica hervor. So werden ab sofort 60 Prozent des eigenen Energiebedarfs von Windparks an der Nord- und Ostsee gestemmt. Zwei Power Purchase Agreements (PPA, Stromlieferverträge) liefern den Großteil des Stroms für die über 28.000 Standorte des hauseigenen Mobilfunknetzes.
Seit Juli bezieht Telefónica Windstrom vom Betreiber Ibderdrola. Jener stammt vom Offshore-Windpark Baltic Eagle vor Rügen. Wiederum schon seit Januar 2025 besteht die Partnerschaft mit dem Offshore Windpark Amrumbank West. Jener wird vom Energiedienstleister RWE unterhalten. Insgesamt liefern die Windparks dem O2-Netz rund 500.000 Megawattstunden.
1&1
Seit Dezember 2023 kannst Du in einem vierten Handynetz, nämlich das von 1&1, unterwegs sein. Allerdings befindet sich die Infrastruktur noch im Aufbau. Bis Ende 2025 sollen 25 Prozent und bis 2030 immerhin schon 50 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Derzeit ist das 5G-Netz von 1&1 also noch nicht allzu präsent. Oftmals befindest Du Dich deshalb im Partnernetz von Vodafone.
Auf den Stromverbrauch von Vodafone hat 1&1 keinen direkten Einfluss. Man führt allerdings einen Ausgleich per Zertifizierungssystem über erneuerbare Energien durch.
Stromkosten pro Gigabyte
Erkenntnisse von Vodafone und BMV
Vielleicht fragst Du Dich, wie viel Energie Deine eigene Handynutzung im Mobilfunknetz verbraucht. Das Ergebnis variiert je nach genutztem Funkstandard, ist aber in jedem Fall kaum der Rede wert. So teilte etwa Vodafone mit, dass für 1 GB Daten im 5G-Netz etwa eine Wattstunde (1 Wh) anfällt. Stromhungriger ist das LTE-Netz mit 3,5 Wh pro GB. Beim eingestampften 3G seien es 40 Wh gewesen.
Aber stimmen diese Werte überhaupt? Das Bundesministerium für Verkehr hat abweichende Werte beim Videostreaming ermittelt. Für 1 Gigabyte pro Stunde wurden 3 W im 5G-Netz protokolliert. Sogar 9 W pro Stunde habe man per 4G / LTE ermittelt. Erstaunlicherweise führt das BMV beim ausrangierten 3G / UMTS hingegen einen niedrigeren Verbrauch (26 W) als Vodafone auf.
Der Verbrauch in Euro umgerechnet
Nun stellen wir die Ergebnisse dem durchschnittlichen Strompreis gegenüber. Laut diversen Experten, beispielsweise Strom-Report und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, werden hierzulande etwa 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) fällig. Wir haben für Dich berechnet, was das für 1 GB pro Stunde im Mobilfunknetz gemäß Vodafone und dem BMV bedeutet.
Laut Vodafone:
- 1 GB via 5G verbrauchen 1 Wh (0,001 kWh), was bei 40 Cent pro kWh 0,0004 Cent wären
- 1 GB via LTE verbrauchen 3,5 Wh (0,0035 kWh), was bei 40 Cent pro kW 0,0014 Cent wären
Laut BMV:
- 1 GB via 5G verbrauchen 3 Wh (0,003 kWh), was bei 40 Cent pro kWh 0,0012 Cent wären
- 1 GB via LTE verbrauchen 9 Wh (0,009 kWh), was bei 40 Cent pro kW 0,0036 Cent wären
Stromverbrauch der Netzbetreiber: Statements
Wir wandten uns mit einer E-Mail an die Presseabteilungen von der Telekom, Vodafone, Telefónica (o2) und 1&1. Auf diese Weise wollen wir für Dich Angaben über den Stromverbrauch im Mobilfunknetz und Einsparmaßnahmen direkt von der Quelle einholen. Bislang können wir Dir Aussagen von der Telekom, Telefónica und 1&1 präsentieren. Vodafone hat zwar geantwortet, jedoch um Zeit für die Rückmeldung gebeten. Die Stellungnahme des roten Betreibers reichen wir nach, sobald sie uns vorliegt.
Deutsche Telekom über ihren Stromverbrauch
Freundlicherweise hat uns die Telekom unsere umfassende E-Mail mit Fragen zum Stromverbrauch beantwortet. Die Erkenntnisse liest Du in den folgenden Zeilen. Es handelt sich um eine Zusammenfassung, das vollständige Statement kannst Du darunter auf Wunsch ausklappen.
Erreichte Meilensteine
Im vergangen Jahr konnte der Bonner Mobilfunker das Verhältnis vom Energieverbrauch zum IP-Datenvolumen auf 56 kWh pro Terabyte reduzieren. Ein großer Fortschritt, denn 2023 waren es noch 70 kWh pro Terabyte. Auf Dich als Kunde sollen sich steigende Strompreise nicht auswirken. Die Tarife bleiben davon unberührt, weil die Telekom langfristige Stromeinkaufsverträge hat.
Bei 5G bescheinigt die Telekom eine größere Energieeffizienz als in vorherigen Generationen. Von 2020 bis 2024 konnte das Unternehmen unter anderem durch den modernen Funkstandard seine Energieeffizienz verdoppeln. KI verwendet die magentafarbene Firma, um die Netze und Rechenzentren nach Bedarf zu kontrollieren. Dazu zählen die erwartbare IT-Last und die Steuerung von Kühlsystemen.
Modernisierungsmaßnahmen
Generell modernisiert die Telekom seine Netzinfrastruktur mit dem Fokus auf Energiesparfunktionen und effizienten Technologien. So kommt etwa das intelligente Power Saving Feature zum Einsatz. Damit werden Funktionen je nach Last deaktiviert. Seit 2020 gewinnt die Telekom den Strom aus erneuerbaren Energien. Davon stammen 30 Prozent aus Stromeinkaufsverträgen.
Ebenfalls interessant sind die neuen Batteriegroßspeicher für erneuerbare Energien. Sie sollen die Eigennutzung des grünen Stroms steigern und die Stabilität des Stromnetzes erhöhen. Der Netzbetreiber verweist außerdem auf sein Ziel, bis Jahresende klimaneutral zu werden. Im Vergleich zu 2017 möchte man die Treibhausgas-Emissionen um mindestens 90 Prozent reduzieren.
Cloud und Handynutzung
Wenn Du MagentaCLOUD verwendest, dürfte es Dich interessieren, dass seit 2021 dieser Onlinespeicher zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Klasse ist auch der Nachhaltigkeit-Leitfaden für Kinder, der unter anderem die Handynutzung berücksichtigt. In puncto Stromverbrauch der KI-Nutzung des T Phone 3 wurden wir an Perplexity verwiesen und ergänzen ein entsprechendes Statement.
Handyhase: Wie hoch ist der Stromverbrauch pro Gigabyte für Sie als Netzbetreiber?
Telekom: 2024 betrug der Energieverbrauch im Verhältnis zum IP-Datenvolumen circa 56 kWh/Terabyte (2023: 70 kWh/Terabyte). Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Sustainability Statement im Geschäftsbericht sowie in unserem CR-Bericht im Kapitel „Energie“.
Handyhase: Wirken sich steigende Strompreise auf die Tarife der Verbraucher aus?
Telekom: Als großer Stromverbraucher sichern wir unseren Strombedarf über langfristige Stromeinkaufsverträge ab. Preisschwankungen am Energiemarkt wirken sich damit nicht auf die Tarife aus.
Handyhase: Welche Unterschiede beim Stromverbrauch gibt es zwischen 2G, 4G und 5G?
Telekom: Generell ist jede Generation energieeffizienter als die vorherige, so dass die gleiche Datenmenge mit einem geringeren Energieverbrauch übertragen werden kann. Im Zeitraum von 2020 bis 2024 konnten wir unsere Energieeffizienz verdoppeln. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem CR-Bericht.
Handyhase: Nutzt die Telekom KI und wenn ja wie, um den Stromverbrauch zu reduzieren?
Telekom: Wir setzen KI-Modelle ein, um unsere Netze und Rechenzentren bedarfsgerecht zu steuern. Ein Beispiel ist die Steuerung von Kühlsystemen für Rechenzentren. Eine künstliche Intelligenz berechnet die zu erwartende IT-Last. Darauf basierend werden die Kühlsysteme intelligent gesteuert und beispielsweise die Brunnenwasserkühlung in den Rechenzentren angepasst.
Handyhase: Welche andere Maßnahmen werden zur Energieeffizienz verwendet?
Telekom: Beispielsweise modernisieren wir die Netzinfrastruktur, setzen auf betriebliche Energiesparfunktionen und energieeffizientere Technologien. In Europa haben wir im Berichtsjahr im Mobilfunk etwa sogenannte Power Saving Features eingesetzt. Sie schalten bestimmte Funktionen automatisch ab, wenn das Netz besonders gering belastet ist, sodass der Energieverbrauch sinkt.
In den Rechenzentren setzen wir auf den Einsatz energieeffizienter Server- und Speicher-Hardware, optimierte Kühlung beim Betrieb von Rechenzentren oder automatisierte Software-Features. Mittel- und langfristig verfolgen wir das Ziel, unsere Cloud-Applikationen unter Energieeffizienz-Gesichtspunkten weiterzuentwickeln (Green Coding). Auch die Abwärmenutzung von Rechenzentren und ITK-Netzknoten zur Beheizung von Gebäuden reduziert den Energieverbrauch. Mehr Informationen im CR-Bericht und dem Sustainability-Statement.
Handyhase: Wie gewinnt die Deutsche Telekom hierzulande vornehmlich Ihren Strom?
Telekom: In Deutschland deckt die Telekom ihren Strombedarf seit 2020 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien (seit 2021 auch konzernweit). Rund 30 Prozent der erneuerbaren Energien beziehen wir über sogenannte PowerPurchaseAgreement (PPA), langfristige Stromeinkaufsverträge, die Ausbau und Betrieb von erneuerbaren Kraftwerken ökonomisch absichern. Ein Beispiel dafür ist der Vertrag mit Deutschlands größtem Agri-Solarpark „Tützpatz“ in Mecklenburg-Vorpommern.
Perspektivisch steigt dieser Anteil in Deutschland an, während der Anteil des Grünstroms, den wir über Herkunftsnachweise sichern (wie die meisten Ökostromtarife für Privathaushalte), sukzessive abnehmen wird. Eine genaue Übersicht über den Strombezug der Deutschen Telekom finden Sie in unserem CR-Bericht.
Handyhase: Gibt es neue Kooperationen oder Pläne für nachhaltige Energiegewinnung?
Telekom: Konzernweit wollen wir den Anteil von langfristigen Stromeinkaufsverträgen an unserem Gesamtstromverbrauch in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Aktuell haben wir an den Standorten Münster und Bamberg die ersten Batteriegroßspeicher in Betrieb genommen. Sie ermöglichen es, große Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien zwischenzuspeichern und flexibel zu nutzen. So können wir die Eigennutzung unseres grünen Stroms erhöhen und dadurch den Anteil der von uns genutzten erneuerbaren Energien erhöhen.
Darüber hinaus tragen die Speicher zur Stabilität des Stromnetzes bei. Wir nehmen im Laufe des Jahres weitere Batteriegroßspeicher an mehreren Standorten in Betrieb.
Handyhase: Welchen Fortschritt hat Ihr Unternehmen auf dem Weg zur CO2-Neutralität?
Telekom: Wir stehen kurz vor der Frist für unser nächstes Klimaziel: bis Ende 2025 wollen wir bei unseren eigenen Emissionen (Scopes 1 und 2) klimaneutral werden und dafür weltweit unsere THG-Emissionen im Vergleich zu 2017 um mindestens 90 Prozent, idealerweise aber bis zu 95 Prozent reduzieren. Die verbleibenden Emissionen unseres CO2e-Fußabdrucks wollen wir durch hochwertige CO2e-Bindungsprojekte neutralisieren. Bereits Ende 2024 hatten wir unsere Scope-1- und -2-Emissionen um 94 Prozent gesenkt und somit unsere Zielanforderung vorzeitig erfüllt.
Dies ist vor allem auf den weltweiten Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien, eine deutlich verbesserte Energieeffizienz in unseren Netzen sowie Maßnahmen im Gebäude- und Mobilitätsbereich zurückführen. Bis 2030 möchten wir die Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette (Scope 1-3) um 55 Prozent reduzieren und spätestens 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette Klimaneutralität (netto-null) erreichen, wofür wir eine absolute Reduktion von mindestens 90 Prozent der Emissionen gegenüber 2020 anstreben und maximal 10 Prozent der nicht-vermeidbaren Emissionen über hochwertigen CO2-Bindungsprojekte aus der Atmosphäre entnehmen werden.
Mehr Informationen im CR-Bericht.
Handyhase: Wie nachhaltig ist der Betrieb der Rechenzentren für MagentaCLOUD?
Telekom: Seit 2021 beziehen unsere Rechenzentren weltweit zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien – entweder direkt, durch den Abschluss von PPAs, über eigene Energieerzeugung oder den Kauf von Herkunftsnachweisen. Wir verbessern die Energieeffizienz unserer Rechenzentren kontinuierlich.
Handyhase: Haben Sie Tipps für Verbraucher, um den Handy-Stromverbrauch zu senken?
Telekom: Auf unserer Medienkompetenz-Plattform Teachtoday haben wir im Rahmen der „Nachhaltigkeitsdetektive“ das Thema Nachhaltigkeit und ITK für Kinder in drei Episoden (KI fürs Klima, SmartHome – SmartFuture?, Nachhaltig im Alltag) leicht verständlich aufbereitet. Die Episode zum GreenCoding enthält auch eine Checkliste mit einfachen Tipps für eine nachhaltigere Handynutzung.
Handyhase: Bei Ihrem T Phone 3 werben Sie mit Künstlicher Intelligenz. KI ist ohne Frage ein zukunftsweisendes Werkzeug. Dennoch benötigt auch dieses Feature durch die Datenübertragung Strom. Können Sie nachvollziehen, wie viel Energie durch eine Stunde KI-Nutzung des Handys verbraucht wird?
Telekom: Der Stromverbrauch entsteht weniger im Gerät und auf dem Übertragungsweg, sondern im Rechenzentrum bei Perplexity. Das heißt, Sie müssten Ihre Frage bitte an Perplexity richten.
Telefónica über ihren Stromverbrauch
Netterweise hat auch die o2-Mutter Telefónica unsere jüngsten Fragen bezüglich des Stromverbrauchs per E-Mail beantwortet. Wir liefern Dir in den folgenden Zeilen eine Zusammenfassung. Ganz unten findest Du das ganze Statement sowie vorherige Äußerungen.
5G, KI und Verbraucherpreise
Der Münchner Konzern erklärt, dass 5G bis zu 90 Prozent weniger Strom pro Byte verbraucht als frühere Mobilfunkstandards. So lassen sich moderne Antennentechnologien verwenden und Frequenzen nach Bedarf aktivieren. Unter anderem dadurch sowie dem Einsatz von KI zur Netzoptimierung soll noch dieses Jahr der gesamte Energieverbrauch pro Byte bei Telefónica um 87 Prozent reduziert werden.
Apropos KI: Dynamische Netzsteuerung basierend auf der aktuellen Nachfrage, vorausschauende Wartungsarbeiten an Standorten und priorisierte Netzressourcen werden intelligent bewerkstelligt. Dank der langfristigen Stromlieferverträge musst Du keine Angst haben, dass die steigenden Energiepreise sich spürbar auf Deinen Tarif auswirken. Es gibt ein Polster von 550 GWh durch die Kooperationen.
Energieeffizienzmaßnahmen
Weitere Maßnahmen, welche der o2-Mutterkonzern zur Steigerung der Energieeffizienz vollzieht, sind intelligente Stromzähler und stromsparende Kühllösungen. Zudem werden Optimierungen der Cloud-Infrastruktur sowie Photovoltaikanlagen genannt. Für dieses Jahr strebt Telefónica außerdem die CO2-Neutralität an. Beispielsweise durch die Nutzung von 100 Prozent Grünstrom und Netzoptimierungen.
Den Großteil seines Ökostroms bezieht der Anbieter übrigens von Offshore-Windkraftanlagen. Wenn Du o2 Cloud oder Digital Phone nutzt, greifst Du ebenfalls auf nachhaltige Dienste zurück. Diese werden nämlich mit Grünstrom betrieben und es finden energieeffiziente Server Verwendung. Ferner passt sich die Rechenkapazität dynamisch an und nicht verwendete Ressourcen werden abgeschaltet.
Tipps für Verbraucher
Für Dich als Verbraucher hat Telefónica abschließend ein paar Tipps zum Senken des Handy-Stromverbrauchs. So hilft es, die Bildschirmhelligkeit zu reduzieren, den Dunkelmodus zu aktivieren und im Hintergrund laufende Apps zu schließen. Der Energiesparmodus und durch Updates optimierte Stromsparmechanismen sind weitere Empfehlungen. Schaue also regelmäßig nach Updates.
Handyhase: Wie hoch ist der Stromverbrauch pro Gigabyte für Sie als Netzbetreiber?
Telefónica: Der Stromverbrauch pro Gigabyte im o2 Netz wurde in den letzten Jahren erheblich reduziert. Dank modernster Mobilfunktechnologien wie 5G konnte die Energieeffizienz gesteigert werden. Konkret verbraucht 5G bis zu 90 % weniger Strom pro Byte als frühere Generationen wie 2G oder 3G. Seit 2015 hat o2 Telefónica den Energieverbrauch pro Byte um 85 % gesenkt und plant, diesen bis 2025 auf mindestens 87 % zu steigern. Diese Fortschritte sind maßgeblich auf technische Innovationen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Netzoptimierung zurückzuführen.
Handyhase: Wirken sich steigende Strompreise auf die Tarife der Verbraucher aus?
Telefónica: o2 Telefónica hat sich durch langfristige Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) mit Offshore-Windkraftanlagen in Deutschland gegen volatile Energiepreise abgesichert. Die Verträge umfassen 550 GWh jährlich und laufen bis 2040. Während steigende Strompreise die Betriebskosten erhöhen können, hat o2 Telefónica durch diese strategische Absicherung und die Nutzung von 100 % Grünstrom einen Puffer geschaffen, um direkte Auswirkungen auf Verbrauchertarife zu minimieren.
Handyhase: Welche Unterschiede beim Stromverbrauch gibt es zwischen 2G, 4G und 5G?
Telefónica: 5G ist erheblich energieeffizienter als ältere Netztechnologien. Der Verbrauch pro Byte ist bei 5G um bis zu 90 % geringer als bei 4G. Zudem ermöglicht 5G durch Funktionen wie Network Slicing und dynamische Kapazitätsanpassung eine noch effizientere Ressourcennutzung. Die höhere Effizienz von 5G erklärt sich auch durch den gezielten Einsatz moderner Antennentechnologien und die Fähigkeit, Frequenzen bedarfsgerecht zu aktivieren oder in den Standby-Modus zu versetzen.
Handyhase: Wie nutzt Telefónica KI, um den Stromverbrauch zu reduzieren?
Telefónica: Telefónica setzt KI auf vielfältige Weise ein, um Energie zu sparen:
- Dynamische Netzsteuerung: KI passt Netzkapazitäten in Echtzeit an die Nachfrage an. Frequenzen werden in Zeiten niedriger Nachfrage, wie nachts, in den Standby-Modus versetzt.
- Predictive Maintenance: KI erkennt frühzeitig Anomalien im Stromverbrauch von Mobilfunkstandorten und leitet Wartungsmaßnahmen ein, bevor größere Schäden auftreten.
- Optimierung von Netzkapazitäten: KI analysiert das Nutzerverhalten und priorisiert die Netzressourcen entsprechend, was zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs führt.
Durch den Einsatz von KI kann der Stromverbrauch im Antennennetz um bis zu 10 % gesenkt werden.
Handyhase: Welche anderen Maßnahmen werden zur Energieeffizienz verwendet?
Telefónica: Neben KI kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:
- Smart Metering: Der Einbau intelligenter Stromzähler ermöglicht die präzise Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs an allen Standorten.
- Freikühleinrichtungen: Austausch aktiver Klimaanlagen gegen energieeffizientere Kühllösungen.
- Optimierung der Cloud-Infrastruktur: Gezielte Auslastung und Anpassung der erforderlichen Ressourcen.
- Photovoltaikanlagen: Installation von Solaranlagen sowie erste komplett energieautarke Standorte
Handyhase: Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dieses Jahr die CO2-Neutralität erreichen?
Telefónica: o2 Telefónica strebt bis Ende 2025 CO2-Neutralität in Scope 1 und 2 an. Die wichtigsten Maßnahmen:
- Erneuerbare Energien: Nutzung von 100 % Grünstrom, unterstützt durch PPAs und eigene Photovoltaikanlagen.
- Elektrifizierung der Fahrzeugflotte: Umstellung auf E-Mobilität zur Reduzierung von Scope-1-Emissionen.
- Kompensation unvermeidbarer Emissionen: Erwerb von CO2-Zertifikaten für die verbleibenden Scope-1- und Scope-2-Emissionen.
- Energieeffizienzprogramme: Fortlaufende Optimierungen in Netz- und Betriebsinfrastrukturen.
Handyhase: Wie gewinnt Telefónica hierzulande vornehmlich seinen Strom?
Telefónica: o2 Telefónica bezieht den Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Ein Großteil davon stammt aus Offshore-Windkraftanlagen, die durch langfristige PPAs gesichert sind. Zusätzlich wird Strom aus eigener regenerativer Erzeugung durch Photovoltaikanlagen genutzt.
Handyhase: Gibt es neue Kooperationen oder Pläne für nachhaltige Energiegewinnung?
Telefónica: Ja, o2 Telefónica hat zwei langfristige PPAs abgeschlossen, die bis 2040 laufen und jährlich 550 GWh Strom aus Offshore-Windparks liefern. Darüber hinaus plant das Unternehmen die Installation weiterer Photovoltaikanlagen an Mobilfunkstandorten und prüft kontinuierlich neue Partnerschaften zur Förderung nachhaltiger Energiegewinnung.
Handyhase: Wie nachhaltig ist der Betrieb der Rechenzentren für O2 Cloud und Digital Phone?
Telefónica: o2 Telefónica setzt auf eine nachhaltige Gestaltung der Rechenzentren:
- Grünstrom: Betrieb ausschließlich mit erneuerbaren Energien.
- Effiziente Hardware: Auswahl energieeffizienter Server und Prozessoren.
- Optimierte Ressourcennutzung: Dynamische Anpassung der Rechenkapazität und Abschaltung ungenutzter Ressourcen.
Durch diese Maßnahmen wird der CO2-Fußabdruck der Rechenzentren minimiert und die Energieeffizienz maximiert.
Handyhase: Haben Sie Tipps für Verbraucher, um den Handy-Stromverbrauch zu senken?
Telefónica: Ja, Verbraucher können ihren Handy-Stromverbrauch mit einfachen Maßnahmen reduzieren:
- Bildschirmhelligkeit anpassen: Reduzieren der Helligkeit oder Aktivieren des Dunkelmodus.
- Apps im Hintergrund schließen: Nicht genutzte Anwendungen beenden.
- Energiesparmodus aktivieren: Diese Funktion optimiert die Ressourcennutzung des Smartphones.
- Updates regelmäßig durchführen: Software-Updates enthalten oft Optimierungen für den Energieverbrauch.
Im Vergleich zu 2015 möchte der Münchner Konzern den Energieverbrauch pro Byte bis 2025 um 87 Prozent reduzieren. Vergangenes Jahr soll schon eine Ersparnis von 81,4 Prozent erreicht worden sein. Außerdem beteuert o2, dass 5G in seinem Netz bis zu 90 Prozent weniger Strom als vorherige Mobilfunkstandards benötigt. Bessere Kühlungen werden ebenfalls verwendet.
Ferner prüft das Unternehmen den Einsatz von Sonnenkollektoren. Mit deren Hilfe seien im Geschäftsjahr 2026 Bruttoeinsparungen im Stromverbrauch von 20 Prozent jährlich im Vergleich zu 2021 möglich.
2021 verbrauchte Telefónica 730 Gigawattstunden, 2022 waren es mit 775 Gigawattstunden etwas mehr. Es gab aber auch einen höheren Datenverbrauch, was ja auch die regelmäßigen Statistiken wie der Jahresbericht der Bundesnetzagentur belegen.
o2 betont: Durch die vielen Maßnahmen sollte der Energiebedarf langfristig sinken.
- Bedeutet: Allein das o2-Mobilfunknetz verbrauchte 2022 so viel Strom, wie rund 238.300 2-Personen-Haushalte.
Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher 2-Personen-Haushalt verbrauchte laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020 rund 3252 Kilowattstunden (umgerechnet: 0,003252 Gigawattstunden) pro Jahr.
1&1 über ihren Stromverbrauch
Danke an 1&1 für die Antworten auf unseren Fragenkatalog, den wir via E-Mail verschickt haben. Wir haben Dir die wichtigsten Schilderungen zusammengefasst. Unter der Zusammenfassung findest Du aber auch das komplette Statement.
Vorteile von Open-RAN
Bei 1&1 kommt das europaweit erste Open-RAN-5G-Netz zum Einsatz. Der Vorteil ist ein modularer Ansatz durch Standartkomponenten. Wenn der Netzbetreiber effizientere Bauteile in den Servern benötigt, lässt sich das schnell bewerkstelligen. Der Mobilfunker weist darauf hin, dass der TÜV Rheinland Open-RAN als bis zu 30 Prozent stromsparender im Vergleich zu konventionellen Handynetzen einstuft.
Die softwarebasierte Architektur reduziert durch Virtualisierung den Einsatz von Hardware und sorgt für kompaktere Antennenstandorte. Außerdem nutzt das in Montabaur ansässige Unternehmen an allen Standorten 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Sollte kein direkter Einfluss auf den Strombezug möglich sein, greift 1&1 auf geprüfte Zertifikate zurück.
Chancen durch neues Netz
Generell merkt 1&1 an, dass der Aufbau und Betrieb eines neuen Netzes von Anfang an die Chance bietet, sich auf ökologische Nachhaltigkeit zu fokussieren. Unter anderem effizientere Rechenzentren, kurze Datenwege und standardisierte Schnittstellen sollen zur Minimierung des Stromverbrauchs beitragen. Emissionen aus eigenen und externen Quellen will der Anbieter weiter senken.
Die kontinuierliche Optimierung des Mobilfunknetzes ist dabei besonders relevant. Effizient ist die Nutzung bestehender Antennenstandorte. Aber auch betriebsintern finden Umstrukturierungen statt. Bis 2026 möchte man eine dedizierte Klimastrategie mit Reduktionszielen realisieren. Ab diesem Jahr beginnt die Umstellung der Dienstfahrzeuge auf Elektrowagen, die bis 2030 abgeschlossen sein soll.
Wichtige Lesetipps
Weitere Erkenntnisse findest Du im ESG-Bericht von 1&1 (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Wenn Du selbst Deinen Stromverbrauch am Handy optimieren willst, empfiehlt Dir 1&1 entsprechende Leitfäden der Hersteller. Beispielsweise diesen Bericht von Samsung und diesen Bericht von Apple. Außerdem findest Du hier von Google, hier von Xiaomi und hier von Honor Artikel über den effizienten Umgang mit dem Smartphone.
Gerne geben wir Ihnen einen Einblick in unser Engagement, das 1&1 Mobilfunknetz möglichst energieeffizient zu gestalten:
Mit dem Aufbau unseres Open-RAN-basierten 1&1 5G-Netzes setzen wir von Beginn an auf modernste Technologien. Die Architektur ist vollständig virtualisiert in unserer privaten Cloud. Sämtliche Netzfunktionen werden via Software gesteuert, die auf COTS-Hardware läuft. So sind wir in der Lage, physische Komponenten zu reduzieren und jeweils die besten und energieeffizientesten Lösungen am Markt zu implementieren.
Experten des TÜV Rheinland bestätigen, dass die Open-RAN-Technologie im Vergleich zu konventionellen Mobilfunknetzen ein Energieeinsparpotenzial von 10 bis 30 Prozent bietet – variierend je nach verglichenem Altsystem.
Zudem nutzen wir an allen 1&1 Standorten 100 Prozent Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Wo wir keinen direkten Einfluss auf den Strombezug haben, gleichen wir dies über geprüfte Zertifikate aus. Der Aufbau und Betrieb eines neuen Netzes gibt uns die Chance, von Anfang an auf ökologische Nachhaltigkeit zu setzen – mit effizienten Rechenzentren, kurzen Datenwegen und standardisierten Schnittstellen, die den Energieverbrauch minimieren.
Wir prüfen zudem kontinuierlich weitere Möglichkeiten, um unser Netz noch energieeffizienter zu gestalten. Details zu unserer Netzarchitektur und unseren Maßnahmen finden Sie zudem in unserem Factsheet „Offen für mehr Nachhaltigkeit“ anbei.
Noch ein Vorab-Hinweis: Anfang September ist die Veröffentlichung des ESG-Report von 1&1 geplant, der unter anderem Einblicke in unsere Nachhaltigkeitsbemühungen bei unserem Mobilfunknetz und darüber hinaus gibt. Diese Informationen teile ich dann ebenfalls gerne mit Ihnen.
Zu Ihrer Frage hinsichtlich Tipps für Verbraucher, um den Handy-Stromverbrauch zu senken:
Wir beobachten, dass immer mehr Hersteller ihre Kundinnen und Kunden mit praktischen Hinweisen und Funktionen unterstützen, etwa um die Akkulaufzeit zu verlängern und Energie effizienter zu nutzen. Ressourcen von bekannten Herstellern wie Samsung oder Apple dazu: Galaxy Smartphones: Akkulaufzeit optimieren | Samsung DE bzw. Batterien – Leistung maximieren – Apple (DE)
Hinsichtlich Ihrer Frage zu IONOS:
Auch IONOS setzt für den Betrieb seiner Rechenzentren auf erneuerbare Energien und moderne Energiemanagementsysteme. Für detailliertere Informationen bitten wir Sie, direkt auf die Kolleginnen und Kollegen unter [email protected] zuzugehen.
Wie viel Strom verbraucht das gesamte Handynetz?
So ganz einfach ist es also nicht, den gesamten Stromverbrauch der Handynetze herauszubekommen.
Interessante Einblicke für technisch Interessierte gibt es beim Fraunhofer-Institut. Dort findet sich eine Prognose, die den Stromverbrauch auch im Telekommunikationssektor beleuchtet. Die Analyse (HIER als PDF) reicht bis 2025, stammt allerdings aus dem Jahr 2015 und sollte deshalb mit Vorsicht gelesen werden.
Interessant jedenfalls folgende Aussage: „Der Mobilfunk wird von rund 1,7 TWh in 2015 auf insgesamt 2,8 TWh in 2025 ansteigen“.
- Die Analyse geht davon aus, dass selbst in einem nachhaltigen Szenario ein deutlicher Anstieg des Energiebedarfs bis 2025 zu verzeichnen ist.
- Dem gegenüber stehen die Stromsparmaßnahmen der Netzbetreiber (Telefónica: 87 Prozent Reduktion von 2015 bis 2025)
Netzbetreiber-Maßnahmen für geringeren Stromverbrauch

Mobilfunkstandorte werden optimiert
Die Netzbetreiber sind stets bestrebt, ihr Mobilfunknetz in puncto Energiebedarf zu optimieren. Das geschieht nicht nur zum Wohle der Anwender und der Umwelt, denn auch die Telekommunikationsunternehmen leiden unter den inflationsbedingt gestiegenen Stromkosten. Und möchten natürlich in Sachen nachhaltiger Mobilfunk interessante Zahlen liefern.
Mit besserer Hardware und schlauer Software senken die Anbieter sukzessive den Verbrauch.
Optimierungen der Deutschen Telekom beim Energieverbrauch
Die Telekom hat 15 kleine und große Technologien eingeführt, um den Stromverbrauch in ihrem Netz zu senken. Neben Software-Updates der Infrastruktur, die zu einer Ersparnis von fünf Prozent geführt haben, helfen auch neuartige Klimaanlagen für die Mobilfunkanlagen. Diese sind 85 Prozent effizienter.
- Von 2019 bis 2022 konnte die Telekom 66 Gigawattstunden Strom einsparen.
Optimierungen von Vodafone
Ältere Technologien und 40.000 Netz-Elemente werden in den nächsten drei Jahren von Vodafone in Rente geschickt.
- Laut dem Betreiber könnte man mit den Einsparungen 33.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Außerdem schaltet die Firma sukzessive einen dynamischen Energiesparmodus frei. Windturbinen für Mobilfunkstandorte sollen den Verbrauch um bis zu zwei Drittel senken. Durch eine Kooperation mit RWE will Vodafone bis 2026 auf Windkraft setzen und 5G in den Ozean bringen.
Durch den Einsatz von KI will Vodafone das Netz verbessern und nebenbei Energie sparen.
Stromspar-Maßnahmen der Telefónica (o2)
Das Münchner Telekommunikationsunternehmen setzt unter anderem auf Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Mit einem Smart Meter getauften Gerät erweitert o2 seine Mobilfunkanlagen. Dessen KI ermittelt schließlich den Stromverbrauch, wodurch potenzielle Probleme durch übermäßig hohen Verbrauch schnell erkannt und behoben werden.
Strom sparen: Bundesnetzagentur hat Standby-Modus erlaubt
Eine essenzielle Energiesparmaßnahme wurde auch von der für die hiesige Telekommunikation zuständigen Behörde freigegeben. Davon profitierst Du automatisch bei jedem Anbieter.
Ende 2022 wandte sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) an die Telekom, Vodafone und Telefónica. Sie gab den Netzbetreibern die Erlaubnis, die Leistung ihrer Antennen zu verringern.
Keine Angst, das geschieht nur in passenden Situationen. Bei geringem Bedarf wird ein Teil der Frequenzbänder in den Standby-Modus versetzt.
Diese Prozedur greift unter anderem nachts oder tagsüber in abgelegenen Regionen. Die Netzbetreiber beteuern, dass eine Grundversorgung stets bestehen bleibt. Wenn die Nachfrage steigt, erhöht sich die Kapazität rasch wieder.
Eigene Messungen zum Stromverbrauch im Handynetz
Bis hierhin ist das alles nur sehr theoretisch und, zugegeben, nicht besonders handfest.
Für einen (natürlich nicht verallgemeinbaren) Praxiseinblick haben wir uns mal die Mühe gemacht, eigene Messungen zum Stromverbrauch im Handynetz durchzuführen.

Die App Accu Battery ermittelt den Stromverbrauch
Vergleich LTE / 5G und WLAN
Wir haben einen eigenen Praxistest vollzogen, um zu erörtern, wie viel Strom im Mobilfunknetz in unterschiedlichen Szenarien verbraucht wird. Hierfür kam die App AccuBattery zum Einsatz, die Du Dir hier kostenlos im Google Play Store herunterladen kannst. Mit der App lassen sich auch Anwendungen mit unverhältnismäßig hohem Energiebedarf entlarven.
Als Testgerät nutzten wir das Vivo X Fold, das einen 4600 mAh großen Akku besitzt. Gemessen wurde auf dem 6,5 Zoll messenden Außenbildschirm (Full HD+) bei 90 Prozent Helligkeit. Um den Stromverbrauch des Mobilfunks in ein Verhältnis zu setzen, wurde ein Vergleich mit dem Stromverbrauch im WLAN vollzogen.
Die einzelnen Tests dauerten je fünf Minuten. Es kamen das Mobilfunknetz von Vodafone und das Festnetzinternet von 1&1 im Telekom-Netz über eine Fritz!Box zum Einsatz. In der unten eingebetteten Tabelle findest Du die Ergebnisse.
Testszenario | Standort | Funkstandard | Stromverbrauch |
YouTube | innen | Mobilfunk (4G / 5G) | 21 mAh |
YouTube | innen | WLAN | 26 mAh |
Chrome | innen | Mobilfunk (4G / 5G) | 39 mAh |
Chrome | innen | WLAN | 42 mAh |
YouTube | außen | Mobilfunk (5G) | 15 mAh |
YouTube | außen | WLAN | 14 mAh |
Chrome | außen | Mobilfunk (5G) | 33 mAh |
Chrome | außen | WLAN | 35 mAh |
Analyse der eigenen Messungen
Wir wiederholten die oben aufgeführten Tests mehrmals und notierten die typischen Werte. Für den Außenversuch hielten wir uns auf der Terrasse auf, damit auch eine reibungslose Wi-Fi-Konnektivität gegeben war. Im Vergleich zu einer WLAN-Verbindung mit 2,4-GHz-Frequenz zeigte sich das Mobilfunknetz sowohl innen als auch außen meistens stromsparender.
Es kommt aber auf das Anwendungsszenario an. So verbraucht Video-Streaming über YouTube in Full HD erstaunlicherweise weniger Akku als Internetbesuche per Chrome-Browser.
Häufige Fragen (FAQ) zum Stromverbrauch im Handynetz
Noch Fragen? Die FAQ fassen noch einmal wichtige Fakten zum Stromverbrauch im Handynetz zusammen.
Wie viel Strom verbraucht das o2-Netz?
Die Telefónica gibt an, dass das o2-Netz im Jahr 2022 rund 775 Gigawattstunden Strom verbrauchte. 2021 waren es noch 730 Gigawattstunden. Der Stromverbrauch soll von 2015 bis 2025 um 87 Prozent reduziert werden.
Wie viel Strom verbraucht das Handynetz insgesamt?
Es ist schwer zu ermitteln, wie viel Strom das gesamte Handynetz verbraucht. Hier sind wir auf Statements der Netzbetreiber angewiesen. Das Fraunhofer-Institut ging davon aus, dass der Stromverbrauch im Mobilfunknetz von 2015 bis 2025 ansteigt, nämlich von 1,7 TWh in 2015 auf insgesamt 2,8 TWh in 2025. Bei den Zahlen handelt es sich um Prognosen.
Was verbraucht weniger Strom - 4G oder 5G?
5G verbraucht weniger Strom als 4G. Allerdings kommt es auch darauf an, wie viel Datenvolumen durch das Handynetz fließt. Werden deutlich mehr mobile Daten verbraucht, steigt der Energieverbrauch an. Das gilt insbesondere fürs Videostreaming.