6G im Check: Was erwartet uns beim nächsten Mobilfunkstandard?

Funkmast
6G: Der Bedarf nach hohem Mobilfunk-Speed steigt
Wir leben in einer Zeit, in der es immer mehr Dienste gibt, die eine schnelle Internetanbindung unterwegs erfordern. Beispielsweise das Streaming von Konsolenspielen oder Video-Services wie Netflix in bester Qualität. Zudem sollen die virtuelle Realität (VR) und die erweiterte Realität (AR) demnächst eine größere Rolle spielen.
Dies soll der Mobilfunkstandard der 6. Generation leisten: 6G.
Teilen sich viele Handybenutzer einen Mobilfunkmast, wird die Bandbreite entsprechend aufgesplittet und die Geschwindigkeit geht in die Brüche. Je mehr Bandbreite ein Mobilfunknetz liefern kann, desto schneller bist Du also im Internet unterwegs. Via 5G sind aktuell in der Theorie bis zu 10 GBit/s im Download umsetzbar.
Erheblich schneller als 5G
Beispielsweise ermöglicht der Chipsatz Snapdragon 8 Gen. 1, der unter anderem das Xiaomi 12, das OnePlus 10 Pro und das Oppo Find X5 Pro antreibt, diese Bandbreite. Das SoC Exynos 2200, das in unseren europäischen Modellen des Galaxy S22 steckt, bringt es auf maximal 7,35 GBit/s beim 5G-Datenempfang. Alles Peanuts gegen die potenzielle Geschwindigkeit von 6G.
Anfang 2022 erreichte ein chinesisches Forscherteam in einem Feldversuch 206,25 GBit/s im Download. Möglich ist dieser Speed unter anderem dank neuer Frequenzen im Terahertz-Bereich.
Was kann 6G sonst noch?
Nicht nur die Netzbetreiber, sondern auch die Hersteller wie Samsung strecken bereits ihre Fühler Richtung 6G aus. Samsung kann sich eine Markteinführung des sechsten Mobilfunkstandards bis 2028 vorstellen. Die Südkoreaner sehen 6G als Chance für die Berechnung von Hologrammen durch neuartige Smartphone-Displays.
Nicht nur beim Entertainment, auch in der Medizin und der Industrie könnte dies eine wichtige Errungenschaft werden. Sogenannte digitale Zwillinge, exakte virtuelle Kopien von Objekten, wären in Echtzeit übertragbar. Laut Samsung hätte 6G in der Spitze seiner Entwicklung Reserven, um Datenraten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde zu stemmen.
News rund um 6G
6G könnte stromsparender werden
Solche enormen Geschwindigkeiten erfordern eine hohe Performance und benötigen entsprechend viel Energie. Ericsson und das MIT erforschen deshalb Null-Energie-Lösungen. Solche Geräte generieren Strom aus der Umgebung mithilfe von Vibrationen, Hochfrequenzwellen, Temperaturunterschieden und Licht. Dieser Ansatz würde den Akku Deines Smartphones beim 6G-Betrieb schonen.
Wer finanziert die 6G-Entwicklung?
Ein flotter, zukunftsweisender Mobilfunk ist essenziell für eine moderne Bevölkerung. Das wissen auch die Politiker. Deshalb gab die Bundesregierung im vergangenen Jahr bekannt, 700 Millionen Euro für die Finanzierung des sechsten Mobilfunkstandards investieren zu wollen. Der holografische Ansatz spielt dabei ebenfalls eine große Rolle.
„Wir müssen jetzt schon an das Übermorgen denken und neue Schlüsseltechnologien und Standards in den Kommunikationstechnologien von Beginn an mitgestalten.“, erklärte CDU-Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (via t-online). Außerdem führte sie aus, dass 6G „große Vorteile für die mobile Kommunikation jedes einzelnen Menschen, aber auch für unsere Industrie und Landwirtschaft“ bringt.
In einem separaten Ratgeber erfährst Du mehr zu den Unterschieden von 2G, 3G, 4G, 5G und 6G im Vergleich!