So gehst Du auf See in keiner Kostenfalle baden

Handynutzung auf Kreuzfahrt: Kosten und Tipps für Schiffsreisen

Wenn Du eine Kreuzfahrt oder andere Schiffsreise machst, gibt es einige Dinge, die es bei der Handynutzung zu beachten gilt. Wir schildern Dir alle Informationen rund um maritime Netze und Schiffs-WLAN, damit aus Deinem Traumurlaub beim Blick auf die Rechnung kein Albtraum wird.
Tipps zur Handynutzung auf See und Kreuzfahrt

Tipps zur Handynutzung auf See und Kreuzfahrt

Eine Seefahrt, die ist (ohne Kostenfalle) lustig

Der Sommer naht und Du freust Dich bestimmt schon auf Deinen Urlaub. Soll es eine weitere Reise sein, bietet sich eine Kreuzfahrt an. Richtig entspannen kannst Du Dich aber nur, wenn keine horrenden Gebühren zu befürchten sind. Auf dem freien Gewässer gelten andere Regeln wie auf Land – das betrifft auch die Handynutzung. Wir führen Dich durch den Irrgarten des Mobilfunks und WLAN an Deck.

Wenn Du Dich nicht ausreichend informierst, kann es nämlich ganz schnell sehr teuer auf dem Schiff oder der Fähre werden. Im schlimmsten Fall droht eine Rechnung im drei– oder sogar vierstelligen Bereich.

Handyempfang auf dem Meer: Gesetzeslage

Die Mobilfunkanbieter unterscheiden ihr Sortiment grundlegend in zwei Kategorien: terrestrische und nicht-terrestrische Verbindungen. Also Kommunikation auf dem Land und Internet auf See oder das Handy im Flugzeug. Wahrscheinlich hast Du schon vom EU-Roaming gehört. Damit sorgt die Europäische Union dafür, dass Du im EU-Ausland nicht in eine Kostenfalle gerätst.

Die Betonung liegt auf Land. Eine festgelegte Deckelung gibt es seit Juli 2022 aber auch auf dem Meer. In der entsprechenden Verordnung wird eine automatische Unterbrechung zum Schiffnetz gewährleistet, wenn eine Gebühr von 59,50 Euro überschritten wurde. Allerdings funktioniert das Kappen der Verbindung nicht immer zuverlässig.

@handyhase

😫Wenn die Internetnutzung zur Kostenfalle wird…🛳️ Während der Reise ein paar Fotos mit dem Smartphone senden, kostet im Normalfall nichts zusätzlich.👏🏻Anders sieht es allerdings aus, wenn du auf Kreuzfahrt bzw. auf dem Wasser bist. ⚓️ Das Schiffnetz ist nämlich alles andere als günstig und auch WLAN-Pässe von AIDA und co. sind ein teures Vergnügen😵‍💫 Wie sind deine Erfahrungen mit Handynutzung während der Schifffahrt? 👀 #kostenfalle #internet #empfang #mobiledaten #handytarif #wlan #hotspot #tarif #schiff #meinschiff #aida #aidacruises #msccruises #kreuzfahrt #kreuzfahrtliebe #kreuzfahrtschiff #reisenumdiewelt #reisen #schiffahrt #boatcruise #roaming #mobilfunk

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Dein Anbieter muss Dich aber über die Preise für den Mobilfunk auf See informieren, sobald das Handy sich einwählt. Außerdem ist eine weitere SMS Pflicht, wenn die Konnektivität aufgrund der erreichten Kostenschwelle getrennt wird.

Kostenairbag und weitere Schutzmaßnahmen

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, das Handy auf Kreuzfahrt im Gewässer des Internets treiben zu lassen. Mobilfunk auf dem Boot wird über eine Basisstation realisiert, die wiederum per Satellit mit einer Basisstation an Land in Kontakt tritt. Außerdem bieten Reedereien eigene Schiffs-WLAN-Netze an. Der zuvor erwähnte Kostenairbag greift nur bei der Mobilfunk-Variante.

Wenn es blöd läuft und sich ein Monat überschneidet, musst Du aber den doppelten Maximalbetrag zahlen. Das wären 119 Euro. Ein stolzes Sümmchen. Deshalb ist es eine Überlegung wert, den Flugmodus an Bord zu aktivieren. Damit kappst Du den Handyempfang. In Küstennähe kannst Du überprüfen, ob das terrestrische Netz bereits erreichbar ist.

Bist Du in der EU, gelten dann die EU-Roaming-Bedingungen. Optional kannst Du im Flugmodus nur das WLAN aktivieren. Informiere Dich vor der Nutzung des drahtlosen Schiffsnetzwerks ausführlich über die Konditionen. Am besten deaktivierst Du automatische Updates, Downloads von E-Mails, Uploads zu Clouddiensten und ähnliches, um die Datenübertragung gering zu halten.

Mobiles Internet auf See: Kosten der Provider

Mobilfunk auf dem Schiff

Mobilfunk auf dem Schiff

Die Infrastruktur für maritime Verbindungen ist teuer. Entsprechend verlangen Netzbetreiber mehr Geld. Je nach Dienst und Anbieter sind die Unterschiede des nicht-terrestrischen Services zum terrestrischen Service eklatant. Wir schildern dir die Kosten für einzelne Verbindungen und spezielle Datenpässe für Seereisen von Telekom, Vodafone und o2.

Kosten: Teure Satellitenverbindungen auf Schiff, Fähre und Flug!

Nur für eine ungefähre Vorstellung der Kosten und Preisstruktur: In der unten stehenden Tabelle haben wir die Kosten bei den drei Netzbetreibern zusammengetragen. Du siehst die Kosten pro abgehenden und eingehenden Anruf, jeweils pro Minute. Außerdem die Kosten für mobile Datenverbindungen, also fürs Surfen.

  • Die Telekom hat mittlerweile die Datennutzung auf Schiffen und in Flugzeugen komplett deaktiviert. Telefonate sind zu teuren Minutenpreisen nach wie vor möglich. Zuvor kostete das Megabyte rund 20 €.
  • Bei der Telefónica sind non-terrestrische Verbindungen nicht mehr möglich. Zuvor wurden pro Megabyte bis zu 25 Euro berechnet.

Mobilfunk auf dem Schiff bei der Telekom

Allgemein:

  • ausgehende Telefonate: 3,99 Euro je Minute
  • ankommende Telefonate: 1,99 Euro je Minute
  • ausgehende SMS: 1 Euro
  • ankommende SMS: 0 Euro
  • → Daten ehemals 19,80 Euro pro Megabyte (!), mittlerweile nur noch per Datenpass

Datenpässe:

  • DayPasss Ship mit 75 MB: 5,95 Euro je Tag
  • 48h-Pass Ship mit 250 MB: 15,95 Euro je zwei Tage
  • WeekPass Ship mit 500 MB: 29,95 Euro je eine Woche

Mobilfunk auf dem Schiff bei Vodafone

Mit Rahmenvertrag:

  • ausgehende Telefonate (Vodafone-Netz): 4,61 Euro je Minute
  • ausgehende Telefonate (Fremdnetz): 5,12 Euro je Minute
  • eingehende Telefonate: 1,82 Euro je Minute
  • Telefonie mit Option Vodafone World: 1,54 Euro je Minute

Ohne Rahmenvertrag:

  • ausgehende Telefonate (Vodafone-Netz): 5,48 Euro je Minute
  • ausgehende Telefonate (Fremdnetz): 6,09 Euro je Minute
  • eingehende Telefonate: 1,82 Euro je Minute
  • Telefonie mit Option Vodafone World: 1,82 Euro je Minute

Daten und SMS:

  • Datenverbindung: 23,60 Euro je Megabyte
  • ausgehende SMS: 0,55 Eurocent
  • ankommende SMS: 0 Eurocent

Mobilfunk auf dem Schiff bei Telefónica

Es sind keine Mobilfunkdienste an Bord direkt von Telefónica möglich. Der Anbieter hat mit seiner Marke o2 einen drastischen Schritt vollzogen. Seit Ende Mai 2018 gibt es generell kein Datenroaming dieses Netzbetreibers mehr auf einer Kreuzfahrt oder anderen Seereise. Telefonieren kannst Du als o2-Kunde an Deck nur über Fremdnetze. Das kann richtig teuer werden.

Im schlimmsten Fall werden vier Euro pro Gesprächsminute fällig. Surfen kannst Du bei o2 auf dem Meer nur über das Schiffs-WLAN. Informiere Dich dringend vor Reiseantritt über die Konditionen des mit Satelliten verbundenen Schiff-Mobilfunks in Verbindung mit Deinem Telefónica-Vertrag.

Einschätzung zu den Mobilfunkkosten im Gewässer

Die Deutsche Telekom denkt an Schiffreisende und bietet relativ faire Datenpakete an. Mit diesen kannst Du auch günstiger telefonieren, beispielsweise über VOIP mittels Messengern wie WhatsApp. Empfehlen können wir das allerdings nicht: Die Preise rechtfertigt mobiles Surfen wirklich nur in absoluten Notfällen, horrende Rechnungen und Kostenfallen musst Du zum Glück nicht mehr befürchten.

Bei Vodafone sind SMS ziemlich günstig, ansonsten wird es sehr teuer. Gute 50 Euro für das Streamen eines einzigen Spotify-Songs? Nein, danke! Besonders Internetausflüge im Netz dieses Providers solltest Du auf einem Schiff dringend vermeiden.

Telefónica (o2) gibt die Verantwortung quasi ab. Durch den gesperrten Datenroaming-Zugang auf Kreuzfahrten und anderen Seereisen, bist Du auf das Schiffs-WLAN angewiesen. Von Telefonaten auf dem Meer via o2-SIM-Karte raten wir aufgrund drohender hoher Kosten ab.

Alternative: WLAN der Reedereien

Preise des Schiffs-WLAN von AIDA und Co.

Preise des Schiffs-WLAN von AIDA und Co.

Mit Wi-Fi durch den Wellengang, das ist eine Alternative zum Roaming auf See. Allerdings meist eine ziemlich teure. Wir haben uns die Preise von drei bei uns tätigen, beliebten Reedereien angesehen. Namentlich handelt es sich dabei um AIDA, MSC und TUI Cruises (Mein Schiff). In den folgenden Zeilen erfährst Du, wie viel das Internet an Deck bei diesen Schifffahrtunternehmen kostet.

AIDA-Internettarife

  • Onboard Chat (nur Chats über die ADIA-App möglich): 1 Euro je Tag
  • Social Media Flat (Social Media mit Text, Fotos und Videos sowie Chats per AIDA-App): 5 Euro je Tag
  • Internet Flat (Social Media, Internet, Messenger, Videotelefonie und Chats per AIDA-App): 10 Euro je Tag
  • Premium Internet Flat: (ähnlich Internet Flat, aber schneller und für zwei Endgeräte): 15 Euro pro Tag

Die Preise gelten seit Oktober 2023 und verstehen sich bei Buchung an Bord. Werden die Tarife über die gesamte Kreuzfahrt gebucht, gibt es bei Vorabbuchung 20 Prozent Rabatt, bei einer Reisedauer ab 41 Tagen sogar 50 Prozent Rabatt.

MSC-Internettarife

  • Browse Cruise Paket (Social Media, Internet und Messenger): ab 55,94 Euro für sieben Nächte
  • Browse & Stream Crusise Paket (Social Media, Internet, Messenger, Streaming und Videotelefonie): ab 83,94 Euro für sieben Nächte
  • Browse Crusise Paket für ein Endgerät pro Tag in Europa: 9 Euro
  • Browse & Stream Crusise Paket für ein Endgerät pro Tag in Europa: 13 Euro

MSC spendiert ebenfalls bei allen Paketen unbegrenztes Datenvolumen. Außerdem locken 20 Prozent Rabatt für Vorabbuchungen bei Standard- und Premium-Reisen.

TUI-Internettarife (Mein Schiff)

  • Surf Light mit 1 GB (Social Media und Messenger, kein Internet und Telefonie): 15 Euro pro Fahrt
  • Surf Flow mit 10 GB (Social Media und Messenger, kein Internet, keine Videos und keine Telefonie): 75 Euro pro Fahrt
  • Surf Stream mit 25 GB (Social Media und Messenger, kein Internet, keine Videos und keine Telefonie): 99 Euro pro Fahrt

Diese Pakete wurden im November 2023 eingeführt. Wenn Du innerhalb Europas reist und vorbuchst, kannst Du Dich an diesen Preisen orientieren. Bei Buchung an Bord schlägt Surf Light mit 18 Euro, Surf Flow mit 90 Euro und Surf Stream mit 119 Euro zu Buche.

Kosten sind oft von der Reederei versteckt

Leider glänzen die Schifffahrtunternehmen nicht besonders mit Kundenfreundlichkeit hinsichtlich der Preisauskunft der Internettarife. Meistens heißt es, du sollst Dich ins Kundenportal einloggen, die Informationen auf Preisvergleichsportalen einholen oder sogar erst an Bord erfragen. So mussten auch wir Umwege gehen, um zu den Details zu gelangen.

Wir haben die aktuellen Preisangaben von cruisetickets, meine-kreuzfahrtlounge und moin-schiff eingeholt. An dieser Stelle ein Danke an die Betreiber, die sich Mühe geben, diese wichtigen Details unkompliziert bereitzustellen.

Einschätzung zu den WLAN-Kosten im Gewässer

Willst Du bei ADIA per Messenger mit Freunden und Familie an Land in Kontakt bleiben, kostet Dich die Internet Flat 15 Euro am Tag. Nach zwei Wochen wären das 210 Euro. MSC ist mit seinem Browse Cruise Paket für 55,94 Euro pro Woche günstiger. Trotzdem drückst Du nach 14 Tagen 111,88 Euro ab. TUI begrenzt zwar die Anwendungen im Surf Flow, aber es werden nur 75 Euro fällig.

Du solltest allgemein beachten, dass die Preise für Reisen innerhalb Europas gelten. Ansonsten sind höhere Kosten möglich. Allzu attraktiv sind die meisten Offerten der Reedereien nicht. Vor allem, wenn man sie mit den Mobilfunkprodukten für Schiffsreisende mit Telekom-Kontrakt vergleicht. Bist Du Telekom-Kunde, buche lieber dort ein Paket für Deine Kreuzfahrt.

Handy im Flugzeug: Himmelhohe Preise?

Nicht nur auf dem Land oder auf See funktioniert der Mobilfunk, sondern auch in der Luft. Die Netzbetreiber arbeiten mit Satelliten-Anbietern zusammen, um über den Wolken den Datenverkehr zu realisieren. Bis zu einer bestimmten Höhe funktioniert das Bodennetzwerk, anschließend übernehmen die Himmelskörper. In Europa gibt es hierfür das EAN (European Aviation Network).

Mehr über dieses Verfahren und die Kosten erfährst Du in unserem speziellen Ratgeber für die Handynutzung im Flugzeug. Oder Du informierst Dich ganz allgemein über die Handynutzung im Ausland.

Dieser Artikel beinhaltet Informationen von der Bundesnetzagentur, der Verbraucherzentrale und Der Westen.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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