Connect und Chip Netztest 2017: Telekom bleibt vorn, Vodafone holt auf, o2 und E-Plus weiter abgeschlagen

Die Telekom ist auch dieses Jahr der Streber im Netztest und bekommt ein „sehr gut“, während Vodafone kaum schlechter ist. Die fusionierten Netze von o2 und E-Plus sind abgeschlagen.

Jedes Jahr testen die Zeitschriften „Chip“ und „Connect“ die deutschen Handynetze auf Herz und Nieren. Dabei werden weite Strecken Deutschlands im Auto, im Zug oder zu Fuß zurückgelegt und dabei die Sprachqualität und die Internetverbindung getestet.

Seit diesem Jahr werden dabei nur noch drei Netze berücksichtigt, da die Netze von E-Plus und o2 zusammengelegt wurden auch wenn der Prozess noch nicht ganz abgeschlossen ist. Übrig bleiben also die Telekom, Vodafone und o2 (Telefónica).

connect Netztest 2017

Die detaillierten Testergebnisse findest Du bei Connect bzw. Chip. Wir möchte hier die wichtigsten Resultate zusammenfassen.

Sprachqualität

Gemessen wurde die Erfolgsquote für das Zustandekommen eines Telefonats, die Rufaufbauzeit und die Sprachqualität.

In deutschen Innenstädten gibt es keinen großen Unterschied zwischen den Netzen. Das Telekom-Netz liegt hier marginal vor dem Vodafone-Netz, das wiederum marginal vor dem o2-Netz liegt. Einzig die Rufaufbauzeit ist bei o2 im Schnitt ca. eine Sekunde länger. Das gilt für Großstädte und Kleinstädte im Auto und zu Fuß.

Auf Straßen außerhalb von Städten ist die Performance der Telekom und Vodafone in etwa gleich gut wie in Innenstädten während das o2-Netz in allen drei Disziplinen leicht hinter den Ergebnissen aus den Städten liegt.

In der Bahn haben alle Netzbetreiber ihre Probleme. Im Vergleich zu den Resultaten aus den Tests im Auto und zu Fuß sinkt die Erfolgsquote, die Rufaufbauzeit steigt und die Sprachqualität leidet. Auch hier liegen die Resultate von o2 hinter denen von Vodafone und der Telekom.

Die Telekom bekommt im Sprach-Test 366/400 Punkte, Vodafone 352/400 und o2 nur 270/400.

Internetqualität

Hier wird eine Reihe von Tests gemacht. Dazu gehört das Aufrufen von Webseiten, der Download von Dateien sowie Erfolgsquote, Aufbauzeit und Qualität von Youtube-Videos.

Hier ist der Abstand zwischen den ähnlich guten Netzen der Telekom und Vodafone einerseits und dem von o2 andererseits zum Teil sehr deutlich. So liegt die durchschnittlichen Downloadrate von o2 (1568 kbit/s) deutlich unter der von der Telekom (6801 kbit/s) oder Vodafone (13578 kbit/s).

Interessanterweise ist das Telekom-Netz zwar in der Regel etwas schneller als das von Vodafone, Vodafone glänzt jedoch mit besseren Ergebnissen im Youtube-Test.

Generell gilt auch hier die gleiche Tendenz wie im Sprachtest. Auf der Straße können alle Netze noch gut mithalten. Im Zug verschlechtern sich die Resultate, insbesondere von Vodafone und noch stärker von o2.

Die Telekom bekommt im Internet-Test 521/600 Punkte und Vodafone 489/600. o2 ist deutlich abgeschlagen mit 373/600 Punkten.

Fazit

Während die Telekom weiter von sich behaupten kann, das beste Netz Deutschlands zu haben, folgt Vodafone auf Schritt und Tritt und ist in der Praxis genauso gut. Das Netz von o2 ist, was die Sprachqualität betrifft, noch in Ordnung. Mobiles Surfen im o2-Netz verlangt jedoch weiterhin etwas Geduld ab. Das gilt sowohl in Städten als auch auf dem Land.

Das Fazit von Connect bzw. Chip: Telekom „sehr gut“, Vodafone „gut“ und o2 „ausreichend“.

Nicht berücksichtigt ist hier natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Tarife im o2-Netz bekommt man in der Regel deutlich günstiger als etwa Tarife der Telekom, erwähnt sei da nur die winSIM Allnet-Flat. Außerdem hängt die persönliche Netzwahl auch von der Versorgung am eigenen Wohn- und/oder Arbeitsort ab.

Anders ausgedrückt: Was bringt es mir, wenn man im Telekom-Netz schnelles Internet auf der Autobahn hat, bei mir im Ort aber das LTE-Netz von o2 schneller ist. Deshalb ist unser Tipp: Schau Dir die Netzqualität an für Dich relevanten Orten an. Mehr zum Thema findest Du in unserem Artikel zu den verschiedenen Mobilfunknetzen.

Profilbild von Marleen
Die Technik- und Mobilfunk-Expertin Marleen ist bereits seit 2009 kein unbeschriebenes Blatt mehr in der Branche. Nach dem Studium der Information- und Medientechnik absolvierte sie ein Volontariat bei einem großen Telekommunikationsmagazin und verblieb dort auch 9 Jahre. Bereits dort hatte sie ersten Kontakt mit Schnäppchen. Seit November 2017 ist Marleen als Chefredakteurin bei Handyhase.de tätig.

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