Der EU-einheitliche Ladestecker kommt – auch fürs iPhone?
2024 könnte EU-weit der Zwang zum Einheitsstecker kommen

Bild: Handyhase.de / Michael Spieler
Einheitliche Ladestecker – und was nun?
Nicht nur soll USB-C zur ultimativen Buchse werden, auch sollen Käufer nicht „gezwungen“ werden, bei jedem Kauf eines Produktes auch ein neues Netzteil mitzukaufen. Wie sinnvoll das wirklich ist, müsste an anderer Stelle diskutiert werden, denn das Echo auf entsprechende Vorstöße von Herstellern, im Namen der Umwelt auf ein Netzteil zu verzichten, ist mindestens mal zweigeteilt. Netzteile sammeln sich ja eher für diverse Kleingeräte an und jedes benötigt ja auch unterschiedliche Leistung – es kann also nicht jedes Netzteil für jedes Produkt genutzt werden. Gerade bei Smartphones ist es ja auch so, dass wir unsere Netzteile beim Verkauf, oder einer Weitergabe, mit weitergeben und dann beim nächsten Gerät ohne ein Netzteil dastehen, bzw. es dann vom Hersteller oder Drittanbietern wie Anker nachkaufen (müssen). Natürlich passen aber von flacheren Produktpackungen mehr auf eine Palette.
Beratung im Europaparlament
Im nächsten Schritt werden die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament über die Gesetzesvorlage beraten und auf eine Einigung hinarbeiten, die spätestens nach einem Jahr auf den nationalen Ebenen in entsprechende Gesetze gegossen werden soll. Auch dann haben Firmen wie Apple und Samsung noch zwei Jahre Zeit, diesen Gesetzen zu entsprechen. 2024 wäre USB-C dann Pflicht für alle Produkte aus sechs Kategorien: Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Lautsprecher, tragbare Konsolen und Kameras. Andere elektronische Kleinprodukte die aus Kostengründen jetzt immer noch mit Mikro-USB kommen, sind da dann auch noch außen vor. Das sind z.B. akkugestützte Smart-Home-Produkte wie Raumluftsensoren von Eve oder elektrische Zahnbürsten.
Macht kabelloses Laden die Diskussion überflüssig?
Ladekabel werden allerdings auch bei Produkten zum „kabellosen“ Laden benötigt, nur dass die Verbindung dann eben nicht zwischen Kabel und Endgerät sondern zwischen Kabel und Ladespule hängt. Mindestens ein Kabelende wird auch bei diesen Ladelösungen einen Stecker benötigen und der ist dann ebenfalls USB-C. Sollte hier auf Steckverbindungen verzichtet werden, ist am Ende ja auch wieder nichts gewonnen und wir haben für jedes Produkt einen Qi-Ladepuck mit fest verdrahtetem Netzteil.
Ob wir noch vor 2024 erste Endprodukte ganz ohne irgendeinen Anschluss sehen werden, ist fraglich, wenn die induktive Ladetechnik nicht noch einen Sprung beim Wirkungsgrad macht.
Abschied von „Made for“?
Apple verdient mit der Lizensierung des Mfi-Logos (also „Made for iDevice“) natürlich auch Geld und stellt damit sicher, dass Produkte für seine Endgeräte, die von Dritten kommen, einem gewissen Standard unterliegen, dadurch aber auch zwangsweise teurer sind, als das vergleichbare USB-C-Produkt. Das Zubehörgeschäft hat das viel beschworene Ökosystem um die mobilen Geräte von Apple erst aufgebaut und sollten die ganzen Accessoires, die jetzt auf Lightning setzen, „über Nacht“ unbenutzbar werden, wäre ein Berg Elektroschrott die Folge.
via: teltarif.de