Smartphone-Preisentwicklung: Wann ein neues Handy kaufen?
Da stellt sich schnell die Frage: Was darf ein Handy kosten? An welchen Preisen solltest Du Dich orientieren? Gibt es überhaupt sinnvolle Richtwerte?
Und wie steht es eigentlich um den Wertverlust bei teuren Smartphones: Sinken diese nicht − ähnlich wie bei einem Neufahrzeug − nach einem Jahr beträchtlich? Lohnt sich überhaupt eine Neuanschaffung? Und wann ist der ideale Zeitpunkt, um ein neues Handy zu kaufen bzw. ein altes Smartphone zu verkaufen?
Preisentwicklung bei Smartphones: FAQ zum Thema
Folgenden Fragen zur Preisentwicklung bei Smartphones wollen wir uns in diesem Beitrag widmen. Und nehmen dazu die Top-Geräte (z.B. die Samsung-Galaxy-Reihe) unter die Lupe.
- Von welchen Faktoren hängt die Preisentwicklung bei Smartphones ab?
- Wann kann ich ein Handy bzw. Smartphone am günstigsten kaufen?
- Wie berechne ich den Wertverlust eines Handys?
- Wann schlage ich bei Smartphone-Neuheiten zu?
- Was sollte ein neues Smartphone (mindestens) kosten?
Wertverlust bei Smartphones: Selten preisstabil!
Um beim Vergleich mit der Anschaffung eines Automobils zu bleiben: Anders als bei einem Neuwagen-Kauf sinkt der Marktwert eines Smartphones bereits ab Erscheinungstermin − d.h.: selbst wenn Du Dir ein Handy neu kaufst und es 6 Monate nicht nutzt, sinkt der Wert beträchtlich − einfach weil die Aktualisierungszyklen für Smartphone-Generationen immer kürzer ausfallen.
Faktoren, die die Preisentwicklung von Smartphones beeinflussen
So bringt bspw. der Smartphone-Gigant Samsung jährlich neue Galaxy-S-Modelle ins Spiel − und auch in der Smartphone-Mittelklasse kommen immer weitere Geräte als Handy-Neuheiten dazu.
Nicht jeder will immer nur das beste Smartphone, sondern vor allem ein bezahlbares Handy. Hier kommt es aber immer auch auf Hersteller und Marke an. Welche Faktoren beeinflussen also die Preisentwicklung von Smartphones?
Kurzfristige Smartphone-Rabatt-Aktionen der Hersteller
Das fängt mit kurzfristigen Rabatt-Aktionen an, bei denen die Hersteller für kurze Zeit reduzieren, um den Marktstart anderer Geräte zu unattraktiver zu gestalten. Oder um besondere Shopping-Events zu unterstützen, bspw. den Singles Day oder den Black November, um die Zugkraft mit einhergehender Konsumfreudigkeit zu nutzen.
Günstiges Smartphone als Vertrags-Inkubator
Oder: Um Monats- bzw. Quartalsziele von Providern zu erreichen, werden Verträge kräftig subventioniert. So kommen Preise zustande, die keine allgemeine Preisentwicklung, sondern Ausreißer-Ausnahmen darstellen, etwa in unseren Last-minute-Deals.
So können sogenannte Schubladenverträge entstehen, also Tarife, deren Kosten über zwei Jahre niedriger sind als der aktuelle Anschaffungswert eines Handys (hier sprechen wir auch von effektiv kostenlosen Handyverträgen).
Mittelfristig ziehen sie das Preisniveau nach unten − denn die Bereitschaft, viel Geld für ein Smartphone auszugeben, sinkt.
Release-Termin und Neuheiten
Kommt eine Neuheit auf den Markt, sinkt der Vorgänger oft um den Release-Termin herum im Preis. Das Ganze gilt auch für Konkurrenzprodukte, so können gerne Xiaomi-Handys in ähnlicher Preisklasse günstiger abverkauft werden, um einer Samsung-Neuerscheinung das Wasser abzugraben. Und umgekehrt.
Verfügbarkeit am Markt kann Handy-Preise nach oben schrauben
Manche Modelle werden einfach gehyped: Das iPhone hat in jedem Jahr Lieferschwierigkeiten, aber auch andere Modelle sind mitunter gerne mal ausverkauft oder schwer zu bekommen. Die Knappheit der Geräte sorgt dann für eine Preisstabilität bzw. einen Preisanstieg.
War ja insbesondere bei der Playstation 5 mit Vertrag zu beobachten: Die Vergleichspreise lagen dort lange Zeit deutlich über der UVP, einfach, weil die Konsole so schwer zu bekommen war.
Was kostet ein Smartphone im Durchschnitt?
Eine spannende Frage, denn einerseits steigt durch Neuentwicklungen, etwa im Segment der faltbaren Smartphones, die UVP deutlich an. Auch klassische Flaggschiffe erhalten mittlerweile ein Preisschild um die 1.500 Euro statt gerade eben an der 1.000-Euro-Marke zu kratzen. Andererseits steigt, auch inflationsbedingt, die Nachfrage nach Smartphones der mittleren Preisklasse:
- Im Jahr 2024 liegt der Durchschnittspreis für ein Smartphone laut BITKOM bei 523 Euro.
- Im Vorjahr waren es noch 563 Euro. Und im Jahr 2022 lag der Schnitt bei 549 Euro.
- Interessant also, dass der durchschnittliche Preis den Erwartungen zufolge 2024 sinkt.
Die durchschnittliche Preisentwicklung verarbeiten wir auch nochmal in unserem TikTok:
@handyhase 😱Was würdest du noch ausgeben? 🫠Die Preise für Top-Smartphones steigen immer weiter und nähern sich der 1500 Euro Marke. 🥳 Doch auch für Mittelklasse Geräte wie das Samsung A54 ist die Nachfrage groß. Im letzten Jahr lag der durchschnittliche Kaufpreis pro Gerät bei 563 Euro und dieses Jahr ist er geringer ausgefallen. #smartphone #teuer #günstig #handyvertrag #smartphonetipps #preisentwicklung #2024 #techtok #techtips
BITKOM führt dies auf eine steigende Nachfrage nach Mittelklasse-Geräten zurück. Interessant ist dahingegen die Entwicklung bei den Herstellern, die ja immer höhere UVPs anberaumen. Fürs Xioami 14 Ultra zahlst Du etwa 1499 Euro laut UVP, auch Samsungs Galaxy S24 Ultra ist ähnlich teuer. Hier kommt auch der Branchenverband zum Schluss: Handy-Bundle lohnen sich.
Die GFU (Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik) gibt sogar noch höhere Durchschnittspreise an, der Auswertung zufolge lag der Preis im ersten Quartal 2022 bereits bei deutlich über 600 €, neuere Zahlen sind allerdings derzeit nicht verfügbar.
Weihnachten: Saisonaler Einfluss auf Smartphone-Preise
Wenn es schon keine weiße Weihnachten gibt, hagelt es in Deutschland zum Fest der Feste. Und zwar Geschenke. Logisch also, dass auch Smartphones unterm Tannenbaum liegen sollen. Der Schub durch das Weihnachtsgeschäft ist (ähnlich Spielzeug) immens − und so sinken die Smartphone-Preise spätestens nach der Black- und Cyber-Week nicht mehr deutlich nach unten, sondern ziehen eher wieder an.
Für Weihnachtsangebote gilt wirklich: Wer Handy-Schnäppchen sucht, sollte seine Schäfchen bestenfalls bis zum 01.12. eines jeden Jahres ins Trockene gebracht haben.
Smartphone nach Weihnachten kaufen?
Umkehrschluss dieser Beobachtung wäre nun also, dass man Smartphones nach Weihnachten günstiger kaufen könnte. Doch stimmt das?
Ja und nein. Richtig ist: Direkt nach Weihnachten, wenn noch eine Menge »Weihnachtsgeld« im Umlauf ist, folgt mit dem Monats- bzw. Jahresendspurt eine Phase, in der eher Handyverträge (statt Geräte ohne Vertrag) gepusht werden.
In Vorbereitung auf den Mobile World Congress (MWC) in Barcelona werden aber bereits im Januar die Preise für Geräte oft herabgesetzt − zum Beispiel im WSV oder eben weil Modellgenerationen (immer mehr Geräte erhalten den Jahreszahlen-Zusatz) »ablaufen«.
- Dazu kommt: Der Januar ist meist für viele Verbraucher ein teurer Monat: Jahrespolicen für Versicherungen werden abgebucht, das Geld im Portemonnaie wird nach den Rauschmonaten wieder knapper.
- Reduzierungen helfen, doch noch den einen oder anderen Ladenhüter, der noch nicht im Weihnachtsgeschäft unters Volk gebracht werden konnte (zu einer Zeit, wo die Kauflaune an sich gut war), abzuverkaufen.
Wer hier geduldig ist, kann durchaus ordentlich sparen.
Handy kaufen: Wann ist der ideale Kaufzeitpunkt?
Grundsätzlich: Den einen perfekten Kaufzeitpunkt für Smartphones gibt es einfach nicht.
Klar ist: Bevor eine neue Generation das Verkaufsparkett betritt, kannst Du mit Vorgängermodellen preislich Glück haben. Denn je älter der Erscheinungstermin, desto günstiger der Kaufpreis, so ist jedenfalls ganz klar die Tendenz zu beobachten.
- Kein altes Eisen: Meist unterscheiden sich die Modelle in ihrer Ausstattung nicht so stark, als dass Du ein Vorjahresgerät total abschreiben solltest.
- Regelmäßige Smartphone-Update sind sogar gesetzlich vorgeschrieben. Zuletzt hieß es: Bis zu 5 Jahre Updates sind zukünftig Pflicht, die dazugehörige gesetzliche Regelung greift jedoch erst Ende 2024. Hersteller setzen die mehrjährige Update-Versorgung ja schon länger um, Apple ist hier als Vorbild zu nennen.
Außerdem ist der größte Wertverlust bei Smartphones nach einem Jahr bereits abgefedert − achte aber unbedingt darauf, wie lange Dein Wunschmodell mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Beim iPhone sieht die Versorgung deutlich besser aus, als bei Android. Zu lange zurück solltest Du allerdings bei keinem Hersteller gehen …
Lies dazu auch gern in unseren Tipps zum Thema Handyverkauf nach − das gilt ganzjährig.
Preisentwicklung bei Samsung
Ein Blick in die Preisentwicklung bei Samsung zeigt: Direkt zum Start lohnt es sich vor allem, wenn Du etwas mit der Vorbesteller-Zugabe anfangen kannst. Allerdings hat Samsung hier zuletzt deutlich nachgelassen. Anders ausgedrückt: Der Wert der Zugaben ist nicht gemeinsam mit der UVP gestiegen. Interessant sind Aktionen wie das Samsung-Eintauschprogramm, das oft den Start neuer Geräte begleitet.
Aber auch das ganze Jahr hindurch gibt es besondere Aktionen oder Zugaben zu bestimmten (besonders beliebten) Handys. Hier empfehlen wir, den Markt zu beobachten. Eine gute Faustregel ist: Bei Samsung beginnt der Preis bereits in den ersten Wochen nach Release deutlich zu fallen, oft in den ersten drei oder vier Monaten. Danach pendelt sich der Verkaufspreis meist auf einem recht stabilen Level ein.
Preisentwicklung für iPhones
Die iPhone Preisentwicklung stellen wir Dir in einem eigenen Beitrag vor.
Smartphone-Preise im Blick
Damit Du alle Smartphone-Preise im Blick hast, empfehlen wir natürlich, stets auf unsere Seiten zu schauen. Hier findest Du die letzten Angebote mit Smartphones ohne Vertrag. Gerade bei teuren Flaggschiffen lohnen sich aber auch Bundle. Handys mit Vertrag gibt’s dementsprechend auf einer eigenen Seite!
Chris 17.02.2023, 20:53
Viele Aussagen sind leider schlichtweg falsch. High-End Smartphones der Vorgängergenerationen wie das Samsung Galaxy S20 Plus sind derzeit für etwa 500, manchmal sogar für 470 Euro zu haben. Neu und nicht refurbished. Mein aktuelles Samsung Galaxy S9 wird dieses Jahr 6 Jahre alt. Alle Sicherheitsupdates werden weiterhin angeboten. Ein Handy mit Vertrag ist selten günstiger – oft wird es nur durch Ratenzahlung suggeriert. Werden denn nur Kommentare, und nicht die Beiträge selbst redaktionell überprüft?
Daniel Molenda 20.02.2023, 09:39
Hallo Chris, danke für Dein Feedback! Bitte beachte, dass der Artikel nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. Daher bezieht er sich auf Neupreise älterer Geräte. Dass die Verkaufspreise nach dem Verkaufsstart sinken, ist ja der Kerngedanke des Artikels.
Dass Handys mit Vertrag selten günstiger sind, stimmt jedoch nicht. In unserem Vergleichsrechner listen wir die besten Angebote auf: https://www.handyhase.de/handy-mit-vertrag/ Hier siehst Du anhand des Effektivpreises, welche Kosten rechnerisch pro Monat anfallen, wenn man den aktuellen Straßenpreis von den Kosten vom Tarif abzieht (Handyhase Effektivpreis). In der Regel liegt der Effektivpreis unter dem, was ein gleichwertiger Tarif am Markt kostet. Der Vorteil eines Bundles liegt also auf der Hand. Und nicht selten ist der Tarif sogar effektiv kostenlos.
Kommentare schalten wir in der Tat nach einer redaktionellen Prüfung frei, Artikel werden zudem bei uns redigiert.
Kalle 10.11.2023, 15:15
Habe mir auch viele Angebote durchgerechnet.
Ich bezahle umgerechnet im Monat ca. 26,90 Euro, konnte mir mein Hdy selber kaufen und kann monatl. kündigen.
Da ist man bei Vodafone direkt zwar auch, aber ich bin 24 Monate gefesselt, und komme da nicht raus.
Hatte noch nie einen Vertrag und so häufig man das auch rechnet, billiger kommt man mit Vertrag nicht weg….
Da stimme ich Dir komplett zu !
Daniel Molenda 10.11.2023, 19:02
Hallo Kalle, 26,90 € pro Monat hört sich aber ziemlich viel an – ist das der Effektivpreis für den Tarif oder kommen die Kosten für das Handy noch hinzu?