Wireless Power Consortium und Qi2

Qi v2.0 und Qi 2.0: Wann Magneten beim Laden Pflicht sind und wann sie weggelassen werden können

Qi ist nicht gleich Qi. Und Qi v2.0 ist nicht gleich Qi2. Doch so kompliziert ist es am Ende nicht. Handyhase hat mit dem Wireless Power Consortium über Pflichtbezeichnungen, Pflichtmagneten und die nächste Leistungsstufe gesprochen.

Das Qi2-Logo des Wireless Power Consortiums wird 2024 besonders wichtig. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

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Qi2-Ladestandard mit Magnetic Power Profile oder Extended Power Profile

Mit dem neuen Qi-Standard Qi v2.0 gibt es für Dich eine neue Möglichkeit, Dein Smartphone zu laden. Doch der alte Qi-Standard ist deswegen noch nicht verschwunden. Ganz im Gegenteil. Handyhase hat auf der CES 2024 mit dem Wireless Power Consortium (Infos) gesprochen. Das WPC kümmert sich um den Qi-Standard und damit auch was sein darf, muss und lieber nicht sein sollte.

Eine der Grundfragen ist dabei: Braucht Qi 2.0 eigentlich Magneten zum Laden? Die Antwort ist nein. Magneten sind tatsächlich optional. Qi 2.0 definiert dafür zwei wichtige Ladeprofile.

  • Zum einen das Magnetic Power Profile – wie der Name schon andeutet mit Magneten.
  • Und zum anderen das Extended Power Profile. Letzteres braucht keine Magneten.

Achte auf das Qi2-Logo

Doch was bedeutet das für Dich? Wie findest Du heraus, dass Deine Ladestation Magneten zum Festhalten Deines Smartphones hat? Das ist auf den ersten Blick verwirrend, letztendlich aber sehr eindeutig. Sobald nämlich das Qi2-Logo auf einem Gerät zu finden ist, sind Magneten Pflicht. Ohne Wenn und Aber. Das war übrigens nicht immer so. Es sind noch heute Informationen im Netz zu finden, die auf ein altes spezielles Logo verweisen, was aber verworfen wurde.

Qi v2.0 und Qi 2.0

Es gilt also: Kaufst Du ein Qi2-Smartphone, lässt es sich magnetisch befestigen. Kaufst Du eine Qi2-Ladestation, dann kannst Du Dein Qi2-Smartphone magnetisch befestigen. Das gilt auch für iPhones, die nur Magsafe unterstützen. Handyhase hat dies erfolgreich mit einer Qi2-Powerbank und einem iPhone 12 Mini auf der CES 2024 ausprobieren können.

Wenn Du also eine Ladestation kaufen willst, solltest Du in aller Regel auf das Qi2-Logo achten.

Doch da war doch noch das Extended Power Profile? Ja, das gibt es auch und das nutzt keine Magneten. Solche Geräte haben dann „nur“ das Qi-Logo. Laut WPC müssen die Hersteller aber explizit auf die Verpackung der Qi-v2.0-Geräte schreiben, dass diese keine Magneten beinhalten.

Bei typischen 3-in-1-Ladestationen wäre etwa die Fläche unten eine Qi-Ladefläche nach Qi 2.0 ohne Magneten, wie etwa bei folgender Ladestation:

Eine Qi2- (oben) und Qi-Ladestation (unten) mit dem Branding der Hilton-Kette. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Eine Qi2- (oben) und Qi-Ladestation (unten) mit dem Branding der Hilton-Kette. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Damit hat die obere Ladefläche mit Magneten ein Qi2-Logo. Die untere ein Qi-Logo. Möglich wäre unten natürlich auch eine alte Qi-Version. Das findet man nicht so einfach heraus, hat für Dich aber auch keine große Relevanz. Es sind technische Details.

Es gibt also drei relevante Qi-Geräteklassen, wenn man dies so nennen kann.

  • Es gibt Qi2 (mit Magneten),
  • neue Qi-Geräte (Qi v2.0 ohne Magneten) und
  • alte Qi-Geräte (v1.3 und älter).

Qi (alt) und Qi (neu) können dabei miteinander auch 15 Watt erreichen, wenn beide das Extended Power Profile unterstützen, wie das WPC auf der CES versicherte. Das ist wichtig, denn das zeigt, dass es für Dich in der Praxis keinen Unterschied macht, ob die Ladefläche Qi (alt) oder Qi (neu) ist.

Magsafe, iPhones und Qi2

Eine spannende Frage ist noch, ob zukünftige Android-Smartphones mit Qi2-Rückseite sich auch auf Magsafe-Adaptern laden lassen. Schließlich hat Apple wichtige Teile der Spezifikation gespendet. Doch auf Nachfrage konnte das WPC diese Frage nicht beantworten, denn die komplette Magsafe-Spezifikation bleibt bei Apple und liegt nicht offen.

Da es noch keine Android-Smartphones mit Qi2 gibt, lässt es sich auch nicht ausprobieren und das WPC sagte, man werde es auch nicht ausprobieren, da es nicht Teil des Standards sei. Es ist zwar schwer vorstellbar, dass das WPC-Team nicht neugierig ist, aber das ist die offizielle Aussage.

Apropos Android und Qi2: Auch das WPC weiß nicht, wann die ersten Android-Smartphones mit Qi2 auf den Markt kommen werden. Es gibt keinen Einblick in die Veröffentlichungszyklen, so das WPC. Du wirst Dich also noch etwas gedulden müssen. Wie lang, können auch wir nicht sagen. Der nächste Mobile World Congress ist aber nicht weit, sodass zumindest Informationen zu erwarten sind.

Bald noch mehr Power mit Qi2

Du hast vielleicht schon mal gehört, dass das alte Qi bereits für 30 Watt Leistungsübertragung vorbereitet war. Produkte gab es dazu jedoch nicht.

De facto gab es also offiziell kein Qi mit 30 Watt und das Limit ist – wie bei Qi2 – 15 Watt. Doch das soll sich absehbar ändern. Für den Herbst 2024, also grob zur Ifa in Berlin, erwartet das WPC die nächste Version von Qi v2.0. Dann soll eine höhere Stufe definiert werden.

Wieviel schneller dann geladen werden kann, ist aber noch unklar. Ein Problem ist die Hitze, die dabei entsteht. Mach Dir also nicht allzu viel Hoffnungen auf 30 Watt. Vielleicht wird der Standard irgendwo zwischen 15 und 30 Watt landen.

Willst Du Dein Smartphone besonders schnell laden, muss Du weiter ein USB-Kabel anschließen.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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