Auf was Du achten solltest

Senioren Handytarife im Check: Welcher Handyvertrag passt im reifen Alter?

Wer günstige Handytarife für Senioren sucht, sollte sich vorab gut informieren, was wirklich an Tarifleistungen benötigt wird. Wir klären Dich hier auf!
Senioren-Handytarife (Bild: ClipDealer @lightfieldstudios)

Senioren-Handytarife: Welche eignen sich für ältere Semester? (Bild: ClipDealer @lightfieldstudios)

Oftmals agiert die ältere Generation nicht nur vorsichtiger und unsicherer mit dem Smartphone (vor allem, wenn es das erste mobile Endgerät ist), sondern auch verhaltener, bis es zu einer gewissen Souveränität im Alltag kommt.

Bedeutet, dass der erste Handytarif mit Sicherheit nicht der letzte sein wird, der auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Deshalb sollten sich Fragen um das Mobilfunknetz bzw. Fragen, welcher Handytarif der beste ist, hintanstellen. Viel wichtiger ist es, routiniert mit dem neuen Smartphone umgehen zu können, ohne sich Gedanken um mögliche Kostenfallen machen zu müssen.

Senioren-Smartphone: Testsieger?

Wer auf der Suche nach einem Senioren-Smartphone ist, sollte sich evtl. einmal an den Testsiegern orientieren bzw. die Bestseller-Liste von Amazon bemühen. Grundsätzlich raten wir für den Einstieg dazu, ein ausrangiertes Gerät aus dem Familien- bzw. Bekanntenkreis zu wählen, das man sich gut erklären lassen kann.

Seniorenhandys ohne Vertrag …

… findest Du bei uns weniger, dann lieber direkt bei den Shops stöbern. Denn ein Highend-Gerät jenseits der 300 € − für den Einstieg weniger ratsam, gleich so viel Geld in die Hand zu nehmen. Und wenn, bitte auf Handy-Schnäppchen ohne Vertrag achten. Die gibt’s bei uns.

Denn mit der Bedienung des Smartphones und dem Entdecken vieler neuen Funktionen und Apps ist man in der Regel schon gut beschäftigt.

Senioren-Tipps für einen schnellen Start

  1. Sich helfen lassen: Wählen Sie ein Smartphone aus, das mit dem gleichen Betriebssystem (Android oder iOS für iPhones) operiert, das auch Kinder bzw. Enkel nutzen. So können diese einfacher weiterhelfen und ihr Praxiswissen weitergeben.
  2. Handytarif und WLAN einrichten, bevor es losgeht: Insbesondere sollte der Handytarif freigeschaltet sein und der Zugriff auf ein (Passwort-gesichertes) WLAN-Netz ermöglicht werden − so lassen sich Apps schneller über Festnetz/DSL-Verbindungen herunterladen, als dass sie die Tarifleistungen schröpfen. Gerade bei der Einrichtung eines neuen Smartphones werden sonst häufig viele Updates und Apps heruntergeladen, die ganz schön das Datenvolumen von Tarifen belasten könnten.
  3. Einen Senioren-sorglos-Tarif gebucht haben, der keine bösen Überraschungen bietet.

Um Tipp Nummer 3 kümmern wir uns wie folgt in diesem Ratgeber.

Senioren-Handytarife für Einsteiger / Wenigtelefonierer

Mit anderen Worten: Als Einsteiger-Tarif für Senioren eignet sich ein Handyvertrag für Wenigtelefonierer wohl am ehesten. Denn Flatrate-Telefonate auf einmal vom neuen Mobiltelefon zu führen, wird wohl in den seltensten Fällen das Hauptziel zu Beginn sein.

Zum Ausprobieren eines Handys (anrufen und angerufen werden, mobiles Surfen im Internet) reichen also meist geringe Inklusiv-Kontingente aus. Diese finden sich bspw. bei den meisten Supermarkt-Tarifen mit Paket-Option (Achtung: Preise gelten hier für 4 Wochen).

Auf Kostenkontrolle für mobiles Surfen achten!

Wer mehr als telefonieren und simsen ausprobieren möchte (Stichwort: Internet), sollte auf entsprechende Kostenkontrolle für mobiles Internet achten. Diese wird mit sogenannten Internet-Flats (statt Datenautomatik) sichergestellt, also Tarifen, bei denen nach Verbrauch des Datenvolumens nicht automatisch Highspeed-Volumen kostenpflichtig nachgebucht, sondern bei denen die Geschwindigkeit (ohne Mehrkosten) heruntergedrosselt wird.

Nicht jeder weiß dabei direkt, wie viel Datenvolumen gebraucht wird. Hilfreich sind dann vielleicht zum Start Tarife, bei denen sich das Datenvolumen anpassen lässt − ein Beispiel hierfür wäre die congstar Fair Flat.

Prepaid-Tarife nur mit Internet-Paket

Sollte die Wahl also auf einen Prepaid-Tarif fallen, so sollte dieser nur mit einem Internet-Paket gebucht (und nicht pro MB abgerechnet) werden. Zugleich raten wir dringend dazu, auf die sogenannte Komfort-Aufladung von Prepaid-Tarifen (also der Abbuchung per Lastschrift vom Bankkonto) zu verzichten. Denn so wird der große Vorteil der Kostenkontrolle unterwandert.

Kurze Vertragslaufzeit: Möglichst ohne lange Tarifbindung!

Wie anfangs angesprochen: Senioren sollten zu Beginn auf eine kurze Vertragslaufzeit achten, sich kein Handy mit (24-Monats-)Vertrag vor Ort »anquatschen« lassen. In den meisten Fällen zahlt man nämlich viel zu viel, wenn man sich nicht richtig mit Preisen und Leistungen auskennt, wird oftmals von geschulten Verkäufern überrumpelt. Das passiert übrigens jungen wie alten Menschen gleichermaßen.

Für Smartphone-Einsteiger reicht es aus, erst einmal mit einem einfachen Smartphone zu beginnen und dazu einen Handytarif ohne Vertragsbindung zu wählen.

Wer später routiniert im Umgang mit seinem Handy ist, kann dann immer noch auf ein flotteres Mobilgerät und einen leistungsfähigeren Tarif umsatteln.

Aktive Nutzung der SIM-Karte, sonst Abschaltung

Aus den beiden vorgenannten Aspekten plädieren wir ja viel für einen Prepaid-Tarif mit Freikontingenten (Minuten und Internet-Flat). Aber: Wer seine SIM-Karte nicht aktiv nutzt, riskiert hier die Abschaltung. Denn Mobilfunkanbieter behalten sich das Recht vor, SIM-Karten zu deaktivieren, wenn kein Umsatz mit ihnen erzielt wird.

Hintergrund ist, dass man sich nicht etwa nur einen mobilen Anschluss zulegt, um erreichbar zu sein (also angerufen zu werden). Wer gelegentlich telefoniert, simst oder surft, hat jedoch nichts zu befürchten. Wer jedoch plant, hauptsächlich auf seinem Handy erreichbar sein zu wollen, sollte einen kleinen Vertrag mit niedriger Grundgebühr (z.B. ein Angebot unter 5 € pro Monat) wählen.

Konstante Grundgebühr statt Aktionsangebot

Falls man sich doch für 24 Monate bindet: Unbedingt darauf achten, welche monatliche Grundgebühr ab dem 25. Monat anfällt. Denn schnell hat man eine rechtzeitige Handyvertragskündigung vergessen, und dann rächt sich ein Aktionsangebot mit sprunghaft höheren Kosten nach den ersten 2 Jahren!

Tipp: Lieber (etwas teurere) Tarife wählen, die auch nach 2 Jahren dieselbe Grundgebühr kosten (aber nicht falsch verstehen: Nicht zu Wucherpreisen zuschlagen). Oder eben gleich zu konstantem Prepaid wechseln − für Senioren mit gelegentlicher Nutzung das Beste.

Vorsicht Falle: Datenautomatik

Das Thema Datenautomatik hatten wir ja schon eimmal angesprochen. Bitte immer Vorsicht walten lassen, wenn beim Thema Internet das Stichwort Datenautomatik fällt, egal ob sie fair oder flexibel sein soll. Finger weg! Hier sind ganz klar Handytarife ohne Datenautomatik zu bevorzugen.

Wenn Du Dir nicht zutraust, die Datenautomatik selbst zu kündigen, Finger weg von allen Drillisch-Tarifen, auch wenn sie noch so günstig sind (winSIM, PremiumSIM, handyvertrag.de usw.) − hier musst Du nämlich selbst Hand anlegen.

Tarife mit Gratis-Testoptionen: Finger weg!

Ebenfalls Finger weg heißt es bei sogenannten Testoptionen (z.B. Kaspersky oder Norton Sicherheits-Apps). Diese sind nämlich nur im ersten Monat gratis und werden dann (zum Teil auch für die komplette Restvertragslaufzeit) plötzlich kostenpflichtig, und man übersieht den Passus leicht im Kleingedruckten.

Ganz klar: Finger weg von Klarmobil, crash, mobilcom-debitel mit ihren versteckten Optionen, Häkchen usw. − nur für Geübte.

EinfachFon und peaq für Senioren

Ob das sogenante EinfachFon von Klarmobil demnach eine gute Wahl ist, solltest Du im Einzelfall gut prüfen. Denn eigentlich handelt es sich um ein handelsübliches Handy mit neuer Software-Oberfläche zur einfacheren Bedienung zu dann doch knackigen Preisen − klingt gut, ist aber vergleichsweise teuer.

Das peaq von MediaMarkt und Saturn ist da schon attraktiver. Aber: keine pauschale Empfehlung!

Empfang prüfen: Funkloch-Tarif?

In Großstädten meist gar kein Problem, auf dem Land aber schon eher: Zwar spielt für uns das Handynetz eher eine untergeordnete Rolle für die ersten Gehversuche mit einem Senioren-Tarif, prüfen sollte man aber schon, ob an dem Ort, an dem man sich am meisten aufhält, Netz bzw. Empfang vorhanden ist oder nicht.

Entweder Verwandte, Bekannte oder Nachbarn fragen, wie zufrieden sie mit ihrem Handyempfang sind. Oder aber die Online-Netzchecks für die 3 großen Netzbetreiber (bei einem landet man ohnehin) durchführen.

Handytarife für Senioren: Auf Nummer sicher statt auf Nummer günstig

Wer einen Handyvertrag für Senioren sucht, sollte immer auf Nummer sicher gehen. Klingt banal, es ist aber wirklich so. Der günstigste Handytarif hat meist immer einen Haken auf der Schattenseite.

Unser Tipp wäre, Handyverträge zu wählen, bei denen gewisse Freikontingente abgedeckt sind, mit denen sowohl Telefonieren, Simsen als auch WhatsApp via mobiler Internet-Verbindung möglich ist.

Tipp: Mit dem congstar Prepaid wie ich will hat man die Zügel selbst fest in der Hand. Wer möchte, kann per Schieberegler mehr oder weniger Leistung abrufen. Bis auf 0 € Grundgebühr lässt sich der Tarif herunterregeln.

Die o2 Seniorentarife sind dagegen zwar explizit so tituliert, aber eher langweilig und kein Geheimtipp. Mit der Umstellung von o2 Free zu o2 Mobile entfällt der Seniorenrabatt dementsprechend auch ersatzlos.

Ansonsten empfehlen wir die Lektüre der Broschüre des vom Verbraucherschutzministerium unterstützten Portals mobilsicher. Hier geht es zwar um Tipps für Kinder, Schüler und Eltern − die Infos sind unserer Meinung nach auch für ältere Generationen als sinnvoll zu betrachten.

bf3b1d4124f7481c8d3572756d23276a
Profilbild von Daniel M.
Der Tarif-Nerd Daniel ist seit 2019 bei Handyhase. Was für andere ein staubtrockenes Thema ist, saugt der gebürtige Hesse auf wie ein Schwamm.
Daniel hat zwar unglaublich viele Interessen; Tarife, Netze und Technik sind ihm aber seit 2009 bei mehreren Telekommunikationsportalen zur Berufung geworden.
Man sagt, er habe mehr SIM-Karten in seiner Sammlung als ein durchschnittlicher Handyshop.

Kommentar verfassen

Hinweis: Beiträge werden vor Veröffentlichung von der Redaktion geprüft.
Name
E-Mail-Adresse
optional, wird nicht veröffentlicht