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Galaxy Z Fold 6 im ersten Test: High-End-Smartphone mit Kippeleffekt

Mit dem Galaxy Z Fold 6 hat Samsung auch seine Fold-Serie mit dem neuen High-End-Prozessor Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm versehen. Beim Ausprobieren in Paris zeigte sich das Fold dementsprechend von seiner guten Seite. Warum der Kamera-Buckel stört und mehr erfährst Du im ersten Test des Galaxy Z Fold 6.

Das Galaxy Z Fold 6 im Test. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Samsung Galaxy Z Fold 6 im ersten Test

Samsung hat auf einem Unpacked-Vorabevent in Paris sein neues Foldable-Flaggschiff vorgestellt, das Galaxy Z Fold 6. Handyhase hatte die Gelegenheit, sich das Gerät bereits ausführlich anschauen zu können. Es ist ein willkommenes, aber auch kleines Update, wenngleich ein paar Macken prinzipbedingt nicht gelöst werden können.

Wie beim ebenfalls von uns ausprobiertem Galaxy Z Flip 6 wurde das Kernstück des Galaxy Z Fold ausgetauscht. Nun arbeitet ein Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm in dem Smartphone, also dieselbe Prozessortechnik, die auch im Galaxy S24 steckt. Beim RAM hat sich dafür nichts getan. 12 GByte sind es nach wie vor. Durchaus interessant, da das Galaxy Z Flip 6 mittlerweile genau so viel RAM bietet, das Fold aber wohl mehr eine produktivere Zielgruppe hat. Dass Dir der Arbeitsspeicher ausgeht, dürfte aber trotzdem nur selten passieren. Wir bewegen uns hier ohnehin schon in Bereichen von Notebooks.

https://youtu.be/o2n3O-7VMEM

Verglichen mit dem älteren Galaxy Z Fold 5 verspricht Samsung vor allem eine deutlich beschleunigte NPU für KI-Funktionen (+41 Prozent), eine schnellere GPU für Spiele und Co (+25 Prozent) und etwas mehr Speed bei der CPU (+15 Prozent) basierend auf von Samsung bereitgestellten Geekbench-Ergebnissen. Im Ray-Tracing (3DMark Solar Bay) soll die Leistung sogar um 53 Prozent steigen. Mit einer größeren Vapor Chamber (Dampfkammer) soll die Abwärme zudem besser abgeführt werden.

An der Geschwindigkeit des Smartphones gab es beim Hands-on also nichts auszusetzen. Nur beim Schießen mit 50 Megapixeln würden wir uns noch etwas mehr Leistung wünschen. Gerade, wer schnell viele Bilder machen möchte, nutzt doch lieber den 12-Megapixel-Modus, der dank Pixel-Binning gerade im Dunklen seine Vorteile liefern sollte.

Was hat sich laut Samsung an den Kameras geändert? Fast nichts. Die Ultra-Wide-Kamera bietet weiter 12 Megapixel, aber nun mit HDR. Die Telephoto-Linse bietet das aber weiterhin nicht, da Samsung es dort nicht für notwendig erachtet. Die Hauptlinse mit 50 Megapixel hat sich nicht verändert, bietet also HDR.

Kleine Änderungen am Display

Beim Fold 6 hat Samsung auch das Display verbessert. Das Front-Display bietet nun 6,3 Zoll in der Diagonale. Allerdings dürfte Dir das kaum auffallen, denn der Vorgänger hatte 6,2 Zoll. Das Innendisplay wurde zudem auf 2.600 Nits angehoben, ist also deutlich heller. Auch wenn wir es unter der Sonne bislang nicht ausprobieren konnten, im von Samsung bereitgestellten Studiolicht war nichts zu beanstanden und ein Boost der Helligkeit manuell über Einstellungen aus auswählbar.

Galaxy Z Fold 6
Display: 7,6"
Akku: 4400 mAh
Speicher: ab 256 GB
Hauptkamera: 50 Megapixel
Dual-SIM:
5G:
Einer der schnellsten verfügbaren Handy-Prozessoren, Galaxy AI und eine der besten Displays mit bis zu 2.600 Nits auf dem Markt sind Features des Samsung Galaxy Z Fold 6. Samsungs High-End-Falter bleibt auch im Jahr 2024 eines der absoluten Top-Modelle seiner Klasse, hat aber auch weiterhin einen sehr hohen Preis.   Marcel - Redaktion
Profilbild Redakteur

Das war es allerdings auch schon an zumindest großen Änderungen. Der Akku wurde übrigens nicht verändert und liegt weiter bei 4.400 mAh. Dafür hat es Samsung erneut geschafft, das Gewicht zu reduzieren. Man ist nun bei 239 Gramm, laut Samsung 14 Gramm leichter.

Optisch gefällt uns das Galaxy Z Fold 6 im ersten Test trotzdem etwas besser, was an dem besseren Abschluss des Faltmechanismus liegt. Die gerade Seite gefällt uns gut und erinnert uns ans iPhone-Design. Im Unterschied zu Flip 6 hat sie hier auch keinen prinzipiellen Nachteil, denn das Fold ist in jedem Falle ein Zwei-Hand-Smartphone. Es mit nur einer Hand zu öffnen sieht mindestens merkwürdig aus und stellt auch ein gewisses Risiko dar, da es durch den Kraftaufwand zur Öffnung halt auch schnell aus der Hand rutschen kann.

Bezüglich der Falzstelle des Smartphones: Die ist wie gehabt sehr deutlich sichtbar, sobald das Smartphone mit gebogenem Display genutzt wird. Es fällt hier aufgrund der Größe des Geräts sogar noch stärker auf, als beim Flip 6. Man muss sich dran gewöhnen.

Ein Smartphone, das immer noch kippelt

Konstruktionsbedingt hat das Fold 6 einen großen Nachteil: Der Kamerabuckel sorgt dafür, dass das Smartphone plan aufgelegt nicht stabil liegt. Stattdessen kippelt die ganze Konstruktion mit jeder Stiftbedienung. Damit ist das Fold nur bedingt als ein Tablet-Ersatz zu sehen. Tablets haben in der Regel schwächere Kameras, dafür aber eine einheitliche Rückseite.

Gut zu sehen: Der Kamerabuckel hebt das Fold 6 deutlich an. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Fürs Fold 6 solltest Du lieber das Smartphone in der Hand halten, während Du mit dem Stift Notizen machst oder zeichnest. Auf dem Tisch stört das Herumgewackel doch ziemlich. Eine Alternative ist ein weicher Untergrund. Auf dem Kissen, der Couch oder Ähnliches stören Kamerabuckel normalerweise nicht. Du musst nur etwas mit der Wärme aufpassen.

Offizielle Hülle für den Stift. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Überrascht hat uns, dass auch die offizielle Hülle das Problem nicht löst. Hier kannst Du den S-Pen einsetzen, der weiter nicht ins Smartphone gesteckt werden kann. Doch auch mit dieser Hülle kippelt das Galaxy Z Fold 6 nervös wie ein Schulkind in einer Klasse. Schade.

Großes Display für Dolmetscher-App und Galaxy AI

Auch beim Fold 6 gibt es einige KI-Funktionen. Eine davon zeigt ihr Potenzial aber besonders durch die Bauform. Das große Außendisplay soll mit der verbesserten Dolmetscher-App besser funktionieren. Leider müssen wir dazu aber noch auf einen Test warten. Das Außendisplay soll nun Deinem Gegenüber dienen, die oder der Text ablesen kann, während Du Deine Seite für Bedienung und Übersetzung nutzt. Den Modus bietet auch das Flip 6. Doch auf dem großen Display des Fold 6 macht der Konversationsmodus vermutlich mehr Spaß.

Ansonsten gilt natürlich auch weitestgehend dasselbe wie beim Galaxy Z Flip 6: An der Kamera-KI wurde gearbeitet, über die Cloud gibt es KI-Verbesserungen etwa zur Porträt-Manipulation und mehr.

Wie gehabt hat das aber weniger mit dem Gerät zu tun, sondern mit Verbesserungen von Galaxy AI, die laut Samsung auch auf älteren Smartphones ermöglicht werden sollen. Wie viel es etwa auf das Fold 5 schafft, bleibt aber abzuwarten.

Preise von ab rund 2.000 Euro

Preislich wird Samsung mit dem Fold 6 wieder etwas teuer. So stieg der Preis vom Fold 4 auf das Fold 5 bereits von 1.799 € auf 1.899 €. Mit dem Fold 6 kommen noch einmal 100 € dazu, sodass wir praktisch die 2.000-Euro-Grenze knacken. Dafür gibt es wie gehabt 12 GByte Arbeitsspeicher und einen                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Speicherplatz von 256 GByte. Alternative gibt es 512 GByte oder gar 1 TByte. Das kostet Dich dann 2.119 respektive 2.359 Euro.

Einmal ohne und einmal mit Schutzhülle. (Foto: Andreas Sebayang/Handyhase.de)

Die preislichen Abstände zwischen den Ausstattungen hat Samsung übrigens etwas reduziert, sodass das 512-GByte-Modell verglichen mit dem Vorgänger nur 80 Euro mehr kostet. Selbiges gilt für das 1-TByte-Modell. Wie zu erwarten sind die Straßenpreise des Vorgängers deutlich gesunken. Preise um die 1.300 Euro sind für das Fold 5 im Einstieg normal.

Ein erstes Test-Fazit: Das Fold 6 bleibt auch im Einstieg eine teure Anschaffung

Man muss es klar sagen: Das Fold 6 ist nur etwas für Dich, wenn Du das entsprechende Kleingeld in Reserve hast. Mit der Preiserhöhung auf rund 2.000 Euro gehört es zu den teuersten Smartphones auf dem Markt und ist sogar noch teurer geworden. Wobei Samsung hier immer noch günstiger ist, als andere Konkurrenten, wie unsere Foldable-Übersicht zeigt. Günstiger ist hier aber sehr relativ gesehen, zumal sich die Updates zwischen Fold 5 und Fold 6 doch in Grenzen halten.

Galaxy Z Lieferzeiten

Im letzten Jahr kam es bei einigen Modellen der Galaxy-Z-Flip- und -Fold-Reihe zu längeren Wartezeiten. Check unsere Übersicht mit den Galaxy-Z-Lieferzeiten, um auf dem Laufenden zu bleiben. 

Bei einem Neukauf kann man hingegen schon eher ins Grübeln geraten. Aber ob Dir der effektive Aufpreis von aktuell fast 700 Euro für den besseren Prozessor und das etwas bessere Display-Set wert sein sollte? Da kommen doch einige Zweifel auf.

Dafür liefert Samsung aber solide Arbeit ab. Das Smartphone wirkt sehr hochwertig,, das neue Design gefällt, der Mechanismus funktioniert gut und das Galaxy Z Fold 6 reagiert zumindest im Hands-on sehr gut auf Eingaben. Zudem arbeitete der Stift auch am Rand recht präzise.

Was uns weniger gefallen hat und auch der Bauart geschuldet ist: Aufgeklappt auf dem Tisch kippelt das Smartphone durch den großen Kamerabuckel sehr stark. Zu unserer Überraschung besserte sich das auch nicht mit der offiziellen Hülle, die auch Platz für den Stift liefert. Zeichnen oder Notizen sollte man also lieber in der Hand machen oder das Smartphone auf eine weiche Oberfläche legen.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.
Beteiligte Autoren: Samuel

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