Passwort-App, Facelifts für Fotos und Homescreen

iOS 18 Update: Das bietet Dir die neue iPhone-Software

Apple bringt einen richtigen Passwort-Manager, gestaltet den Homescreen persönlicher und die Fotosammlung übersichtlicher – das sind die wichtigsten Neuerungen für die frisch freigeschaltete Version des iPhone-Betriebssystems. Hier siehst Du alle wichtigen Features im Überblick.
Screens von Fotos-App, Homescreen und E-Mail-Sortierung im Zuge des iOS 18 Update

Das iOS 18 Update bringt einen flexibler gestaltbaren Homescreen, eine Fotos-App mit neuen Sortierhilfen und eine Funktion, die E-Mails automatisch kategorisiert. (Bild: Apple)

Auf der Hausmesse WWDC 2024 hat Apple für das iOS 18 Update noch einen ganz großen Aufschlag geplant. Das nun zum Start des iPhone 16 veröffentlichte Ergebnis fällt zunächst aber eine Nummer kleiner aus. Das Trendthema generative KI in Smartphones verschiebt Apple auf nachzureichende Updates ab Oktober. Andere angekündigte Neuerungen für den Homescreen, die Fotos-App und für die Passwortverwaltung hat Apple aber wie versprochen geliefert. Welche wichtigen Neuerungen Dir das iOS 18 Update bietet und welche iPhones es erhalten, fasst Handyhase hier zusammen.

 

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Mehr Freiheit für Startbildschirm und Kontrollzentrum

Das iOS-Betriebssystem ist ziemlich ausentwickelt. Daher konzentriert sich Apple bei der 18-Generation auf Feinschliff, zum Beispiel auf Ästhetisches. Flexiblere Design-Anpassungen sind ein Schwerpunkt des iOS 18 Update. Folgendes erwartet Dich und Dein iPhone.

  • Der Homescreen lässt sich freier anpassen als bisher. Du kannst Apps und Widgets in jedem freien Bereich um das Hintergrundbild platzieren und dabei auch Lücken lassen. Bis iOS 17 waren Icons immer lückenlos auf einem unsichtbaren Gitternetz angeordnet. Ferner lassen sich App-Icons vergrößern und und einfärben.
  • Neuer Dark Mode: Passend zur Dunkelansicht lassen sich App-Symbole und Widgets mit einem dunkleren Look einer Farbe der Wahl versehen. Das geht auch unabhängig vom Dunkelmodus, sie sind also auch bei der hellen Tagesansicht dunkel färbbar.
  • Im Kontrollzentrum kannst Du zusätzlich zwischen Steuerbildschirmen wechseln, etwa einem, der Smart-Home-Geräte oder Musik steuert. Icons im Kontrollzentrum lassen sich in der Größe ändern und leichter neu platzieren. Eine neue Control Gallery zeigt alle verfügbaren Icons direkt im Kontrollzentrum an. Diese über den Umweg der iOS-Einstellungen auszuwählen, ist dann nicht mehr nötig.
  • Die voreingestellten Sperrbildschirm-Tasten lassen sich erstmals durch andere ersetzen oder ganz entfernen.
iOS 18 Update Screens vom anpassbaren Homescreen und Kontrollzentrum

Icons auf dem Homescreen und im Kontrollzentrum lassen sich in Größe und Anordnung einfacher anpassen. (Bild: Apple)

Facelift für Fotos-App

Apple überarbeitet die Bildverwaltungsanwendung stark.

  • Es gibt eine neue Startansicht, die unter dem Bilderraster Rubriken wie „Letzte Tage“, „Alben“ und „Rückblicke“ gruppiert. Durch Scrollen kannst Du also von der Gesamtansicht der Mediathek schneller zu kuratierten Sammlungen kommen.
  • Diese Sammlungen erstellt Apple anhand von Algorithemen selbst, sodass Du es nicht tun brauchst – aber zusätzlich natürlich tun kannst.
  • Außerdem ist die neue Startansicht anpassbar. Du kannst die Reihenfolge der einzelnen Rubriken verschieben und außerdem Lieblingssammlungen festpinnen.
Screens der überarbeiteten Fotos-App aus iOS 18

Die Startansicht der Fotos-App bietet neue Rubriken für die eigene Bildersammlung. Diese Rubriken lassen sich nach Gusto anordnen. (Bild: Apple)

Neue App-Talente für iMessage, Mail und mehr

Weitere Apple-eigene iPhone-Apps lernen durch das iOS 18 Update größere und kleinere Tricks dazu.

  • Nachrichten-App: Einzelne Buchstaben, Worte und Sätze formatierst Du etwa kursiv oder fett oder animierst sie mit dynamischen Texteffekten. Tapback-Reaktionen auf Nachrichten sind mit beliebigen Emojis möglich statt nur mit dem vorgegebenen Set. Der Versand von Nachrichten zu festen Uhrzeiten lässt sich vorplanen. Außer für Telefonate lässt sich Satellitenfunk auch für Nachrichten nutzen. Den SMS-Nachfolger RCS unterstützt die App nun auch.
  • Safari: Der Browser hebt per KI wichtigste Infos einer Webseite hervor und sucht etwa Weg zum Hotel raus, auf dessen Seite Du surfst. Im Reader-Modus erhältst Du Zusammenfassungen und ein Inhaltsverzeichnis von Web-Artikeln.
  • Wallet: Tap-to-Cash ermöglicht die Bezahlung mit Apple Pay durch das Berühren zweier iPhones, etwa um jemanden den Anteil an einem Restaurantbesuch zur erstatten. Zu hinterlegten Tickets gibt es nun Extra-Informationen, etwa zum Veranstaltungsort.
  • Notizen-App: Eingegebene Formeln und Gleichungen kannst Du automatisch mit der neuen Funktion namens Math Notes lösen lassen.
  • Telefon-App und AirPods: Du kannst jetzt Anrufe aufnehmen und transkribieren lassen. Eine Extra-App ist dafür nicht mehr nötig. Hast Du die Hörer vom Typ AirPods Pro (2. Generation) in den Ohren, kannst Du von Siri ankündigte Anrufe ablehnen oder annehmen, in dem Du mit dem Kopf schüttelst oder nickst.
  • Journal: Die Tagebuch-App erhält eine neue Ansicht zum Verfolgen von Zielen und zum leichteren Durchsuchen von Einträgen sowie ein Startbildschirm-Widget. Tagebuchschreiben wird als Achtsamkeitsübung in Apple Health gezählt.
  • Kalender: Erinnerungen und Aufgaben aus der Notizen-App sind nun auch dort sichtbar. Welche zu erstellen, geht in der Kalender-App auch.
  • Spielmodus: Ein neuer Betriebsmodus drosselt im Hintergrund laufende Anwendungen, damit die Bildraten eines Spiels stabil laufen.
  • Apple Home: Mit Gastzugängen kannst Du jemanden die befristete Kontrolle über bestimmte Smart-Home-Geräten geben. Eine neue Ansicht informiert über dem Stromverbrauch.

Passwörter-App und mehr Privatsphäre

Deine privaten Daten vernünftig zu abzusichern, gehört zu Apples wichtigsten Produktversprechen. Dieses baut der iPhone-Konzern mit dem iOS 18 Update auf zweierlei Weise.

  • Eine eigene Passwörter-App von Apple soll 1Password und anderen Alternativen Konkurrenz bereiten. Sie basiert auf der Schlüsselbundfunktion. Die separate Anwendung bietet Klassisches. Sie speichert Passwörter, Passkeys, WLAN-Zugangsdaten und bietet Zugriff auf Bestätigungscodes. Wurden die Daten als Beute von Hacks entdeckt, warnt die App und empfiehlt, sie zu ändern. Die Daten sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und synchronisieren sich nahtlos mit anderen Apple-Geräten, auf denen Du die App nutzt.
  • Privatsphäre: Es gibt neue Möglichkeiten, in den Systemeinstellungen den Zugriff auf Apps und Displayansichten zu beschränken, etwa durch Face-ID, Touch-ID und PIN-Code. Inhalte aus gesperrten Apps sind für Unbefugte nicht in der Suchhistorie oder in Notifications sichtbar.
Screenshots der Passwörter-App von iOS 18

Statt nur in einem iOS-Menü des Schlüsselbunds kannst Du Passwörter in einer separaten App verwalten. Sie warnt Dich, wenn Deine Zugangsdaten geleakt wurden. Der Look der App erinnert an die für die Erinnerungen. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Apple Intelligence: kreative iPhone-KI kommt später

Google, Microsoft, Xiaomi und Samsung haben schon Smartphone-KI-Funktionen veröffentlicht oder testen sie – nun will Apple nachziehen. Der iPhone-Konzern bündelt die Funktionen unter dem Begriff Apple Intelligence. Weil sie noch nicht fertig sind, verschiebt Apple den Start auf die kommenden Wochen. Wenn es soweit ist, sollen sie Dir auf diese Weise helfen:

  • Texthilfen: Rewrite schreibt für Dich Texte so um, dass sie gut klingen. Smarte Antworten erleichtern Dir, etwa auf Einladungen per E-Mail schneller zu reagieren. Zudem bietet die KI Zusammenfassungen Deiner Notizen und dem Schwung verpasster Push-Nachrichten.
  • Bilder erstellen: Mit Genmojis verzierst Du Nachrichten durch individuelle Piktogramme, auch solche, die es normalerweise nicht auf dem iPhone gibt. Mit Image Playground erstellst Du mithilfe von Auswahlmenüs und Textbefehlen eigene Bilder.
  • Siri wird schlauer: Die Sprachassistenz versteht jetzt Kontext besser, kann sich ungenaue Anfragen aus dem Zusammenhang erschließen und hilfreicher antworten. Sie kann Querbezüge aus E-Mails und Fotos ziehen und verlegte Dokumentendateien finden. Webwissen ruft Sie bei Bedarf mit dem bekannten Chatbot ChatGPT ab.
  • Viele ihrer Aufgaben soll Apple Intelligence lokal auf den iPhones berechnen, falls nötig aber auch den Denkapparat von Apples Webservern anzapfen. Das Zusammenspiel zwischen lokaler Hardware und Internet nennt Private Cloud Compute.
  • Apple Intelligence kommt zunächst als Beta-Version auf das iPhone 16 sowie dessen Plus-, Pro-– und Pro-Max-Varianten. Auch auf dem iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max werden die Funktionen verfügbar sein – aber nur, wenn Du die Geräte auf Englisch umstellst. Auf Deutsch gibt es die KI-Funktionen vorerst nicht, womöglich auch 2025 nicht.
  • Die KI-Funktionen werden zeitlich gestaffelt veröffentlicht. Die für Siri gedachten Features von Apple Intelligence kommen wohl erst mit iOS 18.4, also in 2025 – einfach, weil sie nicht früher fertig sind. Das hat Bloomberg herausgefunden.
Bildschirmansicht von einem ChatGPT-Menü in einer Siri-Eingabezeile auf einem iPhone

Siri soll durch ChatGPT schlauer werden – aber erst später. (Screenshot: Apple / Julia Hennes / Handyhase)

Auch das reicht Apple nach

  • Apple Mail: Kategorie-Ordner erleichtern es, die Mail-Flut zu kanalisieren. Es gibt automatische Kategorisierungen, die etwa Flug-Infos einer Airline bündelt. Die Funktion aktiviert Apple „ab später in diesem Jahr“.
  • Apple Home: Saugroboter sollten eigentlich endlich als Produktkategorie eingeführt werden. Das hat zumindest zu iOS 18.0 nicht geklappt. Inwiefern Apple das nachreicht, sagt der Konzern bisher nicht.
  • Hörhilfe für AirPods Pro 2: Die Apple-Kopfhörer erhalten eine Hörhilfe-Funktion, die auf professionellem Niveau arbeiten soll. Die Funktion soll „ab Herbst“ auch in Deutschland starten.

Welche iPhones erhalten das iOS 18 Update?

Neben den neuesten Modellen, die iPhone 16 (Plus, Pro, Max) heißen, werden auch einige Modelle aus dem iPhone-Vergleich das Update auf iOS 18 erhalten. Anders als erwartet, fallen das iPhone Xs und Xr nicht aus der Update-Versorgung heraus.

Sie sind aber die ältesten Geräte, die die neue Software erhalten. Das heißt, noch betagtere Geräte bekommen nichts, alle neueren aber schon. Konkret liefert Apple also die Software auf diesen Modellen aus:

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine. (Foto: Daniel Kunzfeld)
Beteiligte Autoren: Stefanie , André

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